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„Laufen ohne Ball ist Quälerei“FC-Weltmeister Overath (76) über die Corona-Krise

Overath Header Wald Baum

FC-Idol Wolfgang Overath muss durch die Corona-Krise wie alle seine Mitmenschen seinen Lebensalltag neu gestalten.

Siegburg – Er ist 76 Jahre alt, hält seine 71 Kilo Idealgewicht, ist fit wie ein Turnschuh und gewöhnt, zweimal in der Woche – in der Sportschule Hennef und in der Halle am Geißbockheim – Fußball zu spielen.

„Als Einziger von den ,Alten' ist da der Stephan Engels (59/die Red.) noch dabei“, sagt Wolfgang Overath. Doch wie allen anderen macht das Corona-Virus auch ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

„Ich sage alle Termine ab, gebe keinem die Hand, und seit 14 Tagen ist auch nichts mehr mit Fußballspielen“, erklärt der Weltmeister von 1974, der allein für den 1. FC Köln 409 Spiele absolviert hat und 81 Mal mit der Nationalelf auflief.

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Wolfgang Overath: „Das ist immer ein Kampf gegen mich selbst“

Kein Wunder, dass (auch) er über die derzeitige Situation gar nicht glücklich ist. „Wenn du in meinem Alter aufhörst, regelmäßig zu trainieren, verlierst du den Anschluss“, sagt er, wobei er sich durchaus weiter sportlich betätigt. „Ich geh’ zu Hause aufs Laufband, in mein Schwimmbad und ich laufe auch mehrere Male in der Woche draußen“, sagt er, „aber da frag’ ich mich nach 300 Metern, was machst du da? Laufen ohne Ball ist für mich eine einzige Quälerei, das ist immer ein Kampf gegen mich selbst.“

Trotzdem ist er dankbar, dass ihn die Krise persönlich bisher verschont. Seine Immobiliengeschäfte kann er wie eh und je telefonisch erledigen. Und: „Meine Familie ist gesund, und ich selbst bin ja nicht so betroffen wie der Frisör oder ein Kleinunternehmer.“

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Wolfgang Overath: „Wir können und werden hier trotzdem weiter helfen“

Auch an die Menschen, für die er sich mit seinem „Wolfgang Overath Fonds“ einsetzt, denkt der ehemalige FC-Präsident: „Es gibt ja derzeit auch die Tafel nicht mehr, aber ich bin mir sicher, dass wir hier trotzdem weiter helfen können und werden.“

Sorgen, wie es weitergeht, macht er sich auf jeden Fall: „Die Frage ist, wie lange es dauern wird, wie lange die Einschränkungen bestehen bleiben müssen. Wenn es einigermaßen kurz ist, wird es gehen, aber wenn die Krise noch ein halbes Jahr dauert? Dann wird man sehen, ob wir trotz einer starken wirtschaftlichen Rezession auf dem Weg sind, die Wende zu schaffen. Ich hoffe, es wird gut gehen.“