LidlSchock über Sonnenblumenöl - „zum ersten Mal seit Wochen“

Lidl, Aldi und Co.: Inflation, knappe Rohstoffe und schlechte Ernten sorgen dafür, dass die Preise überall immer weiter explodieren. In einer Filiale war ein Kunde geschockt über die derzeitige Lage beim Sonnenblumenöl.

von Martin Gätke (mg)

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind verzweifelt wegen der steigenden Preisspirale in den Discountern und Supermärkten: Seit Wochen klettern die Preise bei Lidl, Aldi, Rewe und den anderen Händlern, laut Ifo-Marktforschungsinstitut haben fast alle deutschen Lebensmittelketten Preiserhöhungen durchgeführt oder planen dies noch.

Vor allen Dingen die Discounter, die Impulsgeber auf dem Markt, standen zuletzt unter Druck, allen voran bei den Speiseölen.

Günstigere Eigenmarken waren oft vergriffen, viele Kundinnen und Kunden kaufen wesentlich mehr, als sie für ihren Haushalt bräuchten. Lidl und Aldi reagieren, rationierten bereits die Produkte und versuchen, mit teureren Alternativen der extremen Nachfrage gerecht zu werden.

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Doch diese Preise sorgen in den sozialen Medien immer wieder für Unmut. Zuletzt hat sich auf Twitter ein Kunde darüber echauffiert, wie teuer die Produkte geworden sind.

Lidl: Schock über Sonnenblumenöl – „zum ersten Mal seit Wochen“

„Hab zum 1. Mal seit 8 Wochen wieder Öl im Handel gesehen“, schreibt der Kunde entgeistert auf Twitter und postet dazu ein Foto von einer gut gefüllten Kiste mit Sonnenblumenöl. „Lidl hat 1 Liter Sonnenblumenöl für 4,99 € (!) – was geht bei denen!?!?“

Die User wiesen darauf hin, dass Lidl längst nicht der einzige Discounter sei, der Sonnenblumenöl für knapp fünf Euro anbietet. Seit Wochen erklimmen die Speiseöle neue Preishöhen – vor allen Dingen Sonnenblumenöl hat in Supermärkten und Discountern Höchststände erreicht.

Nicht nur Lidl, auch Aldi bietet Sonnenblumenöl in einer Alternative zur günstigeren Hausmarke für 4,99 Euro an. Seit Wochen wird hier bereits die Marke „Ondosol“ vertrieben, als Ergänzung zur oft ausverkauften Eigenmarke.

Die Discounter selbst wiesen ihre Kundinnen und Kunden immer wieder darauf hin, dass die teurere Marke nicht mit der günstigeren Hausmarke zu vergleichen ist.

Lidl, Aldi & Co.: Viele Engpässe sind hausgemacht von Kundschaft

Doch einige Kundinnen und Kunden scheinen diese Preis-Politik nicht zu verstehen, geben sich in den sozialen Netzwerken immer wieder verärgert über die viel zu hohen Preise – und beschäftigen mit ihrer Wut eine Armada an Social-Media-Teams, welche die derzeitige Lage erklären müssen.

Fest steht, dass die Preise schon länger kontinuierlich für die Verbraucherinnen und Verbraucher steigen – der Krieg in der Ukraine nun aber die Lage verschärft. Rohstoffe sind knapp, es gibt Lieferprobleme, Engpässe und die Inflation, welche die Preise in die Höhe katapultiert. Die Discounter waren nach Beginn des Krieges die ersten, die die Preise im April angehoben haben. Andere Händler folgten.

Dass viele Kundinnen und Kunden viel mehr kaufen, als sie es sonst tun, kommt erschwerend hinzu. Viele Engpässe sind hausgemacht.

Aldi, Lidl, Rewe: Preise für Lebensmittel steigen und steigen

Immer wieder werden Anpassungen durchgeführt, längst nicht nur beim Speiseöl. Der Preis für Markenbutter etwa ist ebenfalls in die Höhe geschnellt, ebenso wie für Milchprodukte. Viele Grundnahrungsmittel und auch Obst und Gemüse muss teurer eingekauft werden – eine Herausforderung gerade für einkommensschwache Familien.

Als Reaktion auf diese gestiegenen Lebensmittelpreise hat der Bundestag zuletzt Steuerentlastungen in Milliardenhöhe beschlossen. Der Opposition hingegen geht das Paket angesichts der historisch gestiegenen Inflation nicht weit genug. Wie sehr es Menschen mit wenig Geld wirklich helfen wird, besser über die Runden zu kommen, bleibt abzuwarten.