„Völlig klar in unserer Situation“FC-Boss verrät den Plan mit den Leihspielern

Thomas Kessler, Christian Keller und Evangelos Sbonias beim Training des 1. FC Köln.

Thomas Kessler, Christian Keller und U21-Trainer Evangelos Sbonias (v.l.) beobachten das Training des 1. FC Köln (10. April 2024). 

Ein halbes Dutzend Leih-Profis kehrt im Sommer zurück zum 1. FC Köln. Unabhängig vom Erfolg der jeweiligen Gastspiele, haben die Verantwortlichen einen klaren Plan mit dem Sextett.

von Jürgen Kemper (kem)

Während sich die Konkurrenz schon längst auf einen langes und spannendes Transferfenster im Sommer vorbereitet, sind dem 1. FC Köln aufgrund der Transfersperre die Hände gebunden.

Da externe Neuzugänge – die momentan geliehenen Faride Aidou (22, Eintracht Frankfurt), Luca Waldschmidt (27, VfL Wolfsburg) und Rasmus Carstensen (23, KRC Genk) fallen nicht darunter – ausgeschlossen sind, fokussieren sich die Verantwortlichen auf das vorhandene Personal.

Sechs Leihspieler kehren zum 1. FC Köln zurück

Das führt dazu, dass derzeit auch Verträge verlängert werden, die unter „normalen Umständen“ nicht verlängert worden wären. Bestes Beispiel ist Ersatztorwart Philipp Pentke (38), der ein neues Arbeitspapier bis 2025 vorgelegt bekommen hat, obwohl er sich bereits im „absoluten Herbst seiner Karriere“ (O-Ton Thomas Kessler) befindet.

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Diese alternativlose Strategie zieht sich durch bis in den Nachwuchs. Auch dort bekommen plötzlich Talente eine Chance, die ohne Transfersperre sicherlich keine Zukunft am Geißbockheim gehabt hätten.

Als Impuls von außen stoßen lediglich die verliehenen Profis dazu. Mit Nikola Soldo (23, 1. FC Kaiserslautern), Tim Lemperle (22), Jonas Urbig (20, beide Greuther Fürth), Mathias Olesen (23, Yverdon Sport FC), Marvin Obuz (22, Rot-Weiss Essen) und Maxi Schmid (21, Roda Kerkrade) kehrt im Sommer gleich ein halbes Dutzend nach Köln zurück.

Thomas Kessler über Leihspieler: „Vieles gut verlaufen“

Sie alle sind – Stand jetzt – Teil der Planungen für die kommende Saison, unabhängig vom Erfolg der jeweiligen Leihe. „Das ist völlig klar, in unserer Situation, in der wir sind“, sagt Thomas Kessler.

Der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung zieht Bilanz: „Bei den Jungs, die wir verliehen haben, ist vieles gut gelaufen. Bei der einen oder anderen ist es aber auch nicht so ganz verlaufen ist, wie wir uns das gewünscht hätten.“

Von Schwäbe bis Selke

So lange laufen die Verträge der FC-Profis

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Dabei denkt der ehemalige Keeper wohl zuerst an Nikola Soldo. Der Sohn von Ex-FC-Trainer Zvonimir Soldo sollte in Kaiserslautern Spielpraxis sammeln, um kommende Saison zu einer ernsthaften Alternative zu werden.

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Nachdem der Plan zunächst aufging, ist der Verteidiger mittlerweile völlig außen vor. Der Kroate schafft es seit zwei Monaten nicht mal mehr in den Kader und dürfte daher in Köln trotz der angespannten Personallage keinerlei Aussichten haben. Auch Mathias Olesen hat bei Yverdon Sport in der Schweiz keine Bäume ausgerissen, pendelte in seinen elf Einsätzen zwischen Startelf und Bank.

Dafür ist der Plan vor allem bei dem Fürther Leih-Duo Urbig und Lemperle voll aufgegangen. Beide sind diese Saison unumstrittene Stammspieler in der 2. Liga und kehren gestärkt und mit neuem Selbstvertrauen in die Heimat zurück.

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Gleiches gilt für Obuz, der bei Rot-Weiss Essen in der 3. Liga mit bislang unglaublichen 21 Scorerpunkten in 32 Spielen für mächtig Furore sorgt und sich unbedingt höherklassig beweisen will.

Der Sechste im Bunde ist Angreifer Schmid, den es zwecks Spielpraxis in die zweite holländische Liga verschlug. Dort kann er auf eine ordentliche Saison mit bislang sechs Toren und drei Vorlagen zurückblicken. Er wird es dennoch unabhängig der Liga-Zugehörigkeit schwer haben, auf seine gewünschten Spielanteile zu kommen.