So etwas gibt es?Bahn will Sonderregeln für Promis abschaffen: „Aus der Zeit gefallen“

Gepolsterte Kopflehnen in der 1. Klasse eines ICE.

Gepolsterte Kopflehnen in der 1. Klasse eines ICE.

Wussten Sie, dass es bei der Deutschen Bahn bislang Sondervorschriften für Fahrten mit prominenten Personen an Bord gab? Welche das waren und warum diese jetzt abgeschafft werden sollen.

Bahn-Aufsichtsrat Stefan Gelbhaar fordert ein Ende der besonderen Vorkehrungen für Spitzenpolitiker und Politikerinnen sowie Prominente bei Bahnfahrten. „Sondervorschriften für Prominente sind aus der Zeit gefallen. Das ist schlicht nicht vermittelbar“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete dem „Spiegel“ am Sonntag (16. Oktober 2022).

Die Bahn sei für alle da, und es gebe schon genug zu tun, etwa bei der Barrierefreiheit, sagte Gelbhaar. „Potemkinsche Dörfer provozieren falsche Bilder, falsche Prioritäten und damit Fehlentscheidungen. Auch deswegen gehören die Sondervorschriften für Prominente unverzüglich entsorgt.“

Deutsche Bahn: Das sind die Sonderregeln für Prominente

Für Politikerinnen und Politiker sowie Prominente mit einem hohen Sicherheitsstatus gibt es bei der Bahn besondere Vorkehrungen. „Im Schienenverkehr - ebenso wie im Straßen- oder im Luftverkehr - muss teils auch auf Grundlage von Vorgaben der Sicherheitsbehörden dem besonderen Schutz- und Sicherheitsbedürfnis exponierter Personen des öffentlichen Lebens Rechnung getragen werden“, hatte die Bahn am Freitag auf Anfrage mitgeteilt. 

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Dem Bericht zufolge sieht die Richtlinie unter anderem vor, dass Züge vor solchen Fahrten besonders sorgfältig überprüft werden. Die Bahn machte am Freitag zunächst keine Angaben zu den konkreten Regeln.

„Klar ist: Die Beförderung erfolgt im Rahmen eines öffentlichen Fahrplans, es werden auch keine Sonderhalte gewährt. Ebenso reisen die Passagiere auf eigene Kosten mit regulären Tickets“, teilte ein Sprecher mit. Bahn-Vorstände könnten die Richtlinie zudem nicht in Anspruch nehmen.

Immer noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist derweil das 49-Euro-Ticket, das bundesweit gelten und zum 1. Januar 2023 kommen soll. Darauf hatten sich zuletzt die Verkehrsminister der Länder verständigt, der Vorschlag wird aber noch kontrovers diskutiert. (mac/dpa)