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Greenpeace und VW reagierenAktivist landet bei Deutschland-Spiel mit Gleitschirm im Stadion

Ein Greenpeace-Aktivist landet beim Deutschland-Spiel mitten auf dem Rasen.

Ein Greenpeace-Aktivist landet beim deutschen EM-Spiel gegen Frankreich in München (15. Juni) mitten auf dem Rasen.

Ein Greenpeace-Aktivist hat für große Aufregung vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich gesorgt. Der Mann landete mit einem Gleitschirm auf dem Rasen der Allianz Arena und verletzte dabei Personen um Publikum. Die Umwelt-Organisation hat sich inzwischen für den Vorfall entschuldigt.

München. Riesen-Aufreger unmittelbar vor Beginn des deutschen EM-Auftakts gegen Frankreich am Dienstag (15. Juni). Ein Aktivist der Umweltorganisation Greenpeace flog kurz nach Verklingen der Nationalhymnen mit einem Gleitschirm in die Allianz Arena, verfing sich dabei offenbar kurzzeitig an einem Seil der sogenannten Spidercam, die am Stadiondach befestigt ist.

Die UEFA zeigte die Bilder des Vorfalls beim deutschen EM-Auftakt gegen Frankreich nicht, blendete stattdessen die Aufstellungs-Grafiken und andere Fans ein. Greenpeace bekannte sich wenige Minuten später zu der Aktion, die sich gegen Spiel-Sponsor VW richtete und bedauerte anschließend, dass dabei Personen in Gefahr gebracht worden waren.

Greenpeace-Aktivist fliegt bei Deutschland-Spiel mit Gleitschirm ins Stadion

„Dieser Protest hatte nie die Absicht das Spiel zu stören oder Menschen zu verletzten. Wir hoffen, dass es allen gut geht und niemand ernsthaft verletzt wurde. Greenpeace-Aktionen sind immer friedlich und gewaltfrei. Leider ist bei dieser Aktion nicht alles nach Plan gelaufen“, hieß es bei Twitter.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Auf dem gelben Gleitschirm war der Spruch „Kick out oil!“ (Deutsch: „Schluss mit Öl“) zu lesen, darunter der Greenpeace-Schriftzug. Volkswagen nahm am späten Abend Stellung.

„Mit der heutigen Protestaktion hat Greenpeace Leib und Leben unbeteiligter Zuschauer und Fans eines Fußballspiels in Gefahr gebracht“, hieß es in einem Statement am Dienstagabend. Das sei nicht akzeptabel. Volkswagen sei offen für den kritischen und konstruktiven Dialog in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit und bekenne sich klar zum Pariser Klimaabkommen bis 2050.

Pilot verletzt mit Gleitschirm beim Spiel Deutschland - Frankreich zwei Zuschauer

Als der Pilot auf dem Rasen landete, wurde er sofort von der Stadion-Security in Gewahrsam genommen und abgeführt. Nationalspieler Antonio Rüdiger (28) näherte sich kurz an und schaute, ob alles in Ordnung war.

Dem Aktivisten, der in der Luft außerdem einen großen gelben Ball in den Innenraum geworfen hatte, war nichts passiert. Nachdem der Gleitschirmflieger in den Seilen hängengeblieben war, trudelte er zunächst unkontrolliert Richtung Tribüne und schließlich mitten auf den Rasen.

Zwei Personen wurden laut Polizei auf der Tribüne verletzt, beide am Kopf. Der Aktivist wurde noch im Stadion befragt. Mögliche Straftatbestände: gefährliche Körperverletzung und Hausfriedensbruch.

Dabei hatte es vor dem Spiel enorm strenge Kontrollen gegeben. Jedes Auto wurde gefilzt, Kofferräume durchsucht und mit Spiegeln unter die Autos geschaut. Auf einen Angriff aus der Luft war allerdings niemand vorbereitet.

UEFA zeigt Gleitschirm-Vorfall nicht, Diskussion in sozialen Netzwerken

„Aus dem Stadion hören wir, dass er bei seiner Landung einiges an Technik rasiert und eine Beleuchterin verletzt hat, die gerade von mehreren Sanitätern versorgt wird“, schrieb die „Sportschau“ bei Twitter.

Wie bei anderen unerfreulichen Vorfällen wie Pyrotechnik oder Flitzern zeigte die UEFA die Szenen nicht auf den TV-Bildern. Die Regie schwenkte umgehend auf andere Aufnahmen um, zunächst war außerdem noch die Aufstellungs-Grafik zu sehen.

Das sorgte mit Blick auf den größten Schock-Moment des Turniers, den Zusammenbruch von Dänemarks Christian Eriksen (29) am Samstag (12. Juni) für Verwunderung. Hatte die UEFA damals minutenlang die beklemmenden Szenen inklusive Wiederbelebungsversuchen gezeigt, sollte die Abweichung vom strengen Protokoll möglichst klein gehalten werden.

Auch der Großteil der weiteren Kommentare hatte einen ähnlichen Tonfall: „Beim Eriksen-Vorfall Kameras drauf. Bei einem Greenpeace-Aktivisten erst mal schnell wegschalten. Das ist meine UEFA“, schloss sich eine Nutzerin mit bitterer Ironie der Kritik am Turnier-Organisator an.