Galeria-InsolvenzMini-Abfindung schockt Angestellte – Job-Angst hält an

Das undatierte Symbolfoto zeigt zwei Menschen, die an einem Schaufenster mit großen Plakaten vorbeigehen.

Galeria Kaufhof Karstadt, wie auf dem Symbolfoto abgebildet, schließt weitere Filialen.

Galeria Kaufhof Karstadt steckt schon lange in der Krise. Vieles ist nach wie vor nicht klar, allerdings wurde nun die Abfindungshöhe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt.

von Lara Hamel (hl)

Das einstige Traditionsunternehmen hat sich in den vergangenen Jahren zur Krisenfirma entwickelt. Vergangenes Jahr schlitterte Galeria Kaufhof Karstadt dann vom ersten Rettungsschirm in den zweiten.

Nicht nur, dass viele der deutschlandweiten Filialen geschlossen werden: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Standorte werden früher oder später ihren Job verlieren. Bekannt wurde nun, wie hoch - oder eher niedrig - die Abfindung ausfällt.

Galeria-Insolvenz: Niedrige Abfindung und weitere Entlassungen

Laut eines „T-Online“-Berichts von Montag (30. Januar 2023) sind es Tausende, die von einem Jobverlust bei Galeria Kaufhof Karstadt betroffen sind. Noch immer ist jedoch nicht klar, welche Standorte schließen und welche lediglich modernisiert werden.

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Vergangene Woche hat es jedoch eine Bewegung gegeben: Management und Betriebsrat haben einen Interessenausgleich erarbeitet, in dem unter anderem die Höhe der Abfindung festgehalten ist. Diese beläuft sich auf zwei Monatsgehälter, wird aber eine Summe von 7.500 Euro nicht überschreiten – nur ein kleiner Trost vor allem für die Mitarbeitenden, die schon lange für das Unternehmen tätig sind. Der „Business Insider“ informierte am Dienstag (31. Januar 2023) darüber, dass die Abfindungshöhe vom Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ettl bestätigt wurde.

Ebenfalls festgehalten wurde, dass 81 von 129 Filialen schließen, „sollten sich keine kurzfristigen Änderungen ergeben“. Ursprünglich sollten sogar noch mehr Standorte dichtmachen. Für die verbleibenden Galeria-Filialen trotzdem kein Grund zum Durchatmen, denn hier stehen Personalkürzungen auf dem Programm. „Endgültige Klarheit“, welche Standorte wirklich bleiben dürfen, gebe es erst im März.

Laut Sanierungsexperte Arndt Geiwitz haben neben Corona, dem russischen Angriffskrieg und den hohen Energiekosten vor allem „hausgemachte Fehler“ zur erneuten Insolvenz beigetragen. Zu wenig Filialen hätten das neue Galeria-Konzept umgesetzt. Dasselbe berichtete der „Business Insider“: „Auch in den verbleibenden Filialen könnte es zu Entlassungen kommen.“

Geiwitz sieht außerdem nur eine Möglichkeit, „den Rest“ der Galeria Kaufhof Karstadt auf Dauer zu retten: „Wir müssen mit dem Schutzschirmverfahren die Grundlage dafür schaffen, in drei Jahren alle Standorte umzubauen. Ansonsten können wir es gleich sein lassen.“