„Hoffe, ich irre mich“Knie-Drama! Baumgart befürchtet Karriere-Ende von FC-Stürmer

Steffen Baumgart sitzt beim Interview-Termin im Geißbockheim.

Steffen Baumgart nachdenklich, hier am 19. Dezember 2022 im Geißbockheim

Während der 1. FC Köln Davie Selke an der Angel hat, muss Sebastian Andersson um seine Karriere bangen. Steffen Baumgart hat nun erstmals diese bittere Wahrheit ausgesprochen.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Der FC ist bei seiner Stürmer-Suche fündig geworden: Davie Selke (27) soll im neuen Jahr die Kölner Offensiv-Probleme beheben, sein Transfer befindet sich auf der Zielgeraden. Doch während der eine Angreifer im Anflug ist, muss ein anderer um seine Karriere bangen!

Sebastian Andersson (31) droht die Sport-Invalidität. Mit Steffen Baumgart (50) hat nun erstmals ein FC-Verantwortlicher diese bittere Wahrheit ausgesprochen.

Sebastian Andersson bangt nach Knie-OP um seine Karriere

Der Köln-Coach sagt im Gespräch mit EXPRESS.de: „Wir hoffen für Seb, dass er gesund wird – dass er wieder Fußball spielen kann.“ Aber: „Ich bin mir relativ sicher, dass es ganz schwer wird, ihn noch mal auf dem Platz zu sehen.“ Das bedeutet nichts anderes als ein Karriereende!

Alles zum Thema Sebastian Andersson

Andersson hat sich noch immer nicht von seiner freiwilligen Knie-Operation Anfang September erholt. Der Schwede hatte sich damals entgegen aller Ratschläge der Kölner Ärzte für einen Meniskus-Eingriff in Kopenhagen entschieden.

Zur Erinnerung: Ursprünglich wollte er spätestens nach zehn Wochen wieder im Training sein. Aber noch heute, fast vier Monate nach der OP und vielen Reha-Maßnahmen, macht das Knie so große Probleme, dass Baumgart sagt: „Aktuell gibt es keinen neuen Stand, eine Rückkehr ist nicht absehbar.“

Intern haben sich die Verantwortlichen schon seit geraumer Zeit damit abgefunden, dass Andersson kein Spiel mehr für den FC bestreiten wird. Nun hat Baumgart auch öffentlich Klartext gesprochen. „Ich hoffe, dass ich mich irre“, ergänzt der Kölner Trainer. Doch sonderlich optimistisch wirkt er nicht.

Nach seiner OP in Kopenhagen hatte Andersson noch über die FC-Docs geschimpft, beim schwedischen Portal „Fotbollskanalen“ erklärt: „Es ist eine Verletzung, die schon vor langer Zeit hätte behoben werden sollen. Die Ärzte in Köln haben davon gewusst. Sie dachten, ich könnte nichts dagegen tun.“ Mittlerweile dürfte er selbst den Eingriff am meisten bereuen.

„Seb wollte das machen, ich persönlich hätte diese Entscheidung nicht so getroffen“, sagt Baumgart über die Meniskus-Operation: „Aber Seb ist erwachsen, er trifft seine Entscheidungen. Wir sind weit entfernt davon, zu sagen, hättest Du mal...“

Jetzt kann der Coach, der Andersson in der Vergangenheit immer wieder vor Kritik in Schutz nahm, nur noch die Daumen drücken: „Ich hoffe einfach, dass er gesund wird, und würde mich freuen, ihn hier noch mal zu sehen.“ Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Anderssons Vertrag läuft zum 30. Juni 2023 aus. 2020 war er für 6,5 Millionen Euro von Union Berlin ans Geißbockheim gewechselt.

Bereits in seiner ersten Saison verpasste der damalige Nationalspieler 17 Bundesliga-Partien aufgrund seiner Knie-Probleme, köpfte Köln mit zwei Toren in Kiel aber dennoch zum Klassenerhalt. Der Relegations-Doppelpack wird wohl Anderssons schönste FC-Erinnerung bleiben.