Beim 1. FC Köln wird im Herbst 2025 ein neues Präsidium gewählt. Der Mitgliederrat hat jetzt sein Trio nominiert. Mit dabei ist Jörn Stobbe, der auch als Investor im Fußball tätig war. Er bezieht Stellung.
HSV & Kickers OffenbachJörn Stobbe kontert Investor-Vorwürfe: „Ich werde den FC schützen“
Nach monatelanger Vorbereitung, intensiven Treffen, Gesprächen und Verhandlungen mit insgesamt 1000 Arbeitsstunden hat der Mitgliederrat ein Vorstands-Trio nominiert.
Im Herbst 2025 sollen Jörn Stobbe (59), Prof. Dr. Ulf Sobek (53) und Dr. Jörg Alvermann (53) auf der Mitgliederversammlung im Rhein-Energie-Stadion gewählt werden.
Jörn Stobbe stellt klar: keine Investoren beim 1. FC Köln
Während EXPRESS.de schon vor Wochen über Alvermann und Sobek berichtet hatte, kommt die Personalie Stobbe überraschend. Vor allem auch, weil der Immobilienmanager schon als Investor im Fußball tätig war.
Stobbe hat eine lange Beziehung zum FC, saß im Aufsichtsrat – 2013 bis 2018 und 2019 bis 2021 als Vorsitzender. Und Stobbe hatte danach auch Verbindungen zu anderen Vereinen. Bei den Kickers Offenbach saß er ebenfalls im Aufsichtsrat, war mit der Familie als Investor aktiv.
2022 war er auch beim Hamburger SV involviert, als er mit Christopher Garbe das „Hamburger Bündnis“ bildete und Anteile von Groß-Investor Klaus-Michael Kühne (88) erwerben wollte. Insgesamt soll es um ein 30-Millionen-Euro schweres Paket gegangen sein. Der Deal scheiterte aber.
Am Mittwoch, 11. Juni 2025, wurde Stobbe mit seinen Mitstreitern vom Mitgliederrat (Vorsitzender Fabian Schwab und Stellvertreterin Stacy Krott) bei einer Pressekonferenz im Rhein-Energie-Stadion präsentiert. Da wurde natürlich auch über die Investoren-Vergangenheit von Stobbe gesprochen.
Schwab gestand: „Für uns war das Thema natürlich auch relevant. Ich würde sogar salopp sagen, der ein oder andere im Mitgliederrat meinte, dass er mit Herrn Stobbe gar nicht reden muss, das Thema sei durch. Aber er sitzt hier gerade neben mir. Er konnte uns also trotzdem überzeugen, dass er der richtige für die Position ist. Vor allem, weil er eine sehr klare Haltung für den 1. FC Köln zu diesem Thema hat.“
Die Haltung untermauerte Stobbe dann selber: „Von mir gibt es das klare Commitment: Der 1. FC Köln bleibt investorenfrei. Diesen Schutz vor Investoren, den kann man dann umsetzen, wenn man Investoren versteht.“
Zu seinen eigenen Tätigkeiten sagte er: „Nach meinem Ausscheiden beim 1. FC Köln, als ich dem damaligen Präsidenten Werner Spinner die ein oder andere zu kritische Frage gestellt habe, hat Dieter Müller mich gefragt, ob ich nicht bei Kickers Offenbach helfen kann.“
Stobbe nahm das Angebot an: „Der ehemalige Präsident hatte Anteile am Verein und führte die Rolle so aus, wie man das als Verein nicht möchte – nämlich als Investor, den es galt, da wieder rauszunehmen.“
Die Familie Stobbe hat dann als Corona kam, geholfen, den Verein vor der Insolvenz zu bewahren. „Die Hilfestellung in Form von Anteilen wurden mittlerweile wieder veräußert“, so Stobbe.
Er kam dann auf den HSV zu sprechen: „Vom Hamburger Unternehmer Christopher Garbe kam die Idee, dem HSV zu helfen, den Investor Kühne aus dem Verein herauszunehmen. Auch da habe ich tatsächlich die ein oder andere Hilfestellung gegeben.“
Für Stobbe ist aber nun klar: „Der 1. FC Köln braucht keine Investoren, von mir wird er auch keine bekommen. Warum? Weil Investorengeld ist immer das teuerste Geld, was es gibt. Der Investor ist kein böser Mensch, aber er will Rendite erzielen, das ist sein Ziel. All das Know-how, was ein Investor einbringen könnte, haben wir in unserem Team vereint.“
Stobbe hatte die Diskussionen um dieses Thema erwartet, sagt: „Ich freue mich, dass ich dieses Thema direkt ansprechen kann. Bin ich der richtige Präsident für den FC? Ja! Weil ich den FC vor Investoren schützen werde.“