Aldi-SüdPreis-Explosion für Speiseöl schockt Kunden – „Frechheit“

Die Preise für viele Produkte in den Discountern und Supermärkten, darunter Speiseöle, steigen und steigen. Einzelne Filialen müssen bereits Produkte rationieren, in anderen sind Kundinnen und Kunden von den Preisen geschockt, wie auf der Facebook-Seite von Aldi zu sehen war.

von Martin Gätke (mg)

Seit Montag (4. April) haben viele Supermärkte und Discounter ihre Preise angehoben – zum Teil sehr deutlich. Der Gang für die Kundinnen und Kunden in die Filialen sorgt derzeit für sehr lange Gesichter: Entweder sie müssen für einzelne Artikel wesentlich mehr bezahlen, oder sie sind gänzlich ausverkauft.

Die Nachfrage nach Weizenmehl und Sonnenblumenöl etwa ist in den letzten Tagen rapide angestiegen, stellenweise sind die Regale leer. Während einzelne Filialen darauf setzen, die Produkte zu rationieren und nur noch in haushaltsüblichen Mengen abzugeben, will Aldi auf solch eine Rationierung verzichten und setzt auf eine andere Strategie – zum Unmut eines Kunden, der sich auf Facebook geschockt zeigte.

Speiseöle gehören derzeit zu den beliebtesten Produkten in deutschen Supermärkten: Kundinnen und Kunden haben sich nach dem Angriff auf die Ukraine stellenweise mit doppelten und dreifachen Mengen eingedeckt.

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Nach Daten des Statistischen Bundesamtes war der Absatz von Speiseöl im Lebensmitteleinzelhandel in der Woche vom 7. bis 13. März mit einem Plus von 123 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im September 2021.

  • Diese Alternativen zu Speiseöl gibt es:
    - Für Dressings können Sie z.B. Lein-, Trüffel- oder Walnussöl verwenden. Auch Olivenöl macht sich gut als Alternative.
    - Ist Rapsöl nicht verfügbar, können Sie auch ein Olivenöl zum Braten bis 180 Grad nehmen. Achtung verwenden Sie hier nur Ölivenöle ohne die Beschreibungen "native" oder "vergine"
    - Sie wollen etwas scharf anbraten, dann nehmen Sie Butterschmalz, Sesamöl oder Erdnussöl

Aldi: Eigenmarke von Sonnenblumenöl zeitweise begrenzt verfügbar

Die Folge: Einzelne Regale sind leer, Filialen müssen rationieren. Zuletzt hat Lidl erklärt, ebenfalls bestimmte Produkte zu begrenzen. Auch Aldi-Süd hat Mitte März auf die Engpässe mit Rationierungen reagiert und die günstigere Eigenmarke „Bellasan“ auf vier Flaschen pro Kunde begrenzt. Sie ist sehr beliebt bei den Kundinnen und Kunden, auch weil sie nur 1,79 Euro kostet.

Um trotzdem die Warenversorgung sicherzustellen, hat Aldi-Süd auf ein weiteres Produkt umgeschwenkt, wie eine Sprecherin „Bild“ erklärt. Man habe Öl von der Marke „Ondosol“ eingekauft, das allerdings nicht zum selben günstigen Preis wie die Eigenmarke verkauft wird. Sondern deutlich teurer. Und das sorgt für Frust bei den Menschen, die den Preis von knapp 5 Euro sehen.

Aldi-Kunde macht Wut über den Speiseöl-Preis Luft – „Frechheit“

Auf der Facebook-Seite von Aldi-Süd machte einer der Kunden seinem Frust Luft. Er postete ein Foto von dem Sonnenblumenöl und dem Preis von 4,99 Euro und schreibt dazu: „Eben bei Aldi Süd gesehen. Das ist eine Frechheit, die ihresgleichen sucht!“

Hinweis: Inzwischen hat der Nutzer den Post wieder gelöscht (Stand 12. April).

Viele Nutzerinnen und Nutzer nutzten die Gelegenheit, um ihrer eigenen Wut über die Preisentwicklungen in den Supermärkten freien Lauf zu lassen. „Ich fand Rewe Köln heute mit 13.99 für 500g Erdbeeren auch ambitioniert“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer fasste es so zusammen: „Es ist einfach nur noch verrückt und traurig zugleich.“

Aldi: Lage bei Sonnenblumenöl bleibt angespannt

Der Preis der Marke „Ondosol“ solle jedoch nicht mit dem der Eigenmarke verglichen werden, erklärt Aldi dazu. Der Vorteil: Dafür muss „Ondosol“ nicht rationiert werden.

Die Gründe für die Knappheit sind sehr vielfältig, der Krieg in der Ukraine ist einer davon: schlechte Ernten, Corona-Pandemie, steigende Herstellungskosten wegen höherer Energiepreise. Die Ukraine ist weltweit größer Produzent von Sonnenblumenöl, neben Russland. Der Krieg in dem Land führt auch bei uns zu Teuerungen. Deutschland deckt seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu mehr als 90 Prozent über Importe.