„Nicht mit uns anlegen“Barca-Boss Laporta watscht Bayern ab und spricht sogar über Messi-Rückkehr

Robert Lewandowski und Joan Laporta vor der Vorstellung des Ex-Bayern-Profis in Fort Lauderdale.

Barca-Präsident Joan Laporta bei der Begrüßung von Neuzugang Robert Lewandowski am 20. Juli 2022.

Der FC Barcelona fährt weiter Risiko und setzt seine Transferoffensive fort, trotz Mega-Schulden und Problemen bei der Registrierung der Spieler. Für Kritiker wie Bayern-Coach Julian Nagelsmann hatte Laporta ein paar deftige Sprüche parat.

von Alexander Haubrichs (ach)

Nun also auch noch Jules Koundé (23). Der FC Barcelona agiert auf dem Transfermarkt weiterhin, als würden die wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten für den katalanischen Spitzenklub nicht gelten.

Der 50-Millionen-Euro-Transfer vom FC Sevilla soll allerdings nicht der letzte Coup des mit rund 1,5 Milliarden Euro (!) verschuldeten Klubs sein.

Präsident Joan Laporta (60), der den Klub bei seinem Amtsantritt 2020 als „klinisch tot“ bezeichnete und sogar Legende Lionel Messi (35) aus wirtschaftlichen Gründen ziehen lassen musste, spuckt dabei auch noch große Töne, rät etwa Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35), sich „nicht in die Angelegenheiten anderer Klubs einzumischen.“

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Nicht nur Nagelsmann wundert sich über Barcas Transferoffensive

Nagelsmann hatte sich bereits vor dem Koundé-Deal gewundert: „Sie haben nicht nur Robert Lewandowski (33) gekauft, sondern auch einige andere Spieler“, so der Bayern-Coach: „Ich weiß nicht wie. Es ist der einzige Klub der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft. Das ist seltsam und verrückt.“

Laporta wandte sich auf einer Pressekonferenz in New York an alle Kritiker: „Ich gebe ihnen recht, dass sie vielleicht dachten, wir könnten es nicht schaffen, aber sie haben die Stärke von Barça und den Elan des neuen Vorstands nicht richtig eingeschätzt. Es ist ein Mangel an Wissen, ein Mangel an Informationen über unseren Klub. Wir haben das Blatt bereits gewendet.“

Riskantes Spiel: Barca verfrühstückt Einnahmen aus der Zukunft

Unter anderem, in dem der FC Barcelona einen Teil der Fernsehrechte für die nächsten 25 Jahre verkaufte und dafür 667 Millionen Euro erhielt. „Wir haben eine guten Job gemacht“, sagt Laporta.

Dazu kommen Deals mit Hauptsponsor Spotify und der Verkauf weiterer Rechte. Allerdings haben alle Maßnahmen eins gemeinsam: Es werden zukünftige Einnahmen verfrühstückt, um kurzfristig Qualität in die Mannschaft zu bekommen.

FC Barcelona im Sommer auf großer Einkaufstour

Barcas Einkaufstour könnte noch nicht beendet sein, nach der Verpflichtung von Robert Lewandowski, Raphinha (25) und nun Koundé summieren sich die Ablösen bereits auf 110 Millionen Euro. Hinzu kommen stattliche Handgelder für ablösefreie Verstärkungen wie Franck Kessié (25) und Andreas Christensen (26), dazu die Vertragsverlängerung mit Ousmane Dembélé (25). Doch es gibt Gerüchte um weitere Neuzugänge.

Vorher aber muss die spanische Liga erstmal den Transferaktivitäten zustimmen. Dann könnte Laporta weiter auf Shopping-Tour gehen. „Abhängig von den Spieler-Registrierungen werden wir sehen, ob wir noch weitere Spieler verpflichten können“, sagt Laporta. Daran hapert es aktuell allerdings noch, auch weil der erhoffte Verkauf von Frenkie de Jong (25) am Veto des Spielers zu scheitern droht.

Aber der Präsident denkt sogar schon über die neue Saison hinaus und will Lionel Messi zurückholen! „Wir möchten, dass seine Karriere mit dem Barça-Trikot endet und dass er auf jedem Spielfeld bejubelt wird“, zitiert „Mundo Deportivo“ des Präsidenten des FC Barcelona, der ausführt: „Es ist ein Wunsch von mir, ich bin mitverantwortlich für sein Ende, und ich möchte, dass es geschieht.“

Und für die Kritiker hatte er noch eine Kampfansage übrig: „Jeder weiß, was er zu tun hat, und wenn ich mich nicht in das einmische, was andere tun, würde ich sie bitten, sich nicht in das einzumischen, was wir tun. Niemand sollte sich mit Barca anlegen. Wir werden auf dem Spielfeld miteinander konkurrieren, und wir werden sehen, wer härter und besser gearbeitet hat.“