Zweierlei Maß?Darum musste Dynamo Dresden in Quarantäne und der 1. FC Köln nicht

Neuer Inhalt (1)

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle mit Kollege Horst Heldt.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln/Dresden – Auch für DFL-Präsidiumsmitglied Alexander Wehrle (45) dürfte der Corona-Hammer von Dynamo Dresden ein kleiner Schock gewesen sein. Zwei Profis des Zweitliga-Schlusslichts sind positiv getestet worden, die ganze Mannschaft muss nun zwei Wochen in Quarantäne, wann eine Rückkehr in den Spielbetrieb möglich ist, ist ungewiss.

Drei positive Tests beim 1. FC Köln

Der FC-Geschäftsführer hatte in der vergangenen Woche mit den FC-Profis Ismail Jakobs (20) und Niklas Hauptmann (23) sowie eines Physiotherapeuten die ersten drei positiven Tests in der Liga öffentlich machen müssen – weitere Neuinfektionen blieben allerdings aus. 

Dynamo Dresden war im Teamtraining

Weil seither sämtliche Test-Reihen (zuletzt am Samstag) negativ blieben, reichte es dem Kölner Gesundheitsamt, dass sich die betroffenen Spieler in Quarantäne begaben. „Wir haben uns zu dem Zeitpunkt noch im Gruppentraining befunden, die Einheiten fanden ohne Körperkontakt statt. Deshalb wurden die Mitspieler nicht als Kontaktpersonen der Risikogruppe 1 eingestuft“, erklärt Wehrle den Unterschied zu Dynamo. „Dresden befand sich bereits im Mannschaftstraining.“

Alles zum Thema Corona

Ist Mannschaftstraining ein Risikokontakt?

Den Nachweis, dass auch dann kein Risiko-Kontakt vorliegt, will die DFL noch erbringen. Schließlich soll das Aufeinandertreffen von Gegenspielern während Training oder Spiel deutlich unter der vom Robert Koch-Insitut ausgewiesenen Risiko-Schwelle von 15 Minuten liegen.

In den Quarantäne-Camps ist eine Infektion im Grunde auszuschließen. Dürfen die Spieler aber erstmal wieder nach Hause, wäre das eine wichtige Erkenntnis. Denn: Ist dieser Nachweis erst einmal erbracht, könnten auch bei künftigen positiven Tests auch nur die betroffenen Spieler von Quarantäne-Maßnahmen ihres Gesundheitsamts betroffen sein.

Hier lesen Sie mehr: DFL-Boss Christian Seifert spricht über die Corona-Fälle bei Dynamo Dresden.

Eine Maßnahme wie jetzt in Dresden wäre dann auch während eines regulären Spielbetriebs unnötig und dieser Einschätzung könnten dann auch die Gesundheitsämter folgen. Und Wehrle könnte ruhiger schlafen.