Vorstandswahlen beim FCTeam Stroman geht in die Offensive – wie reagiert der Mitgliederrat?

Jetzt wird es so richtig spannend hinter den Kulissen beim 1. FC Köln! Es geht um die Macht bei einem der zehn größten Fußball-Vereine der Welt.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Während der 1. FC Köln sich sportlich für die neue Bundesliga-Saison aufstellt, tobt hinter den Kulissen ein Machtkampf um die Vereinsführung! 

Am Dienstag, 3. Juni 2025, gab es den nächsten Vorstoß eines möglichen neuen Präsidiums. Nach dem Team Adenauer sammelt nun auch das Team Stroman Unterschriften, um im Herbst zur Wahl zugelassen zu werden.

Köln sucht neues Präsidium: Team Stroman sammelt Unterschriften

„Mit großem Respekt vor dem, was war, und Mut, vor dem, was kommt, wollen wir den FC wieder zu einem führenden Klub in Deutschland machen – sportlich, wirtschaftlich und kulturell. Dafür denken wir den FC groß, aber immer auf festem Fundament. Wir setzen auf strategische Weiterentwicklung, klare Werte und ein stabiles wirtschaftliches Gerüst – gemeinsam, mutig und mit der ganzen FC-Familie im Rücken“, sagt Wilke Stroman (45). Er will im September Präsident des 1. FC Köln werden.

Alles zum Thema Geißbockheim

Stroman und seine Mitstreiter Tugba Tekkal (Ex-Fußballerin beim 1. FC Köln) und Carsten Wettich (Anwalt und amtierender Vizepräsident des FC) haben am Dienstagnachmittag eine Mitteilung rausgegeben, die durchaus als kleine Bombe bezeichnet werden darf. Denn das Trio geht in die Offensive, was dem Mitgliederrat nicht gefallen dürfte.

Das Gremium sucht seit Monaten mit einer Findungskommission ein neues Präsidium für den FC, führt Gespräche und klopft Kandidatinnen und Kandidaten ab. Auch mit Stroman, Tekkal und Wettich wurde gesprochen. Doch bislang hat sich der Mitgliederrat noch nicht auf ein Trio festlegen können. 

Zuletzt gab es Gerüchte, dass ein Trio um Steueranwalt Jörg Alvermann, Kreissparkassen-Vorstand Alexander Wüerst und DFB-U20-Athletik-Trainer Ulf Sobek vom Mitgliederrat favorisiert wird. Nun besteht die Gefahr, dass einige Kandidaten ihre Bewerbung zurückziehen, weil es in eine Kampfabstimmung mit insgesamt drei Teams gehen könnte.

Dafür müssen Teams, die am Mitgliederrat vorbei antreten, 4500 Unterschriften sammeln. Das Team Adenauer und das Team Stroman versucht nun genau dies zu schaffen.

Stroman ist erfolgreicher Unternehmer (Spar-Handy), Tekkal war selbst lange Spielerin des 1. FC Köln und ist mittlerweile erfolgreiche Sozialunternehmerin. Sie wäre die erste Frau in einem FC-Präsidium. Wettich bringt viel Erfahrung mit, war FC-Jugendspieler, später viele Jahre im Mitgliederrat und zuletzt Vizepräsident. „Für Carsten ist der FC – so wie für viele Menschen – ein Zuhause. Ich kenne kaum jemanden, der sich so sehr für diesen Verein eingesetzt hat. Wahrscheinlich haben ihn die Mitarbeitenden im Geißbockheim in den letzten Jahren häufiger gesehen als seine Frau oder seine Kinder“, sagt Tekkal.

Alle drei wissen, dass es nicht leicht wird, 4500 Unterschriften zu sammeln. Doch es besteht auch noch die Chance, dass der Mitgliederrat sie vorschlägt – die Frage ist, wie er nach dem Vorstoß des Stroman-Trios reagieren wird?

„Wir sind überzeugt, dass wir ein sehr gutes Vorstandsteam für den FC sind und hoffen, dass sich der Mitgliederrat am Ende für uns entscheidet. Wir werden aber auch respektieren, wenn der Mitgliederrat ein anderes Team vorschlagen sollte. Deshalb bleiben wir bei uns – und machen unsere Hausaufgaben. Die in der Satzung vorgesehenen Fristen machen es notwendig, bereits jetzt mit der Sammlung der Unterschriften zu beginnen“, erklärt Stroman das Vorgehen. Bis zum 31. Juli müssen die 4500 Unterschriften vorliegen – da will man keine Zeit verlieren.

Inhaltlich verfolgt das Team Stroman ein klares Ziel: Sie wollen einen FC präsentieren, der „ambitioniert und unternehmerisch, zugleich nahbar und leidenschaftlich“ ist. Dabei darf es nicht um Machtfragen gehen, sondern vielmehr um die „weitere Professionalisierung des 1. FC Köln.“ Nach Jahren der finanziellen Konsolidierung soll nun eine Wachstumsphase beginnen. „Das bedeutet: gezielte Investitionen in den Lizenzspielerkader, den Nachwuchs und die Infrastruktur – basierend auf stabilen Finanzen, intelligenter Vermarktung und datenbasierten Analysen. Die Unabhängigkeit des 1. FC Köln hat dabei oberste Priorität“, heißt es vom Stroman-Trio.