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Es geht einfach nicht mehrMassentourismus hat drastische Folgen für Touris

Der Massentourismus zwingt Italien in die Knie. Jetzt wird auch in der Hauptstadt Rom die Notbremse gezogen. Mit Folgen für Touristen und Touristinnen.

Alle Wege führen nach Rom – und die nutzen Jahr für Jahr Millionen Touristen und Touristinnen. Die Folgen für Italiens Hauptstadt sind verheerend. Immer mehr Kulturdenkmäler werden regelrecht überlaufen. Aktuelles Beispiel: die weltberühmte Fontana di Trevi, der Trevi-Brunnen.

Das soll sich nun ändern. Der bisher kostenlose Zugang zu dem wohl berühmtesten Brunnen der Welt wird künftig etwas kosten: Touristen und Touristinnen müssen dafür ab dem 1. Februar 2026 ein Zwei-Euro-Ticket erwerben, wie Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa sagte. Für Einheimische bleibt der Zugang kostenfrei.

Die „Fontana di Trevi“ gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms. Lange Zeit war der Bereich um den im 18. Jahrhundert errichteten Monumentalbrunnen völlig überfüllt - zahlreiche Touristen drängten sich an dem Wasserbecken für ein Selfie oder den traditionellen Münzwurf in das Wasser.

Zugang zum Trevi-Brunnen bereits reguliert

Bereits seit etwa einem Jahr wird der Besucherandrang gedrosselt: Maximal 400 Personen dürfen sich gleichzeitig in der Anlage aufhalten. Der Brunnen war im vergangenen Jahr für Restaurierungsarbeiten für das diesjährige Heilige Jahr der katholischen Kirche abgesperrt. Nach der Fertigstellung der Restaurierung blieb der Zugang reguliert.

Im Detail geht es bei dem neuen Eintrittsgeld darum, dass der direkte Zugang zum Wasserbecken etwas kosten soll. Die Piazza vor dem Trevi-Brunnen wird weiter kostenlos betretbar sein. Gualtieri kündigte ein Zwei-Euro-Ticket auch für fünf weitere Sehenswürdigkeiten in Rom an, darunter etwa die Maxentiusvilla.

Bereits vor wenigen Tagen berichtete der „Corriere della Sera“ von der Einführung eines Eintrittsgeldes. Die Stadt Rom dementierte zunächst den Zeitungsbericht und erklärte, ein Eintrittsgeld werde bisher nur erwogen.

Mit der Maßnahme will Rom gegen das Phänomen des Massentourismus vorgehen, mit dem auch viele andere Städte in Italien kämpfen. In Venedig wird bereits Eintritt erhoben. Die Lagunenstadt ist im Massentourismus regelrecht untergegangen.

Zuletzt führte auch die norditalienische Stadt Verona ein Eintrittsgeld ein. Wer die berühmte Julia-Statue aus der Nähe bestaunen möchte, muss dafür stolze 12 Euro bezahlen. (dpa)