MallorcaAuf beliebter Buchungsplattform – 70 Prozent der Ferienwohnungen illegal

Blick über die Stadt Palma de Mallorca, hier im August 2018.

Mehr als zwei Drittel der angebotenen Unterkünfte in Palma de Mallorca auf der Buchungsplattform Airbnb sind illegal. Unser Archivfoto zeigt den Blick auf die Stadt im August 2018.

In Palma und anderen Gemeinden auf Mallorca werden Ferienwohnungen teilweise illegal angeboten. Die Balearen-Regierung greift ein.

Der Flug nach Palma de Mallorca ist gebucht. Was noch fehlt? Eine Unterkunft. Neben den zahlreichen Hotels bietet die Baleareninsel auch ein großes Angebot an Ferienwohnungen. Im Vergleich zu Hotelzimmern sind diese oft kostengünstiger, bieten mehr Platz und befinden sich häufig in einer ruhigeren Lage. 

Doch nicht immer geht es bei den Ferienwohnungen, die im Internet angeboten werden, mit rechten Dingen zu. Wie die „Mallorca Zeitung“ nun berichtete, sollen in Palma de Mallorca ganze 70 Prozent aller Ferienwohnungen auf dem Buchungsportal Airbnb illegal angeboten werden.

Illegale Ferienwohnungen auf Mallorca: Balearen-Regierung reagiert

Aktuell werden auf der beliebten Online-Buchungsplattform Airbnb rund 2.000 Unterkünfte in Palma de Mallorca inseriert. Doch nur 621 der dort zur Verfügung stehenden Ferienwohnungen und -häuser erfüllen die vorgegebenen Richtlinien für die Vermietung.

Alles zum Thema Airbnb

Das bedeutet: Rund 70 Prozent aller angebotenen Unterkünfte in Palma de Mallorca werden auf Airbnb nicht rechtmäßig angeboten. Doch nicht nur die Hauptstadt ist von den illegalen Angeboten betroffen. Zahlreiche weitere Gemeinden auf der beliebten Urlaubsinsel verfügen nicht über die notwendigen Lizenzen beim Angebot von Ferienwohnungen auf der beliebten Buchungsplattform.

So ist beispielsweise die Gemeinde Llubí mit rund 40 Prozent an illegalen Angeboten ebenfalls hoch im Kurs. Auch Ariany mit 34 Prozent gefolgt von Búger und Costitx mit jeweils 33 Prozent reihen sich in die Liste der Gemeinden ein, die Unterkünfte ohne die notwendigen Lizenzen anbieten. 

Die Balearen-Regierung ist sich dessen bewusst und versucht laut „Mallorca Zeitung“ nun gegen die bedenklichen Angebote auf Airbnb vorzugehen. Aus diesem Grund reisten vergangenen Montag (20. März 2023) unter anderem Tourismus-Minister Iago Negueruela und Finanzministerin Rosario Sánchez nach Brüssel.

Die Forderung: Strengere Regulierungen für Plattformen für Ferienvermietungen. Dabei müsse jedoch klargestellt werden, ob Airbnb beispielsweise ausschließlich als Vermittler der Unterkünfte angesehen wird oder ob diesen zusätzlich die Pflicht zukommt, die Angebote auf deren Websites auf die notwendigen Lizenzen zu überprüfen.

Airbnb: Notwendige Auflagen zur Vermietung von Unterkünften auf Mallorca

Um Unterkünfte auf Mallorca legal anbieten zu können, ist eine Ferienvermietungslizenz notwendig. Diese gibt es jedoch nur mit einer Registriernummer. Außerdem muss sich die Unterkunft innerhalb eines vorgegebenen Zonenplans befinden, also in dem Gebiet auf Mallorca, in dem die Ferienvermietung erlaubt ist. Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Auch die Zustimmung bei einer Eigentümerversammlung ist für das Angebot auf Buchungsportalen für Reisende notwendig. Hinzu kommt, dass die Unterkunft einen eigenen Wasser- und Stromzähler haben muss. Was ebenfalls nicht vergessen werden darf, ist eine Genehmigung des Tourismusministeriums von Mallorca (Conselleria de Innovación, Investigación y Turismo).

Die Liste an notwendigen Auflagen für die legale Vermietung von Unterkünften an Touristinnen und Touristen ist lang. Seit 2018 wurde mit Toni Noguera als Bürgermeister auch die Anzahl an legalen Ferienwohnungen per Gesetz drastisch reduziert. Ob durch die Verhandlungen in Brüssel auch die Zahl an illegalen Angeboten reduziert werden kann, wird sich zeigen. (js)