Pokal gegen Leih-TeufelBaumgart warnt, Soldo sieht Lautern-Chance: „Sehr großer Vorteil für uns“

1. FC Kaiserslautern – Hamburger SV: Kaiserslauterns Nikola Soldo im Tornetz

Kaiserslauterns Nikola Soldo hängt im Tornetz (28. Oktober 2023).

Pokal-Schlacht am Betzenberg. Am Dienstagabend ist der 1. FC Köln in der 2. Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Kaiserslautern gefordert.

von Uwe Bödeker (ubo)

Wenn am Dienstagabend (31. Oktober 2023) der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Pokalrunde auf den 1. FC Köln trifft (31. Oktober 2023, 20.45 Uhr/ZDF, Sky und im EXPRESS.de-Liveticker), steht auch ein Leih-Teufel auf dem Platz. Nikola Soldo (22) wurde vor der Saison von Köln an den Zweitligisten verliehen.

Bei den Roten Teufeln avanciert der in Stuttgart geborene Kroate zum Leistungsträger, stand zuletzt dreimal in der Startelf. Soldo erlebte somit alle Spielminuten beim 3:1-Sieg über Hannover 96, beim 3:4-Wahnsinn bei Fortuna Düsseldorf und beim 3:3 gegen den Hamburger SV mit.

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Kölns Trainer Steffen Baumgart (51) meinte vor dem Wiedersehen mit Soldo: „Ich glaube, das war genau der richtige Schritt für ihn, nochmal eine Liga tiefer zu gehen. Wir wissen, Soldo kann sehr, sehr gut verteidigen, hat ein gutes Aufbauspiel, bei dem er klar und deutlich ist.“

Baumgart erwartet einen Soldo in Top-Form: „Wir sehen seine Entwicklung – er wird zum wichtigen Faktor in Lautern. Ich gehe davon aus, dass ‚Soldi‘ sehr heiß sein wird auf das Spiel. Da kommt eine ganze Menge auf uns zu. Die sind alle sehr dynamisch.“

Und was sagt der Innenverteidiger selber vor dem emotionalen Knaller gegen Köln? Soldo äußerte sich im Interview mit DFB.de ausführlich zu seiner Situation. „Ich bin hier sehr glücklich. Man kann hier sehr gut arbeiten. Die Trainingsbedingungen, das Stadion und die Stadt: Alles ist wirklich toll. Alle meine Erwartungen wurden bestätigt. Ich freue mich, dass ich diesen Step gemacht habe und hoffe, dass wir weiterhin gute Spiele abliefern.“

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Über das Angebot aus Lautern habe er nicht lange nachdenken müssen: „Ich wusste, dass der FCK ein Riesenverein und es ein guter Schritt für mich ist. Ich habe auch mit meinem Vater und meinen Brüdern darüber gesprochen. Sie haben alle gesagt, dass Kaiserslautern sehr gut für mich wäre. Ich habe dann sofort mit dem Trainer und der sportlichen Leitung gesprochen. Das waren sehr positive Gespräche. Da fiel mir die Entscheidung leicht.“

Zudem sah er unter Baumgart erstmal keine Chance mehr, zum Zug zu kommen: „Der Trainer hatte die Auswahl aus vier Innenverteidigern. Er hat die anderen drei vor mir gesehen. Ich habe mein Allerbestes gegeben, aber es hat nicht gereicht. Deshalb haben wir uns für die Leihe nach Kaiserslautern entschieden.“

Und jetzt kommt es zum Wiedersehen. Ob Leih-Teufel Soldo den FC ärgern kann? An den Moment, als der 1. FC Köln im DFB-Pokal als Gegner gezogen wurde, kann sich Soldo jedenfalls genau erinnern: „Wir saßen mit der Mannschaft nach dem Spiel beim VfL Osnabrück im Bus und verfolgten auf der Rückfahrt die Auslosung auf dem Handy. Ich hatte so ein Gefühl, dass wir den FC ziehen würden. So ist das im Fußball, der bekanntlich die schönsten Geschichten schreibt. Wir sind bereit. Ich freue mich sehr auf das Spiel, weil der FC ja auch mein Verein ist, ich dort noch unter Vertrag stehe. Ich hoffe, dass die bessere Mannschaft gewinnt.“

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Der FC lässt ihn natürlich nicht los, er verfolgt intensiv, was rund ums Geißbockheim passiert. Chancenlos sieht er Lautern nicht: „Im Fußball kann alles passieren. Das haben wir neulich in Düsseldorf gesehen, als wir schon 3:0 vorne lagen und noch 3:4 verloren haben. Deshalb ist Fußball ein so interessanter Sport. Man hat immer die Chance, ein Spiel zu gewinnen. Wir sind in einem guten Rhythmus, wir werden uns sehr gut vorbereiten und alles geben. Wir spielen gegen Köln zu Hause und haben unsere Fans im Rücken. Das ist ein sehr großer Vorteil für uns. Die Fans sind der 12. Mann, sie geben uns viel Energie und pushen uns.“

Soldo weiß auch, dass es nur einen Weg gibt, um gegen Köln zu bestehen: „Wir müssen mehr als 100 Prozent geben und so weiterspielen wie zuletzt unter dem Motto: einer für alle, alle für einen. Ich denke, dass es eine harte Partie für beide Seiten werden wird. Beide Mannschaften spielen ein hohes Pressing. Es wird ein sehr intensives Spiel.“

Dass Köln aktuell im Tabellenkeller feststeckt, bewertet Soldo nicht so dramatisch: „Leider hatten sie keinen guten Start. Aber sie werden sich noch steigern. Ich hoffe nur das Beste für den FC in der Liga.“ Im Pokal aber sicherlich nicht, da ist Soldo Teufel durch und durch.