„Schluss mit Zeichen setzen?“Russischer Wodka im Regal – ARD-Moderator poltert gegen Kaufland

Ein Mitarbeiter in einem Supermarkt, hier im Juli 2020, sortiert in einer Filiale in Frankfurt am Main Alkohol in einem Regal.

Ein ARD-Moderator ätzte gegen Kaufland auf Twitter, da die Supermarktkette russischen Wodka in einer Filiale führte.

Russischer Wodka im Regal bei Kaufland. Aus diesem Grund schoss ein ARD-Moderator öffentlich gegen die Supermarktkette zu. Doch letztlich musste der Journalist selbst ordentlich Kritik einstecken.

Aus Solidarität zur Ukraine: Sowohl Lidl als auch Kaufland, die beide zur Schwarz-Gruppe gehören, kündigten im März 2022 an, den Verkauf russischer Produkte in ihren Filialen vorerst auslaufen zu lassen. Darunter auch Wodka, der aus Russland stammt.

Doch während eines Einkaufs bei Kaufland machte ein ARD-Moderator nun eine Entdeckung im Alkoholregal: Russischer Wodka wird dort zum Verkauf angeboten. Auf Twitter ätzte dieser gegen die vermeintlich widersprüchlichen Handlungen der Supermarktkette.

Verkauf von russischem Wodka: ARD-Moderator wettert gegen Kaufland

Vor genau einem Jahr teilte die Schwarz-Gruppe mit, dass ohnehin nur wenige Produkte betroffen seien, die in Russland produziert und in deutschen Filialen verkauft würden. Der Deutschen Presse-Agentur erklärte der Lebensmitteleinzelhändler damals: „Die Produkte werden aktuell nicht nachbestellt. Bereits im Verkauf befindliche Ware wird nicht vernichtet und die restlichen Bestände werden bis auf Weiteres abverkauft.“

Alles zum Thema Kaufland

Kein Wunder, dass der ARD-Moderator ein Jahr später erst einmal staunte, als er plötzlich russischen Wodka im Regal bei Kaufland entdeckte. Auf Twitter teilte er prompt ein Foto des prall gefüllten Regals. Dazu schrieb er: „Schluss mit ‚Zeichen setzen‘ gegen Russlands Krieg? Russischer Wodka füllt bei Kaufland wieder die Regale.“ Sehen Sie hier den Twitter-Post des ARD-Moderators:

Bei dem ARD-Moderator handelt es sich um den Journalisten Georg Restle, der im Ersten Deutschen Fernsehen das Politmagazin „Monitor“ moderiert. Kaufland wurde auf den Post aufmerksam und kommentierte den Beitrag des Moderators.

In den Kommentaren erklärte Kaufland zunächst, dass sie ihrem „Standpunkt treu bleiben, Restbestände der in Russland produzierten Artikel abzuverkaufen“. Trotzdem kündigte der Supermarktriese an, das Vorgehen noch einmal zu überprüfen. Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Bereits kurze Zeit später meldete sich Kaufland mit einem weiteren Statement auf Twitter zurück: „Es handelt sich hierbei um letzte Restbestände. Es wurde seit Frühjahr 2022 nichts nachbestellt. Der im Foto gezeigte ‚Puschkin‘ stammt aus deutscher Produktion.“ Somit bleibe Kaufland seinen Ankündigungen aus dem letzten Jahr nach wie vor treu.

Nach Vorwürfen gegen Kaufland: Kritische Stimmen für ARD-Moderator

Für den ARD-Moderator bedeutete das Statement von Kaufland einen regelrechten Shitstorm. „Schon mal etwas von Recherche gehört oder ist das im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk verboten?“, kritisierte ein Twitter-User in der Kommentarspalte des Beitrags. „Der Investigativprofi hat mal wieder zugeschlagen“, schloss sich ein weiterer User an.

Zahlreiche weitere kritische Stimmen reihen sich in den Kommentaren unter den Post des ARD-Moderators. „Herzlich willkommen zum Online-Seminar zum Thema ‚Wie schieße ich mir selbst ins Knie?‘ Fachexperte: Georg Restle“, kommentierte ein weiterer Twitter-Nutzer. „Der deutsche Journalismus ist auf Kindergarten-Niveau angekommen“, schrieb ein anderer User.

Der Moderator verteidigte seine Ansicht und argumentierte, dass Kaufland mit seinem Statement eingeräumt habe, den russischen Wodka „wieder ins Regal gestellt“ zu haben und „das Vorgehen noch einmal zu prüfen“. Die Twitter-User hingegen interpretierten die Auskunft von Kaufland überwiegend anders. (js)