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Krieg in der UkraineFIFA-Präsident Infantino äußert fatales Russland-Statement

Gianni Infantino übergibt Wladimir Putin einen Wimpel der FIFA.

FIFA-Präsident Gianni Infantino, hier am 13. Juni 2018 mit Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland, leistete sich beim Ukraine-Krieg einen verbalen Fehltritt.

FIFA-Präsident Gianni Infantino schaffte es auch nach Russlands Angriff auf die Ukraine, sich mit genau den falschen Worten an die Fußball-Welt zu wenden. Seine fatale Einschätzung war ein weiterer peinlicher Fehltritt.

Egal welche Brennpunkte sich auf der Welt ergeben, FIFA-Präsident Gianni Infantino (51) schafft es immer wieder, auf schockierende Art und Weise mit weltfremden Äußerungen ins Fettnäpfchen zu treten. Die russische Eskalation im Ukraine-Krieg war da am Donnerstag (24. Februar 2022) keine Ausnahme.

Ähnlich wie die UEFA mit dem inzwischen aus St. Petersburg nach Paris verlegten Endspiel der Champions League rückte auch die FIFA in den Fokus – weil in Russland in einem Monat Playoff-Duelle um die letzten Tickets für die ebenfalls umstrittene WM 2022 in Katar ausgetragen werden sollten.

WM-Quali: FIFA berät noch über Konsequenzen für Russland

Während Russland anfangs noch auf seine guten Verbindungen zur FIFA und damit eine Beibehaltung des Heimspiels gegen Polen am 24. März in Moskau gehofft hatte, waren die Gäste um Kapitän Robert Lewandowski (33) sowie die möglichen Finalgegner Schweden und Tschechien bereits am Donnerstag mit der Ankündigung hervorgeprescht, Spiele auf russischem Boden zu verweigern.

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Bevor sich Infantino und die FIFA auf öffentlichen Druck hin zu harten Sanktionen und dem Ausschluss gegen den WM-Gastgeber von 2018 durchringen konnten, stapelte man zunächst gewohnt tief, wollte die weitere Entwicklung abwarten. In einer ersten Stellungnahme am Donnerstag (24. Februar) hieß es etwa: „Wir sind dabei, die Lage zu analysieren. Im Moment ist es so, dass wir die Lage weiter beobachten.“ Doch dabei beließ es der mächtigste Mann im Weltfußball nicht.

FIFA-Boss Gianni Infantino tappt bei Russland-Aussage ins Fettnäpfchen

„Ich hoffe, dass die Situation bis dahin gelöst ist“, sagte der Schweizer lapidar, so als ginge es um einen kaputten Rasen, der bis zum Spieltermin noch geflickt werden müsse. Stärker konnte er die eigene Ignoranz kaum ausdrücken. Ohnehin blieb unklar, was für eine Entwicklung Infantino in den kommenden Wochen erwartet.

Selbst wenn die russische Invasion deutlich schneller beendet gewesen wäre, als es seit den Ereignissen des 24. Februar erschien, hätten drastische Sanktionen im Sport in vielen Bereichen die kommenden Monate überdauert. Doch während die Menschen europa- und weltweit die Vorkommnisse mit Sorge betrachteten, ließen Infantinos Worte die völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen wie einen unbedeutenden Zwischenfall wirken.

Einmal mehr zeigte er damit: Das Gespür für die Einordnung weltweiter Brennpunkte ist ihm in seiner Zeit als FIFA-Boss völlig abhandengekommen. Infantino blickt mit Eiseskälte auf alles, was das Fußball-Geschäft stören und die Geldflüsse beeinträchtigen könnte.

Gianni Infantino: FIFA-Präsident sorgte mit Afrika-Aussage für Entsetzen

Vor nicht einmal einem Monat hatte er das auch rund um Probleme in Afrika unter Beweis gestellt. Damals erklärte er vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg, dass eine Verdichtung des WM-Turnus auf zwei statt vier Jahre dazu beitragen könne, verzweifelte Afrikaner vor der oftmals tödlichen Flucht über das Mittelmeer nach Europa zu bewahren.

Selbst Vorgänger Sepp Blatter (85), ebenfalls kein Kind von Traurigkeit, hatte damals sein Entsetzen geäußert, sprach von „weltfremden und ehrverletzenden“ Aussagen. Infantino beklagte später, seine Aussagen seien aus dem Kontext gerissen worden. Gut möglich, dass er diese Anschuldigungen auch bei der Russland-Causa wieder zur Ehrenrettung heranziehen muss. (bc)