Quartett ohne ChanceKessler treibt FC-Abgänge voran: „Braucht aber auch Bereitschaft“

Mit Ragnar Ache hat der 1. FC Köln eine neue Nummer eins für den Sturm verpflichtet. Während er und Damion Downs gesetzt sind, soll ein Trio den Klub im Sommer verlassen. Da ist Thomas Kessler gefragt. 

von Jürgen Kemper  (kem)

Thomas Kessler hat aktuell alle Hände voll zu tun. Bei dem Berg an Aufgaben, der vor dem ihm liegt, kann der Tag für den Sportdirektor des 1. FC Köln gerade gar nicht lang genug sein. Die oberste Priorität hat die Trainersuche.

Da könnte sich am Wochenende oder Anfang nächster Woche schon eine Lösung mit Lukas Kwasniok abzeichnen. Wenn der Paderborner auch noch im persönlichen Gespräch überzeugt, steht einer Anstellung am Geißbockheim nichts mehr im Weg.

Kessler mit klarer Ansage an Glücklos-Stürmer

Nebenbei bastelt Kessler auch schon am Kader und hat mit Ragnar Ache bereits den ersten dicken Fisch an Land gezogen. Die neue Nummer eins im Sturm ist aber nur eines von vielen Puzzleteilen für eine erfolgreiche Bundesliga-Saison. Denn die Verantwortlichen sehen auf jeder Position Handlungsbedarf.

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Wie viele Neue unter dem Strich kommen, hängt laut Kessler auch ein Stück weit davon ab, wie viele Abgänge es am Ende wirklich geben wird. Genau da liegt die Krux. Denn vor allem im Sturm hat der FC mit Steffen Tigges, Sargis Adamyan und Florian Dietz gleich drei Profis, die man gerne von der Payroll haben möchte, die aber allesamt gültige Verträge bis 2026 haben.

Die Spieler, die keine Perspektive am Geißbockheim haben, kennen ihre Situation. Dazu zählt auch Jacob Christensen. Denn es ist kaum vorstellbar, dass der Däne beim FC noch einmal Fuß fassen kann. Auch ihm würde man keine Steine in den Weg legen.

„Wir reden in diesen Fällen offen und transparent sowohl mit den Spielern als auch mit den Beratern“, sagt Kessler: „Es gibt Spieler, die von der Perspektive her hinten dranhängen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Spielzeiten kommen, wird eher gering sein. Für einen Abgang muss es natürlich auch eine Bereitschaft von einem anderen Klub geben.“

Da auch die Winter-Leihen von Dietz und Adamyan nicht den gewünschten Effekt hatten, stehen die Interessenten gelinde gesagt nicht Schlange. Daher suchen Kessler und Co. im Hintergrund fieberhaft nach Lösungen, denn man sieht das Trio definitiv nicht wieder in Köln.

Falls es keine Angebote gibt, die für alle Beteiligten akzeptabel sind, könnte es auch zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung mit einer Abschlagszahlung kommen.

„Wir wissen auch: Die Spieler haben bei uns einen Vertrag. Wir stehen zu unseren Verträgen. Wir werden niemanden schlecht behandeln, aber wir sind offen und transparent und sagen den Profis, dass sie es bei uns schwer haben werden, zu spielen“, sagt Kessler und blickt optimistisch voraus: „Es werden uns sicherlich Spieler verlassen.“