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Boateng-ÄrgerHeftige Bayern-Plakate bei BVB-Spiel

Auf Transparenten im Bayern-Fanblock steht: „Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein - Kein Platz mehr für Boateng!“ und „Keine Bühne für Täter. Verpiss dich Boateng!“

Mit Bannern haben die Ultras des FC Bayern deutlich gemacht, was sie von einer Rückkehr von Jerome Boateng halten.

Als Hospitant will Jérôme Boateng beim Bayern-Training lernen. Die aktive Fanszene ist strikt dagegen.

Mit deutlichen Transparenten haben sich Fans des FC Bayern gegen eine Rückkehr von Ex-Fußballprofi Jérôme Boateng als Trainer-Hospitant ausgesprochen.

Während des Bundesliga-Spitzenspiels gegen Borussia Dortmund (2:1) entrollten die Anhänger in der Südkurve der Allianz-Arena drei Banner, auf denen zu lesen war: „Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit - Boateng, verpiss dich!“, „Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein - Kein Platz mehr für Boateng!“ und „Keine Bühne für Täter. Verpiss dich Boateng!“

Bayern-Boss: „Es ist ein komplizierter Fall“

Der 2014er-Weltmeister hatte jüngst seine aktive Karriere beendet und will künftig als Trainer arbeiten. Bayern-Coach Vincent Kompany stellte ihm zuletzt in Aussicht, dass er dabei als Hospitant oder Trainingsgast an der Säbener Straße vorbeikommen könne. „Wir würden das billigen“, sagte Sportvorstand Max Eberl nach dem Dortmund-Spiel angesprochen auf die Idee mit Boateng.

„Es geht um keine Anstellung, nicht um eine feste Position beim FC Bayern“, stelle Eberl klar. „Es geht darum, bei Trainingseinheiten zuzuschauen und zu entscheiden, ob das in Zukunft für ihn ein Weg sein kann.“ Angesprochen auf die Proteste der Fans wollte Eberl sich „in der Tiefe gar nicht dazu äußern“.

Boateng war jahrelang einer der besten Abwehrspieler der Welt. 2014 wurde er mit Deutschland Weltmeister. Bei den Bayern war er von 2011 bis 2021 aktiv und gewann in jener Zeit unter anderem zweimal die Champions League sowie neun Meistertitel.

Seit vergangenen August war er vereinslos – im September erklärte der gebürtige Berliner im Alter von 37 Jahren sein Karriereende.

Die Bayern-Fans beziehen sich mit ihrem Protest augenscheinlich darauf, dass Boateng 2024 vom Landgericht München I wegen vorsätzlicher Körperverletzung an einer Ex-Freundin schuldig gesprochen und verwarnt worden war. Boateng bestreitet, jemals eine Frau geschlagen zu haben.

„Es ist ein komplizierter Fall. Ich glaube auch, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht“, sagte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen angesprochen auf die Plakate im Stadion. „Es gab jetzt eine Vereinbarung, dass Jérôme einfach einige Trainings mit betrachtet und zuschaut und das ist es dann auch schon. Und dann werden wir weiter sehen.“ (dpa)