„Das wird zu viel“Mit Paderborn-Talent drei Monate nicht gesprochen: Kwasniok erklärt seinen El-Mala-Plan

Hannes Dold gibt Said El Mala Anweisungen.

Co-Trainer Hannes Dold gibt Said El Mala im Training des 1. FC Köln taktische Anweisungen. 

Über keinen anderen Profi wird beim 1. FC Köln mehr geredet als Said El Mala. Der Youngster erlebt aktuell einen regelrechten Hype. Lukas Kwasniok tritt auf die Bremse und hat einen klaren Plan für ihn im Kopf.

von Uwe Bödeker  (ubo)Jürgen Kemper  (kem)

Er ist beim 1. FC Köln in aller Munde. Obwohl Said El Mala erst einen einzigen Auftritt im FC-Trikot hingelegt hat, beim 3:1-Testsieg gegen Leicester City, ist der Hype um den Youngster gewaltig.

„Alle sagen, wir sehen das Talent – die meisten haben ihn aber noch gar nicht spielen sehen. Wir sollten ihn einfach mal machen lassen“, sagt Lukas Kwasniok im Gespräch mit EXPRESS.de.

Brighton schnürt irres Paket für Said El Mala

Eine Menge dazu beigetragen hat sicherlich das verlockend hohe Angebot aus England. Brighton Hove Albion will den U19-Nationalspieler mit aller Macht auf die Insel locken.

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Der Klub des deutschen Trainers Fabian Hürzeler bietet satte 15 Millionen Euro Ablöse, eine 20-prozentige Weiterverkaufsklausel plus eine einjährige Rückleihe nach Köln samt Gehaltsübernahme. Ein Wahnsinnspaket, das Thomas Kessler wohl bei jedem anderen Profi im FC-Kader sofort annehmen würde.

Nur halt bei El Mala nicht, das Super-Talent soll dem FC zunächst noch viel Freude bereiten. Coach Kwasniok will El Mala dafür unter seine Fittiche nehmen.

„Für mich ist er nicht der erste Spieler, den ich begleiten darf. Und ich bleibe bei meiner Kernaussage: Trainer im Profi-Bereich können den Jungs das Fußballspielen nicht mehr beibringen. Die sind sozialisiert und haben sich schon über Jahre entwickelt. Wir können sie höchstens in Nuancen besser machen und besser aussehen lassen. Wir müssen sie hauptsächlich als Mensch begleiten. Aktuell befindet er sich in einer Phase, wo um ihn rum ganz viel passiert“, sagt Kwasniok.

Daher will der FC-Trainer sein Juwel erst einmal in Ruhe lassen – im wahrsten Sinne des Wortes. „Wenn ich dann auch noch komme, dann wird das zu viel. Aktuell lasse ich Said erstmal ankommen“, erklärt Kwasniok seinen behutsamen El-Mala-Plan.

Kwasniok weiß, wie er mit jungen Talenten umgehen muss, auf die am Anfang viel einprasselt. In Paderborn gab es einen ähnlichen Fall mit Ilyas Ansah. Der junge Angreifer, der im Sommer für vier Millionen Euro zu Steffen Baumgart und Union Berlin gewechselt ist, kam beim SCP wie Phönix aus der Asche. „Mit Ilyas habe ich drei Monate nicht gesprochen. Bis er dann irgendwann auf mich zugekommen ist und gefragt hat, warum ich nicht mit ihm spreche“, erzählt Kwasniok.

Der Coach erklärt: „Ich habe ihm dann gesagt: 'Weil ich merke, dass so viele Menschen an dir herumzerren. Ich habe auf den Zeitpunkt gewartet, dass du auf mich zukommst und mal fragst, was ich von der Situation halte.‘ Das Gespräch ging nur drei Minuten, ich habe ganz klar angesprochen, wie ich die Situation einschätze: Er hatte den Fokus verloren. Und darauf kommt es eben an.“