Geschmackstest Aperol SpritzDiscounter vs. Original: Welche Variante kann überzeugen?

Vier Personen stoßen mit Gläsern, die mit dem orangen Aperol Spritz gefüllt sind, an.

Aperol Spritz ist nicht mehr aus dem Sommer wegzudenken – doch das Original von Campari ist ganz schön teuer. Können die günstigeren Varianten aus dem Supermarkt mit dem Original mithalten? (Undatiertes Symbolbild)

Der erfrischende Aperol von Campari ist ein Sommer-Klassiker – gemischt mit Prosecco und Sprudelwasser darf das Getränk bei keiner Party in der Sonne fehlen. Mit einem deutlich attraktiveren Preis locken Supermärkte mit Aperol-Eigenmarken viele Käuferinnen und Käufer an. Doch die Frage ist: Können sie auch geschmacklich mit dem Original mithalten?

von Janina Holle (jh)

Es ist DAS Kult-Getränk des Sommers: Der bittersüße Aperol Spritz ist ein in ein Must-Have für sonnige Tage. Ob in Restaurants und Bars oder auf dem eigenen Balkon – der Aperol Spritz ist überall präsent und erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Inzwischen bringen auch vermehrt Supermärkte und Discounter ihre eigenen Aperitif-Kreationen auf den Markt.

Die Vielzahl an Angeboten lässt die Frage aufkommen: Welcher dieser Eigenmarken-Aperitifs kann mit dem Original mithalten? Die WDR-Sendung „Servicezeit“ hat sich dieser Frage angenommen und einen umfangreichen Test durchgeführt. Dabei standen die Produkte von Aldi, Lidl, Edeka und Rewe auf dem Prüfstand.

Aperol Spritz: Original deutlich teurer als günstige Nachahmerprodukte

Bereits 1919 im italienischen Padova erfunden, wurde die Marke Aperol in den 2000er Jahren von der Campari Gruppe übernommen – was zu einem weltweiten Erfolg führte. Heute steht die Flasche Aperol von Campari mit einem stolzen Preis von 12,99 Euro für 0,7 Liter in den Regalen. Die Nachahmerprodukte aus den Discountern sind mit jeweils 4,49 Euro für die gleiche Menge deutlich günstiger. Der Alkoholanteil ist bei allen Produkten gleich: elf Prozent.

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Die Blindverkostung, bei der drei Teilnehmerinnen verschiedene Aperitif-Marken probierten, brachte überraschende Ergebnisse hervor. Bei Aldi’s „Apice“ bemängelten die Testerinnen einen leicht bitteren Nachgeschmack, der stärker war als beim echten Aperol. Eine der Testerinnen wertete den Aperitif als „wässrig und geschmackslos“.

Du willst den perfekten Aperol Spritz servieren? Wie du die drei typischsten Zubereitungs-Fehler vermeiden kannst, erfährst du in diesem Video:

Der „Bitterol“ von Lidl hingegen schnitt besser ab. Der Aperitif war etwas bitter, aber der Nachgeschmack wurde als harmonischer empfunden und die Farbe entsprach dem Original.

Nach den Discounterprodukten wurde den Testerinnen der echte Aperol vorgesetzt, welcher auf ganzer Linie überzeugen konnte. Alle waren begeistert von dem Originalgeschmack. Auch Edeka’s „Itarol“ wurde als gut bewertet. Eine der Testerinnen stellte überrascht fest: „Wenn du mir den hinstellst, nur den, ohne irgendwas zum Vergleich, kann man sich schon täuschen.“

Unerwartet fiel Rewe’s „Bonetti“ durch. Geschmacklich war er den Testerinnen der „Servicezeit“ zu süß und auch der Geruch war weit entfernt vom Campari-Original. 

Campari-Aperol gewinnt: An das Original kommt kein Supermarkt-Produkt heran

Von den vier Supermarkt-Produkten konnten somit die Aperol-Eigenmarken von Edeka und Lidl zu den eindeutigen Gewinnern gekürt werden. Wer also in Zukunft ein bisschen Geld sparen möchte, der kann mit gutem Gewissen zum „Itarol“ oder „Bitterol“ greifen. Doch trotzdem ging das Votum für den besten Aperitif an das Original, den echten Aperol von Campari.

Zudem fiel der WDR-Sendung auf, dass Edeka und Lidl den Bitterstoff Chinin verwenden. Dieser sei nicht ganz unproblematisch und beispielsweise für Allergikerinnen und Allergiker schwierig. Auch bleibt bei vielen der nachahmenden Produkte die genaue Zusammensetzung der Zutaten im Dunkeln. Offenbar scheuen die Unternehmen davor zurück, die genauen Anteile offenzulegen – aus Wettbewerbsgründen.