Einkaufen vor OsternLeere Regale in Supermärkten: Drohen jetzt harte Engpässe bei Lebensmitteln?

Die Regale für manche Produkte sind weitestgehend leer gekauft infolge des Ukraine-Konfliktes. Das Symbolbild zeigt ein leeres Regal im Supermarkt vom16. März 2022.

Der Ukraine-Krieg führt zu Lieferengpässen und Knappheit vieler Lebensmittel. Das Symbolbild zeigt ein leeres Regal im Supermarkt vom 16. März 2022.

Corona führte 2020 dazu, dass Menschen anfingen Hamsterkäufe zu tätigen – aufgrund der Sorge, dass die Supermärkte und Discounter schließen könnten. Und nun steht die Kundschaft seit Beginn des Ukraine-Krieges immer wieder vor leeren Regalen. Doch wie wird es bei den Einkäufen rund um Ostern aussehen? Drohen noch mehr leere Regale in unseren Supermärkten?

von Kerstin van Kan (kvk)

Grund für die leeren Regale im Supermarkt und Discounter sind diesmal nicht nur Hamsterkäufe, sondern unter anderem Lieferengpässe. Der Ukraine-Krieg sorgt dafür, dass die Lieferung einiger Produkte ausfällt.

Doch trotz Lücken in den Supermarktregalen bei günstigem Sonnenblumen- und Rapsöl sowie Mehl, Nudeln und Reis sieht der Fachmann kein größeres Problem. Denn Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, sagte jetzt: „Im Einzelhandel in Deutschland drohen aktuell in der Folge des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Wirtschaftssanktionen keine Warenengpässe“, wie die „WAZ“ berichtete.

Ukraine-Krieg führt zu Lebensmittelknappheit im Supermarkt

Doch wie kommt es dann zu den ausgeräuberten Regalen, die viele Verbraucherinnen und Verbraucher täglich mit eigenen Augen in Deutschland erblicken? Die Ukraine und auch Russland gehören weltweit zu den wichtigsten Exportländern für Sonnenblumenöl. Da aktuell also keine Lieferungen eintreffen, stehen die Kunden und Kundinnen häufig vor leeren Regalen. Hinzu kommt, das erneut Hamsterkäufe getätigt werden.

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Auf Nachfrage von EXPRESS.de wurde seitens des Lebensmitteleinzelhändlers Kaufland bestätigt, dass die „Warenversorgung für Kunden weiterhin auch mit Alternativartikeln grundsätzlich sichergestellt“ sei, so eine Sprecherin Kauflands. Und auch wenn es hin und wieder in Supermärkten zu Engpässen und leeren Regalen kommen kann, sichert Kaufland die Warenverfügbarkeit mit einem engen Austausch zu den Lieferanten und den Logistik-Dienstleistern ab. Kaufland weiter: „Unsere Filialen werden täglich beliefert, zudem sind in unseren Logistikzentren ausreichend Lagerbestände vorhanden.“

Und neben der Lieferengpässe durch den Ukraine-Krieg folgt nun neben Weihnachten auch noch der umsatzstärkste Tag im Jahr für den Lebensmitteleinzelhandel: das Osterfest. Aber ist Ostern aufgrund der fehlenden Produkte in einigen Supermärkten und Discountern gefährdet?

Knappe Lebensmittel führen erneut zu Hamstereinkäufen

Raimund Esser, Leiter der Unternehmenskommunikation von Rewe teilte EXPRESS.de diesbezüglich mit, dass zurzeit noch mehr als zuvor daran gearbeitet wird, dass die Lieferketten so kurz wie möglich gehalten werden. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Märkten, Lägern und Zentralen arbeiten mit äußerstem Einsatz, um die Voraussetzungen zu schaffen, damit alle Regale immer so kurzfristig wie möglich wieder aufgefüllt werden können.“

Viele Supermärkte und Discounter, so auch Rewe, weisen ihre Kunden daraufhin, weiterhin nur in haushaltüblichen Mengen zu kaufen. Raimund Esser zu den bevorstehenden Ostertagen: „Wir rechnen daher mit einem normalen Ostergeschäft. Darüber hinaus ist unsere Logistik so flexibel, dass Waren von einem auf den anderen Tag geliefert werden können.“

Auch das kennt man bereits durch die Corona-Pandemie: Viele Supermärkte und Discounter reduzierten und rationierten die Lebensmittel, so dass pro Person nur eine bestimmte Anzahl an Produkten gekauft werden durfte. Und auch jetzt zogen bereits einige Märkte und Supermarktketten ihre Konsequenzen und schränkten den Einkauf bestimmter Produkte erneut ein.

Und trotz aller Bemühungen, die Lebensmittelknappheit so gering wie möglich zu halten, eins ist unumgänglich: Der Ukraine-Krieg hat offenbar Auswirkungen auf die Preise.

Neben den hohen Sprit-Preisen steigen auch die Preise für viele Lebensmittelprodukte, wie auch das Sonnenblumenöl. Eine 750-ml-Flasche kostete am Mittwochmorgen (13. April 2022) in einem Rewe-Markt im Kölner Stadtgebiet bereits 4,39 Euro.