Extreme Hitze in der TürkeiTemperaturen von fast 50 Grad gemessen – Wetterdienst warnt

Menschen springen am Bosporus ins Meer, um sich abzukühlen.

Menschen springen am Bosporus ins Meer, um sich abzukühlen. (Symbolfoto vom Juli 2023)

In der Türkei gibt es einen neuen Hitze-Rekord. Es wurden Temperaturen von fast 50 Grad gemessen. 

In der Türkei ist die höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen worden. Im zentraltürkischen Eskisehir habe die Temperatur am Dienstag 49,5 Grad Celsius erreicht – damit sei es heißer gewesen als beim bisherigen Rekord im Juli 2021, schrieb Umweltminister Mehmet Özhaseki auf der Online-Plattform X, die bislang unter dem Namen Twitter bekannt war.

Damals seien 49,1 Grad in der Südosttürkei registriert worden. Systematische Temperaturmessungen gibt es in der Türkei seit etwa 100 Jahren.

Wetterdienst warnt: Temperaturen in der Türkei elf Grad höher als üblich

Der Wetterdienst warnte am Mittwoch (16. August), die Hitzewelle halte an. Erwartet würden Temperaturen bis zu elf Grad über den zu dieser Jahreszeit üblichen Werten. Hauptursache der Hitze sei der Klimawandel, sagte der Meteorologe Baris Önol von der Technischen Universität Istanbul der Deutschen Presse-Agentur. Zwar sorge auch das Wetterphänomen El Niño für hohe Temperaturen, Hitzewellen seien aber generell häufiger geworden und dauerten länger an.

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„In Zukunftssimulationen wird die Türkei in 30 bis 40 Jahren dieser Hitze noch viel mehr ausgesetzt sein“, sagte Önol. Das könnte auch Auswirkungen auf den Tourismus im Mittelmeerraum haben. Ab 2040 werde erwartet, dass sich die Hauptsaison in den September und den Oktober verschiebe.

Minister Özhaseki schrieb, der Klimawandel müsse aufgehalten werden. Er erinnerte daran, dass die Türkei das Ziel habe, bis 2053 klimaneutral zu sein. Das Land ist zurzeit noch stark von fossiler Energie abhängig. Im Jahr 2022 wurden nach offiziellen Angaben 34,6 Prozent des Stroms aus Kohle und 22,2 Prozent aus Erdgas gewonnen. Wasserkraft machte demnach 20,6 Prozent aus, Wind und Sonne jeweils rund 11 und 5 Prozent. (dpa)