„Kein Grund, nervös zu werden“Poker um neuen Köln-Vertrag: FC tritt bei Modeste auf die Bremse

Anthony Modeste spielt für den 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund.

Artistisch: Anthony Modeste gab beim 1:1 des 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund am 20. März 2022 auch ohne Torerfolg Vollgas.

Anthony Modeste will vor Saisonende wissen, ob es für ihn beim 1. FC Köln langfristig weitergeht. Manager Thomas Kessler verspürt im Torjäger-Poker allerdings keinen Entscheidungsdruck.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln-Jubiläum für Anthony Modeste (33). Der Franzose spielte beim 1:1 gegen Borussia Dortmund (Sonntag, 20. März 2022) zum 150. Mal für den FC. Aber wie viele Einsätze kommen noch dazu? Der Torjäger will schnell Klarheit über seine Zukunft – der Klub dagegen tritt auf die Bremse!

„Vor Saisonende würde ich gerne wissen, wie meine Karriere im Sommer weitergeht.“ Dieses Ultimatum stellte Modeste letzte Woche im EXPRESS.de-Interview. Tonys Vertrag läuft noch ein weiteres Jahr, bis 2023. Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler (36) sieht deswegen überhaupt keine Eile, sagt: „Tony hat doch Klarheit, er ist nächstes Jahr hier.“

Der Ex-Keeper betont: „Ich weiß nicht, wieso wir da Druck haben sollten. Tony spielt mindestens bis 2023 beim 1. FC Köln. Es gibt auch viele andere Spieler, die Vertrag bis 2023 haben. Aktuell haben wir keinen Grund, nervös zu werden.“

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Thomas Kessler: „Wir müssen keine Schnellschüsse machen“

Sieht Modeste offenbar anders! Der Angreifer wünscht sich eine längerfristige Perspektive, erklärte gegenüber EXPRESS.de: „Ich bin nicht mehr so jung – meine Karriere ist bald vorbei. Deswegen muss ich mir Gedanken machen, meine Familie für die Zukunft absichern.“ Die wichtigsten Fragen für ihn vor seinem letzten Vertragsjahr: Will der FC verlängern? Und zu welchen Konditionen?

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Mit 3,5 Millionen Euro ist Tony Kölns Top-Verdiener. Kommt es nach Saisonende wie im Winter zu einem Transfer-Angriff aus Saudi-Arabien, könnte der FC nicht mitziehen. Modeste versichert zwar, dass er „kein Problem“ damit habe, mit dem Klub über ein geringeres Gehalt zu reden, sagt aber auch: „Ich glaube, dass viele Menschen wechseln würden, wenn ein besseres Angebot kommt.“

Fest steht, dass sich der FC bei aller Wertschätzung für den Franzosen auf keine exorbitanten Deals einlassen wird. Nach dem Amtsantritt von Neu-Sportboss Christian Keller (43) soll es erste Gespräche geben. Kessler: „Wir sind in einer klaren Kommunikation mit Tony, er weiß über unsere Pläne Bescheid. Wir müssen keine Schnellschüsse machen.“

Wie wichtig Modeste für den FC ist, zeigte er auch gegen den BVB wieder mit einer Vollgas-Leistung – da Jonas Hector (31) krank fehlte, sogar als Kapitän. „Tony braucht aber keine Binde, um ein Leader unserer Mannschaft zu sein“, lobt Kessler: „Er reibt sich schon die ganze Saison für uns auf, ist eine Respektsperson. Er hat’s gegen Dortmund sehr gut gemacht, auch wenn er nicht getroffen hat.“

Stattdessen legte Modeste seinem Sturm-Kumpel Sebastian Andersson (30) per Kopf den 1:1-Ausgleich auf. Tony selbst steht weiterhin bei 15 Liga-Treffern, will die 20-Tore-Marke unbedingt knacken. Kessler traut sie ihm zu: „Ich habe vor der Saison schon gesagt, dass er für mich zu den besten Strafraum-Stürmern in der Bundesliga gehört. Da ist er unglaublich gut, wir sind sehr froh, dass wir ihn hier haben.“ Aber wie lange noch?