Kölner HaieDerby-Schmach und Playoff-Sorgen – es brodelt gewaltig

Uwe Krupp (Kölner Haie) bei der 1:7-Niederlage in Düsseldorf.

Headcoach Trainer Uwe Krupp (Kölner Haie) steht enttäuscht hinter der Spielerbank. Das Derby bei der Düsseldorfer EG ging mit 1:7 am 3. Dezember 2023 verloren. 

Die Kölner Haie haben im 240. Derby gegen Erzrivale Düsseldorfer EG ein denkwürdiges Debakel erlebt. Am Tag danach begannen die Aufräumarbeiten.

von Uwe Bödeker (ubo)

Von den Kölnern traute sich am Sonntag (3. Dezember 2023) kaum einer, auf die Anzeigetafel zu blicken. 1:7 hieß es dort aus KEC-Sicht. Derby-Debakel bei der Düsseldorfer EG!

Wie schon nach dem 1:5 gegen Wolfsburg in der Vorwoche waren zahlreiche Haie-Fans restlos bedient. Nach dem Tiefpunkt folgte nun ein tieferer Tiefpunkt – um es mit den Worten von Kult-Fußballer Rudi Völler auszudrücken. Auf Instagram hagelte es wütende Fan-Kommentare wie diesen: „Das ist eine bodenlose Frechheit! Mit der Einstellung in ein Derby zu gehen und dies SO zu beenden ist ein Schlag ins Gesicht für jeden einzelnen Fan. Schämt euch!“

Kölner Haie: Interne Aufarbeitung nach Derby-Schmach

Doch es gab auch Fans, die ihr Mitgefühl äußerten: „Leute, kommt mal runter. Ja, es ist scheiße gelaufen und ja, ausgerechnet beim Derby. Aber jeder hat mal einen Tiefpunkt. Die Jungs fühlen sich bereits schlecht, da muss man nicht noch draufhauen. Von den eigenen Fans runtergemacht zu werden, wird ihnen nicht helfen. Das wird schon wieder. Wir halten weiter zu euch, Haie!“

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Doch wie geht der Klub mit der bitteren Pleite um? Nach 240 Derbys hat die DEG 115 Spiele gewonnen, die Haie 114, bei elf Unentschieden. Es gibt jedenfalls nicht nur die Derby-Schmach, sondern auch den traurigen Blick auf die Tabelle. Die Haie sind nach 24 Spielen nur Siebter – dabei wurde der Kader vor der Saison mit zahlreichen Stars veredelt.

Trainer Uwe Krupp (58) wollte seine Männer nach der Lehrstunde nicht attackieren – im Gegenteil, er äußerte sogar sein Mitleid: „Im zweiten Drittel hat Düsseldorf in Überzahl zugeschlagen, hat nach dem ersten Tor gleich das zweite nachgelegt. Das war dann besonders bitter für uns. Da waren wir im Zugzwang.“ Krupp weiter: „Wir haben uns versucht zurück ins Spiel zu kämpfen. Das ist uns aber nicht gelungen. Düsseldorf hat dann die Chancen genutzt. Das Ergebnis ist bitter, tut mir besonders leid für Tobias Ancicka, der für uns in den letzten Wochen super gehalten hat. Es war so ein Tag, wo wir aus vielen Gründen nicht da waren, wo wir sein wollten.“

KEC-Kapitän Moritz Müller (37) fand drastischere Worte. „Das ist eigentlich nur peinlich“, meinte er bei MagentaSport. Hinter den Kulissen brodelt es nun bei den Haien, nach Informationen von EXPRESS.de wird nichts schöngeredet. Der KEC ist sich der schwierigen Situation bewusst.

Geschäftsführer Philipp Walter (49) sagt gegenüber unserer Redaktion: „Das war am Sonntag ein Niederschlag. Wir sind zum Ende des Spiels hin auseinandergefallen.“

Der Haie-Boss weiter: „Es ist immer gut, Emotionen sacken zu lassen. Das Trainerteam, die Mannschaft, die sportliche Leitung und die Geschäftsführung – wir sind alle gefordert und befinden uns in einem ständigen Austausch. Es geht um eine klare Analyse und Kommunikation.“

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Trotz herben Ergebnis-Dellen – die Haie versuchen die Nerven zu behalten und glauben an ihren Kader. Auch Trainer Krupp sitzt noch fest im Sattel. Walter erläutert den Umgang mit der Krise: „Das Thema ist: Wie bekommen wir Konstanz rein? Wir hatten die Top 4 in dieser Saison öfters vor Augen, waren aber nicht in der Lage, den nächsten Schritt zu gehen.“

Am Donnerstag (7. Dezember, 19.30 Uhr) kommt Ingolstadt (achter Platz in der Tabelle) in die Lanxess-Arena. Eins ist klar: Nach der Derby-Demütigung brauchen die Haie den Rückhalt der Fans – aber garantiert auch eine andere Leistung auf dem Eis.