Richtungsweisendes Urteil?Wegen Quarantäne: NRW muss Klub Spielergehalt erstatten

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Der SC Paderborn, hier im Spiel gegen den VfL Osnabrück am 21. April 2021, bekommt vom Land NRW knapp 10.000 Euro wegen aufgrund Quarantäne ausgefallener Spieler.

Münster – Dieses Urteil könnte Signalwirkung haben. Das Land Nordrhein-Westfalen muss dem Fußball-Zweitligisten SC Paderborn knapp 10.000 Euro zahlen, weil ein Spieler in der vergangenen Bundesligasaison aufgrund von Quarantänebestimmungen ausgefallen war. Das wurde am 22. April öffentlich.

  • Land NRW muss SC Paderborn Spielergehalt ersetzen
  • Der Verein bekommt knapp 10.000 Euro zugesprochen
  • Nachdem sich Luca Kilian als erster Bundesligaprofi mit Corona infizierte, mussten einige Spieler in Quarantäne

Kurz nachdem die Bundesligasaison 2019/20 nach der coronabedingten Unterbrechung fortgesetzt wurde, hatte sich der Paderborner Profi Luca Kilian (21) mit dem Virus infiziert. Daraufhin mussten einige Profis des SCP in Isolation. In dieser Zeit zahlte der Verein den betroffenen Spielern die Gehälter weiter.

Quarantäne-Training zählt nicht als Homeoffice

Mit Verweis auf das Infektionsschutzgesetzt forderte der SC Paderborn eine Erstattung des Dienstausfalls. Das Bundesland NRW lehnte das allerdings ab. Nun urteilte das Landgericht Münster, dass das Quarantäne-Training in den eigenen vier Wänden, zum Beispiel über Videoschalten mit den Trainern, nicht als Homeoffice gelte.

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Damit gab das Gericht dem Verein Recht. Das Land NRW kann dagegen allerdings noch Einspruch einlegen.

Die Paderborner sind der erste Profiklub, der gegen die Behörden klagte. Da er nun Recht bekommen hatte, könnte das Urteil richtungsweisend sein. Der SC Paderborn geht jedenfalls davon aus, dass das Land auch die Zahlung weiterer Gehälter übernehmen muss.

So könnten auch zahlreiche andere betroffene Klubs, deren Spieler in behördlich angeordnete Quarantäne mussten, dagegen Klage einreichen. (eha)