Ein Kurztrip nach Paris ist bei vielen beliebt, doch die hohen Kosten einer Reise in die französische Metropole schrecken viele ab. EXPRESS.de hat Tipps, wie ein Aufenthalt samt An- und Abreise günstig möglich ist.
Anreise, Unterkunft, EssenVon Köln nach Paris mit schmalem Budget – so geht’s

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Magnet für alle Gäste, die nach Paris kommen: Die Kathedrale Notre-Dame bietet nach der Wiederöffnung wieder ein beeindruckendes Bild.
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Kurz mal weg. Städtetrips sind extrem beliebt. Vor allem reizt viele eine Reise nach Paris. Die französische Hauptstadt wurde im „Top 100 City Destinations Index 2025“ des Marktforschungsunternehmens Euromonitor International erneut zur beliebtesten Stadt der Welt für Städtereisen gekürt.
Rund 18 Millionen internationale Gäste zog es in diesem Jahr nach Paris. Viele kritisieren jedoch die hohen Kosten, die ein Kurzurlaub in der Metropole mit sich bringt. EXPRESS.de zeigt, wie ein Wochenende in Paris mit schmalem Geldbeutel möglich ist.
Paris mit schmalem Budget: Günstige Bahnfahrten auch kurzfristig möglich
Auch mit knappem Budget ist ein Ausflug in die Stadt an der Seine möglich – inklusive An- und Abreise, Übernachtung und Verpflegung. Selbst ein spontanes Wochenende lässt sind so für weit unter 200 Euro realisieren.
Das Zugunternehmen Eurostar steuert vier- bis sechsmal am Tag aus Köln die Hauptstadt mit bis zu 300 km/h an. Die Hochgeschwindigkeitszüge erreichen Paris in 3 Stunden und 20 Minuten. Mit der Last-Minute-Option SNAP sind die Tickets pro Fahrt schon ab 35 Euro erhältlich. Diese können bis zu acht Tage vor der Reise und sogar noch am Vortag gebucht werden.
Das Angebot kommt allen entgegen, die bei den Zugzeiten etwas flexibler sind. Die Reisenden bestimmen nur die Reisetage und Zeitfenster. Eurostar wählt nach diesen Angaben die Zugzeiten. Und der Fahrgast spart kräftig.
Hin- und Rückfahrt sind für 70 Euro pro Person in der Standardklasse durchaus möglich. Wer es komfortabler haben möchte, kann auch die Premier-Klasse buchen. Die bietet Verpflegung während der Fahrt sowie Zutritt zur neugestalteten Lounge am Gare du Nord mit Cocktail-Bar, Arbeits- und Entspannungsbereichen und sogar schalldichten Kabinen für diskrete Gespräche.

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Mit dem Hochgeschwindigkeitszug Eurostar ist Paris aus Köln in 3 Stunden und 20 Minuten zu erreichen.
Mit dem Eurostar-Ticket kann auch in vielen berühmten Museen und Galerien das Kulturangebot „2 für 1“ genutzt werden. Unter Vorlage des Zug-Tickets gibt es zwei Eintrittskarten zum Preis von einer. Ein Tipp ist beispielsweise das Musée de l’Homme am Place du Trocadéro mit Blick auf den Eiffelturm.
Über die Eurostar-Internetseite lässt sich auch gleich mit dem Zug-Ticket ein Hotel buchen. In der Kombination fällt der Preis dann niedriger aus als bei Einzelbuchungen. EXPRESS.de empfiehlt das Generator-Hostel, 15 Minuten fußläufig vom Bahnhof entfernt. Die 2015 eröffnete trendige Unterkunft bietet 938 Betten – vom Einzelzimmer bis zum 10-Bett-Raum.

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Das Generator-Hostel in Paris ist bei jungen Leuten, aber auch bei Business-Reisenden beliebt.
Im früheren Versicherungsgebäude ist ein Design-Hostel entstanden, das junge Menschen, Familien, Schulklassen und Business-Reisende gleichermaßen anzieht. Im Erdgeschoss kann sich an Tischtennisplatten, Boxsack, Billard und Tischfußball ausgetobt werden. Der Keller ist ein Nachtclub, wo DJ-Sets, Comedy-Shows und Karaoke-Partys abends Abwechslung bringen.
Zehn Zimmer haben eine großzügige Terrasse, zwei sogar Blick auf den Eiffelturm. Für alle Hostelgäste bietet die Rooftop-Bar einen spektakulären Blick auf den Sonnenuntergang über Sacré-Cœur und Montmartre. Eine Übernachtung ist bereits ab 20 Euro pro Nacht möglich – inklusive Bettwäsche. Familienzimmer für vier Personen kosten je nach Reisezeit zwischen 150 und 200 Euro. Das Frühstück kann für 9,50 Euro gebucht werden.

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Sieht aus wie eine Fototapete, ist aber der echte Ausblick. Aus den Hostel-Zimmern sind Sacré-Cœur und Montmartre zu bestaunen.
Zwei Metro-Stationen liegen direkt vor der Tür, um die Stadt zu erkunden. EXPRESS.de ging mit Lina Dorn auf Schnäppchensuche. Die Kölnerin lebt als Au-pair vorübergehend in Paris und weiß, wie auch ohne horrende Kosten das Flair der Stadt aufgesogen werden kann. Eine Alternative zur Metro ist das öffentliche Fahrradverleihsystem Vélib'. 20.000 Räder stehen an 1500 Stationen zum Ausleihen bereit.
Paris-Tipps für ein schmales Budget
- Günstige Restaurants
- Supernature: Bio-Kantine in der Nähe der Grands Boulevards.
- La Cour du Faubourg: Einfache, herzhafte Küche.
- Bistrot de Beaubourg: Traditionelle französische Gerichte zu sehr günstigen Preisen.
- Tricotin & Pho Banh Cuon 14: Sehr preiswerte asiatische Kantinen.
- Bibimbap: Koreanische Küche in der Nähe des Jardin des Plantes.
- Higuma, Kunitoraya, Yasube: Ramen, Nudeln und Sushi in der Rue Sainte-Anne.
- Bec Fin: Couscous, Paella und andere Gerichte aus dem Nahen Osten.
- Il Goto: Italienisch, ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Streetfood
- Sandwiches: La Pointe du Grouin (bretonische Sandwiches vom Michelin-Sternekoch), Frenchie to go (Pulled Pork, Pastrami), Thierry Marx Bakery (Breadmakis), Bagnard (Pan Bagnat)
- Bagels: Ari’s Bagels, Atelier du Bagel, First Avenue, Factory&co
- Crêpes: Mardi Crêpe Club mit glutenfreien Optionen und 50 Füllungen.
- Kebab: Bodrum, Les Délices d’Amour, Ladess, Zarma, Grillé, Urfa Dürüm.
- Falafel: L’As du Falafel.
- Dim Sum: Mum Dim Sum, Taokan, Dim Sum Cantine, Chez Ann.
- Foodtrucks
- Burger: Le Camion qui fume, Le Réfectoire, Chez Dody.
- Spezialitäten: La Cabane de Cape Cod (US-Ostküste), Papelón (Venezolanisch).
- Streetfood-Tempel
- Der Lebensmittelmarkt (Boulevard de Belleville): Zweimal im Monat donnerstags, 20 Stände mit internationaler Küche.
- Marché des Enfants Rouges (Marais): Sandwiches, italienische, libanesische, japanische Küche, Burger usw.
- Aktivitäten
- Theaterkioske (Madeleine, Montparnasse): Tickets am selben Tag 50 Prozent ermäßigt, oft 15 bis 25 Euro.
- Partnertheater in Paris: 50 Prozent Ermäßigung auf die ersten Vorstellungen.
- Opéra Bastille: Stehplätze kosten 5 Euro. Sie sind ab 11.30 Uhr am Vorstellungstag an der Abendkasse erhältlich.
- Palais Garnier: Karten der sechsten Kategorie kosten 10 Euro und sind ab 11.30 Uhr, wenn die Abendkasse öffnet, am Vorstellungstag erhältlich.
- Viele Pariser Bars bieten Konzerte zu günstigen Preisen oder sogar kostenlos an: Le Divan du Monde – Madame Arthur veranstaltet angesagte Electro-Pop-Abende. Auch Badaboum und Batofar bieten Konzerte an.
Sehenswert ist die alte Nationalbibliothek an der Rue Vivienne. Der imposante Lesesaal ist kostenlos zugänglich. Direkt gegenüber beginnt die Galerie Vivienne mit zahlreichen Geschäften und sehenswerter Architektur. In den Gärten Jardin des Tuileries lässt sich entspannt das Baguette oder die Quiche aus der Bäckerei Aux Castelblangeois genießen. Ein Cappuccino für 2,50 Euro, ein Croissant für 1,10 Euro oder ein Panini für 5 Euro – auch Essen geht in Paris günstig.

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In diesem historischen Gebäude befindet sich die Nationalbibliothek. Der Lesesaal kann kostenlos und ohne Mitgliedsausweis betreten werden.
Ein Pflichtbesuch muss die Kathedrale Notre-Dame sein. Ein verheerender Brand hatte im April 2019 den Dachstuhl zerstört und die Welt in Atem gehalten. Seit der Wiedereröffnung am 7. Dezember 2024 ist der Bau wieder das meistbesuchte Monument Frankreichs. Auch die Pariser Kirche kann kostenlos besichtigt werden. Mit etwas Glück ist die Warteschlange sogar recht kurz.

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Die Galerie Vivienne bietet zahlreiche Geschäfte und ist ein echter Hingucker.
Blumenfreunde kommen ganz in der Nähe beim Marché aux Fleurs de Paris auf ihre Kosten. Dort bieten mehrere Händler Pflanzen und Kunsthandwerk in einem Markt von 1808 an.
Wer die Stadt noch anders erkunden will, kann mit den „Space Invaders“ des einheimischen Künstlers Invader auf eine Schnitzeljagd gehen. Der Künstler hat über 1500 Mosaike in der Stadt hinterlassen. Die kleinen Kunstwerke können mit einer App gesammelt werden. So lernt man die Stadt der Liebe auf eine komplett neue, faszinierende und authentische Art kennen. Und kostenlos ist der Spaß zudem.

