„Sie schaffen den Klassenerhalt“Eine Düsseldorfer Legende macht Fortuna Mut

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Einer seiner größten Triumphe: Hier feiert Andreas Lambertz 2012 den Bundesliga-Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf.

von Otto Krause (krau)

Düsseldorf – Keiner steht so für Fortuna, wie er. Andreas „Lumpi“ Lambertz (35) hielt für die Düsseldorfer von der Oberliga bis in die Bundesliga die Knochen hin, erzielte in jeder Spielklasse ein Tor (ja, auch im Oberhaus – und das beim FC Bayern München gegen Manuel Neuer) und avancierte durch seine hingebungsvolle und leidenschaftliche Art, Fußball zu arbeiten, zum absoluten Fan-Liebling.

Lumpi absolvierte 354 Spiele für Rot-Weiß, er ist Fortuna. Ab kommender Saison arbeitet die Klub-Ikone als Co-Trainer bei der U 23-Zweitvertretung in der Regionalliga, aktuell wird aber natürlich heftig mit der ersten Mannschaft mitgefiebert.

Schließlich kämpft sie die ums nackte Überleben in der Beletage!

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Andreas Lambertz ist felsenfest vom Klassenerhalt überzeugt

Und Legende Lumpi macht seinen „Enkeln“ Mut: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft es schafft. Sie hat in dieser Saison schon sehr, sehr gute Leistungen gezeigt. Es hat mir Spaß gemacht, da zuzusehen. Wie zum Beispiel gegen eine absolute Top-Mannschaft wie Borussia Mönchengladbach, als die Jungs richtig gut mithalten konnten“, lobte der ehemalige Kapitän das Team von Cheftrainer Uwe Rösler (51). „Die Truppe hat die Qualität, es zu packen, das hat sie immer wieder gezeigt.“

Andreas Lambertz: „Reingehen mit dem Willen, zu gewinnen“

Dafür bedarf es nun ausgerechnet in der Alten Försterei, in der der ehemalige Mittelfeldspieler unzählige Schlachten schlug, noch einmal eines starken Auftritts. Und Lambertz hat auch schon einen Plan, wie es laufen sollte: „Eigentlich würde ja wahrscheinlich sogar ein Unentschieden schon reichen, wenn Bremen eben nicht mit vier Toren Unterschied gegen Köln gewinnt. Aber so darfst du nicht reingehen! Du musst das Spiel angehen mit dem festen Willen, es zu gewinnen!“

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In Köpenick sei es Samstag (15.30 Uhr, Sky) dabei irrelevant, mit welchem Personal oder welcher taktischen Marschroute das Team auf den Platz geht: „Wer oder wie gespielt werden soll, das ist doch völlig egal. In diesem Spiel geht es um alles. Das weiß jeder.“

Andreas Lambertz: „Eine Motivationsrede ist überflüssig“

Und deshalb brauche die Mannschaft auch keine großartige Ansprache: „Wer in diesem Spiel nicht alles raushaut, wer nicht weiß, dass es um alles geht, dass man an die Grenze und darüber hinaus gehen muss, der hat seinen Job verfehlt. Da braucht sich keiner hinzustellen und die Jungs zu motivieren.“

Deshalb will Legende Lumpi auch nicht selbst in die Kabine. „Ich sehe mir das Spiel wahrscheinlich alleine an, da will ich alles aufnehmen, alles analysieren. Und weil ja sowieso keine Zuschauer dabei sein werden, macht es nicht viel Sinn, mit nach Berlin zu fahren.“

Andreas Lambertz: „HSV wäre in der Relegation wohl leichter“

Sollten es seine Rot-Weißen schaffen, geht es bekanntlich in die Relegation gegen den Hamburger SV oder Heidenheim. „Aus meiner Sicht wäre das Spiel gegen den HSV wohl das etwas leichtere. Abgesehen davon, dass die Qualität des Kaders etwas höher ist, würden sie auch wahrscheinlich versuchen, mitzuspielen. Heidenheim würde sich wahrscheinlich darauf verlegen, gut zu stehen“, glaubt Lumpi. „Die würden sich sicher nicht einigeln, sondern versuchen, aus einer sicheren Defensive heraus Nadelstiche zu setzen. Das ist immer sehr unangenehm. Aber egal gegen wen es dann ginge, bin ich davon überzeugt, dass Fortuna es packt. In der Geschichte der Relegation hat sich fast immer der Erstligist durchgesetzt. Einfach, weil er in der Regel die bessere Mannschaft hat. Die Schere zwischen der Zweiten Liga und der Bundesliga ist viel größer, als zum Beispiel zwischen der Dritten Liga und er Zweiten Liga.“

Legende Lumpi Lambertz braucht eine künstliche Hüfte

Seine aktive Karriere hat Lumpi nun auch offiziell beendet, der geschundenen Körper macht nicht mehr mit: „Der Knorpel in meiner Hüfte ist komplett weg, ich habe große Schmerzen. Mir fehlt mittlerweile die Geschwindigkeit, die Agilität, es reicht nicht mehr. Es läuft darauf hinaus, dass ich irgendwann eine künstliche Hüfte brauche, auch wenn ich versuche, das noch aufzuschieben.“

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Und wann dürfen die Anhänger ihn endlich bei seinem Abschiedsspiel feiern? „Da waren wir in den Planungen schon einmal viel weiter, als jetzt. Da tut sich im Moment leider nicht viel. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben! Ich würde es gerne zusammen mit Jens Langeneke machen, irgendwann wird es das bestimmt geben.“