Der 1. FC Köln sucht ein neues Präsidium, jetzt hat der Mitgliederrat seine drei Kandidaten ins Rennen geschickt. Der mögliche Präsident Jörn Stobbe ist im Fußball kein Unbekannter.
Überraschender FavoritFC sucht neuen Vorstand: Präsidenten-Anwärter im Fußball als Investor bekannt
Um kurz nach Mitternacht (11. Juni 2025) ließ der Mitgliederrat des 1. FC Köln die Hosen runter: Die Mitglieder des 1. FC Köln wurden in einem Newsletter darüber informiert, welches Team das Gremium als seinen Favoriten ins Rennen schickt.
Die Findungskommission hat nach monatelanger Arbeit Jörn Stobbe (59), Prof. Dr. Ulf Sobek (53) und Dr. Jörg Alvermann (53) für die im Herbst 2025 anstehenden Vorstandswahlen nominiert. EXPRESS.de hatte die Kandidaten Alvermann und Sobek schon vor Wochen exklusiv vermeldet.
1. FC Köln: Jörn Stobbe soll Präsident werden
Zunächst hieß es, dass Top-Banker Alexander Wüerst (noch Vorsitzender der Kreissparkasse Köln) ein favorisierter Kandidat sei, doch der ist nun im aufgestellten Trio nicht dabei. Wüerst ließ vor Wochen auf EXPRESS.de-Anfrage durchblicken, dass er gefragt wurde, ob er sich ein Amt im Präsidium vorstellen kann. Letztlich kam es aber nicht zu einer Einigung. Warum stattdessen jetzt ein Fußball-Investor im Team ist, ist unklar!
Der Mitgliederrat zauberte überraschend Immobilienmanager Jörn Stobbe aus dem Hut. Stobbe ist gelernter Bankkaufmann, Volljurist, Business Mediator und auch Fußball-Investor. Er war unter anderem CEO der Union Investment Real Estate GmbH. Mittlerweile ist er Gründer eines Startups zur Schaffung bezahlbarer Lebensräume. Stobbe hat eine lange Beziehung zum FC, saß im Aufsichtsrat – 2013 bis 2018 und 2019 bis 2021 als Vorsitzender.
Doch Stobbe hatte auch Verbindungen zu anderen Vereinen. Bei den Kickers Offenbach saß er ebenfalls im Aufsichtsrat. Von Vereinsboss Joachim Wagner hieß es 2024: „Jörn Stobbe unterstützt seit Jahren als einer der beiden strategischen Partner den OFC, von daher freut es mich sehr, dass er durch diesen Schritt noch näher an die Offenbacher Kickers rückt.“
Stobbe sagte zu seiner Aufgabe bei den Kickers: „Gern werde ich sportlich meine Aufstiegs-Erfahrung aus Köln und wirtschaftlich mein Immobiliennetzwerk in und um Offenbach einbringen.“ Die „Stobbe Beteiligungs GmbH“ der Familie soll Anteile an Kickers Offenbach gehabt haben, als Investor gründete man die „Bündnis Kickers GmbH“.
Stobbe war 2022 auch mal Thema beim Hamburger SV, als er mit Christopher Garbe das „Hamburger Bündnis“ bildete und Anteile von Groß-Investor Klaus-Michael Kühne (88) erwerben wollte. Insgesamt soll es um ein 30-Millionen-Euro schweres Paket gegangen sein. Der Deal scheiterte aber.
Stobbe hatte angeblich in der Vergangenheit auch schon Interesse an einem Geschäftsführer-Job beim FC und wollte schon einmal in den Vorstand. Jetzt tritt Stobbe mit seinen Mitstreitern als „Team FC“ an – ausgewählt vom Mitgliederrat.
So geht er die Aufgabe jetzt an: „Ich habe das große Talent, Menschen miteinander verbinden zu können und dabei Brücken zu bauen. Diese Fähigkeit und all meine beruflichen Erfahrungen sowie meine Liebe zum FC möchte ich nun einbringen, um mit Ulf und Jörg gemeinsam diesen wunderbaren Verein im Einklang mit den Mitgliedern zu führen. Wir haben vieles vor. Natürlich steht dabei auch ein zukunftsfähiges Geißbockheim ganz oben.“
Seine Mitstreiter: Sobek ist Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Diplom-Sportmanager, Diplom-Sportwissenschaftler und Fußball-Manager. Zudem arbeitet er als Referent an der DFB-Akademie. Er war als Athletik-Trainer 2011 Deutscher Meister mit der U17 des 1. FC Köln. Aktuell ist er Teil des Trainerteams der DFB-U20-Nationalmannschaft.
Alvermann ist Fachanwalt für Sportrecht und Steuerrecht mit den Spezialgebieten Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht und Vereinsbesteuerung. Er gilt als leidenschaftlicher Kämpfer für die 50+1- Regel. Alvermann hat auch schon Mainz 05 bei einer Strukturreform beraten. Zudem ist er Trainer der U19-Fußballmannschaft von Blau-Weiß Köln.