Klare Meinung zur FC-DurststreckeChristoph Daum appelliert an Köln-Bosse

Christoph Daum blickt trotz der komplizierten Lage beim 1. FC Köln mit Zuversicht in Richtung der entscheidenden Saisonphase. An die Klub-Führung hat der Ex-Coach allerdings auch einen klaren Appell.

von Béla Csányi (bc)

Hochspannung vor dem Saison-Finale beim 1. FC Köln. Nach der Länderspielpause will das Team von Trainer Steffen Baumgart (51) die Punkte- und Tore-Durststrecke hinter sich lassen und sich im Bundesliga-Abstiegskampf weiter von der Keller-Konkurrenz absetzen.

Hilft das freie Wochenende, um für die entscheidende Phase wieder in die Spur zu finden? Während Baumgart wegen zahlreicher Länderspiel-Abstellungen skeptisch ist, zeigt sich Ex-Coach Christoph Daum (69) gegenüber der „Sport Bild“ als Optimist. Er ist überzeugt: „Der FC wird sich wieder fangen.“

Christoph Daum hat Verständnis für Lage beim 1. FC Köln

Die Krise mit nur einem Punkt und einem Tor aus fünf Spielen sieht Daum als Teil einer natürlichen Entwicklung – auch bedingt durch den Baumgart-Fußball mit hoher Intensität und vielen abgespulten Kilometern: „Das Spiel ist sehr laufintensiv und erfordert höchste Konzentration. Deshalb gingen die Spieler zuletzt in die Knie.“

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Auf seinen Trainer-Kollegen lässt er daher nichts kommen: „Steffen Baumgart macht das überragend. Sein Problem ist, dass der FC nicht auf Rosen gebettet ist und er keine fertigen Spieler verpflichten kann.“

Die Identität als Entwicklungsverein hat Köln spätestens unter Baumgart voll angenommen, Transfer-Glücksgriffe wie Denis Huseinbasic (21) oder Dejan Ljubicic (25) stehen stellvertretend für die Personal-Strategie in finanziell angespannten Zeiten. Doch Daum reicht das nicht. Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Auch weil er beim FC noch Zeiten mit lockerer sitzender Schatulle erlebte, appelliert er an die Vereinsführung. „Die Herren in den Führungsgremien müssen verstehen: Durch Verkäufe ist noch keine Mannschaft besser geworden. Und Steffen kann auf Dauer nicht alles auffangen.“

Daum bleibt geduldig – FC erwartet finanzielle Besserung

Seinen Vorstoß fängt Daum aber auch schnell wieder ein, ergänzt beschwichtigend: „Ich will aber auch nicht zu weit in die Zukunft schauen. Jetzt geht es darum, den Spielern zu vertrauen und die Saison gut zu beenden.“

Schließlich weiß auch der zweimalige FC-Trainer: Eine Alternative zum aktuellen Kurs gibt es für Sport-Boss Christian Keller (44) schlichtweg nicht.

Der Weg ist immerhin vielversprechend: Gegenüber EXPRESS.de kündigte Keller an, dass der Verein auch ohne Ablöse-Einnahmen endlich wieder mit einem Plus kalkulieren darf. „Unser Ziel ist es, im Sommer erstmalig seit vielen Jahren kein strukturelles Defizit mehr zu haben. Das heißt, dass wir uns aus eigener Kraft ohne Sondereffekte tragen“, fasste er den Meilenstein zusammen.