Fronten verhärtetFC-Gespräche zu spät? Kessler: „Müssen abwarten, wie der Spieler darauf reagiert“

Beim 1. FC Köln gibt es aktuell viele Baustellen zu bearbeiten. Bei Max Finkgräfe stellt sich die Frage, ob noch etwas zu retten ist.

Um zu verstehen, was hier passiert, muss man kurz in den Rückspiegel schauen: Max Finkgräfe (21) war in der Rückrunde der Bundesliga-Saison 2023/24 der Shooting-Star beim 1. FC Köln.

Er erkämpfte sich einen Stammplatz als Linksverteidiger, überzeugte mit beherzten Auftritten. Trotzdem stieg der FC ab, aber Finkgräfe sollte die Zukunft beim FC gehören.

1. FC Köln: Kann Kessler im Fall Finkgräfe noch etwas retten?

Doch über die Zukunft hat von Kölner Seite keiner mit ihm gesprochen. In den Augen des Spielers wurde der vom damaligen Sportchef Christian Keller (46) zitierte „richtige Zeitpunkt“ verpasst. Finkgräfe wartete im Frühjahr 2024 vergeblich auf Vertragsgespräche, erst im Herbst kam dann das Signal, dass man eventuell verlängern möchte.

Alles zum Thema Fußball Transfers

Der Linksverteidiger, der immer noch mit einem Einstiegsvertrag (Jahresgehalt rund 200.000 Euro) ausgestattet ist, hatte sich wesentlich mehr Wertschätzung vom Verein erhofft. Nun sind die Fronten verhärtet. Doch der neue Sportdirektor Thomas Kessler (39) will noch nicht aufgeben.

Im Gespräch mit EXPRESS.de bewerten Kessler die Situation von Finkgräfe: „Max hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Er hatte davor einen guten Einstieg, hat in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht. Er ist dann aber schwer in die neue Saison gekommen, auch weil er durch eine Verletzung lange ausgefallen ist. Dann hatte er mit Leart Pacarada einen gestandenen Linksverteidiger vor der Nase.“

Der Youngster hatte sich natürlich in der 2. Liga mehr Spielzeit erhofft. Kessler sagt: „Ich kann verstehen, dass bei Max eine gewisse Unzufriedenheit herrscht, auch weil er eine hohe Erwartungshaltung an sich selber hat. Ich habe mit ihm schon sehr offen darüber gesprochen und denke, dass seine Entwicklung beim 1. FC Köln noch nicht vorbei ist.“

Kessler kämpft nun um Finkgräfe, weiß aber, dass es schwierig werden könnte: „Ich habe ihm gesagt, dass ich mit ihm sehr gerne zusammen weiterarbeiten würde. Aber es ist das eine, jemandem einen Weg aufzuzeigen und die Gespräche anzubieten – auf der anderen Seite muss dann natürlich auch die Bereitschaft des Spielers da sein.“

Dem Linksverteidiger sollen lukrative Angebote vorliegen, darunter auch vom VfB Stuttgart. Sein Vertrag in Köln läuft im Sommer 2026 aus, der Marktwert liegt bei vier Millionen Euro. Offizielle Anfragen von anderen Klubs für FC-Spieler hat Kessler noch keine erhalten, er lacht: „Nein, vielleicht kennen einige meine Nummer noch nicht. Aber im Ernst: Bisher gibt es kein Angebot für Spieler.“

Die Tendenz der Finkgräfe-Seite dürfte aber Richtung Abschied aus Köln gehen. Ist der Zug da schon abgefahren? Kessler glaubt: „Nein, das ist in meinen Augen ergebnisoffen. Wir wollen die Gespräche aufnehmen und müssen dann abwarten, wie der Spieler darauf reagiert.“