Geisterspiel-Sorgen in der BundesligaDas sind die Zuschauer-Regeln in Europas Top-Ligen

Die Bundesliga bangt vor dem Corona-Gipfel der Politik um die Fortsetzung des Spielbetriebs mit Fans in den Stadien. Neue Geisterspiele drohen, doch wie sieht es in den anderen europäischen Fußball-Ligen aus?

Beendet die Bundesliga das Jahr 2022 vor leeren Rängen? Am Tag des Corona-Gipfels am Donnerstag (2. Dezember 2021) bangt die Liga vor der Rückkehr der Geisterspiele. Doch wie sieht es bei Deutschlands Nachbarn und in den europäischen Top-Ligen aus? EXPRESS.de liefert den Überblick.

Premier League und Co.: Top-Ligen nur mit wenigen Einschränkungen für Fans

  • Premier League (England): Hier darf weiter vor vollen Zuschauerrängen gespielt werden. Nach den Regeln der Premier League müssen Stadionbesucher aber einen Impf- oder Genesenenstatus nachweisen oder einen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist.
  • Serie A (Italien): Die Stadien dürfen nach Angaben des Fußballverbands FIGC bislang zu 75 Prozent gefüllt sein. Am 6. Dezember treten jedoch weitere Regelungen in Kraft, die die Regierung von Mario Draghi schon Ende November beschlossen hatte. Ab dann gilt für die Fans die 2G-Regel, es darf nur noch rein, wer nachweislich geimpft oder genesen ist.
  • LaLiga (Spanien): Trotz steigender Corona-Zahlen gibt es keine spezifischen Einschränkungen für Sportveranstaltungen. Geisterspiele im Fußball sind nicht geplant. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei knapp 120. Der Corona-Pass (3G-Regel) wird jedoch für den Besuch von Restaurants, Nachtlokalen und größeren Veranstaltungen in Innenräumen in immer mehr Regionen des Landes Pflicht.
  • Ligue 1 (Frankreich): Die Ligue 1 blickt mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen. Seit Freitag greift in den Stadien wieder eine Maskenpflicht, eine Diskussion über reduzierte Zuschauerzahlen aber gibt es noch nicht. Eine Maskenpflicht gilt auch für Sportlerinnen und Sportler in den Arenen, sobald sie den Sport nicht ausüben.

Corona-Sorgen: Strenge Regeln in Tschechien und den Niederlanden

Gemischter das Bild im Fußball in den deutschen Nachbarländern. Hier ist die Lage zum Beispiel in Österreich oder den Niederlanden deutlich verschärft, entsprechend finden die Spiele nur noch ohne Zuschauer statt. Andere Länder gehen trotz kritischer Lage deutlich lockerer mit dem Fan-Thema im Fußball um.

  • Bundesliga (Österreich): Die Geisterspiele sind seit Beginn des Lockdowns am 22. November in der Fußball-Bundesliga zurück. Auch andere Veranstaltungen im Spitzensport wie zum Beispiel im Tennis gehen nur noch ohne Zuschauer über die Bühne. Alle Sporthallen sind geschlossen.
  • Super League (Schweiz): Bei großen Sportveranstaltungen gilt die 3G-Regel. Die Regierung hat aber eine Verschärfung vorgeschlagen, die schon nächste Woche in Kraft treten könnte: Dann müssten in Innenräumen wie Eishockey-Hallen Masken getragen werden. In Fußballstadien gilt die 3G-Regel ab 1000 Zuschauern. Diese Grenze soll auf 300 gesenkt werden.
  • Eredivisie (Niederlande): Nach der Verhängung eines Teil-Lockdowns hat am 14. November das vorerst letzte Fußballspiel vor Zuschauern stattgefunden. Wettkämpfe dürfen seitdem generell nur ohne Publikum ausgetragen werden. Dies gilt sowohl für den Amateur-, als auch den Profisport. 
  • Ekstraklasa (Polen): Seit Juni dürfen auf den Zuschauertribünen der Stadien 50 Prozent der Plätze vergeben werden. Geimpfte werden bei dieser Obergrenze nicht mitgezählt. Da es in Polen jedoch keine rechtliche Grundlage dafür gibt, dass Veranstalter Besucher zum Vorzeigen eines Impfnachweises zwingen können, ist diese Regelung eher Theorie.
  • Fortuna Liga (Tschechien): Seit der Ausrufung des Corona-Notstands am 26. November dürfen nur noch maximal 1000 Zuschauer und Teilnehmer in Sportstadien sein. Es gilt die 2G-Regel. Nur für die Profis reicht auch ein Test. Für Amateurwettbewerbe gibt es eine Begrenzung auf 100 Menschen im Stadion.
  • Superliga (Dänemark): Fußballspiele vor ausverkauftem Haus - das ist in Dänemark trotz ähnlich hoher Inzidenz wie derjenigen in Deutschland nach wie vor möglich. Die Dänen setzen bei Außenveranstaltungen mit über 1000 Zuschauern wie auch in ganz vielen anderen Situationen auf das Vorzeigen des Corona-Passes und der zugehörigen 3G-Regel.

Welchen Weg die deutschen Profi-Ligen ab dem Wochenende einschlagen, wird am Donnerstag endgültig klar. Die genaue Regelung ist dabei noch offen, sicher ist aber schon jetzt: So voll wie in England oder Dänemark wird es in den Bundesliga-Stadien auf absehbare Zeit nicht mehr. (dpa/bc)