Horst Lichter verscherzte es sich in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“ mit den Fans von „Star Wars“ und Star Trek“ gleichermaßen. Zum Glück kannten sich die Händler besser mit dem SciFi-Genre aus. Darüber freute sich vor allem der Verkäufer.
„Bares für Rares“„Star Wars“-Rarität sorgt bei Lichter für Verwirrung

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„Das ist ... Star Trek oder so?“, riet Horst Lichter. Annika Raßbach sprach jedem Fan aus der Seele: „Ach! Mein Herz!“.
Aktualisiert
„Das ist ... Star Trek oder so?“, riet Horst Lichter.
Annika Raßbach sprach jedem Fan aus der Seele: „Ach! Mein Herz!“ Ihr Hinweis an den Moderator: „Knapp daneben.“
Lichter machte es nur schlimmer: „Raumschiff Enterprise!“ „Nein! Star Wars!“, gab die Expertin auf. „Das mein ich doch“, mogelte der Moderator. „Du merkst schon, ich bin nicht im Thema“, gab Lichter zu. Die Verwechslung beider Reihen gilt unter SciFi-Fans als größtmöglicher Fauxpas.
Marcel aus Senden war zwar SciFi-Fan, doch nahm er Lichter das Fettnäpfchen nicht übel. „Warum gibst du es dann weg, Mensch?“, fragte Lichter fast vorwurfsvoll. Der Bestandsmanager aus Senden hatte offenbar genug andere „Star Wars“-Devotionalien. Für 50 Euro hatte er das Mitbringsel auf einem Flohmarkt gekauft, erzählte der 32-Jährige. Nun lagen die Zeichnungen „leider nur Zuhause rum“. Marcel war sicher, dass andere Fans das Portfolio mit Zeichnungen mehr zu schätzen wüssten als er selbst.
„Wahnsinnszustand für 45 Jahre“
Annika Raßbach erklärte, dass es sich um 24 Reproduktionen einer Auftragsarbeit des Illustrators Ralph McQuarrie handelte. 1975 bat ihn der Regisseur George Lucas, Filmkulissen und andere Ideen für seinen Science-Fiction-Film mit Illustrationen zu visualisieren.
Der Zweck: Requisiteuren und Kostümbildnern Vorstellungen zu geben, mit denen sie arbeiten konnten. Das Ergebnis ging in die Filmgeschichte ein. Dargestellt waren Schlüsselmomente aus „Das Imperium schlägt zurück“ - dem zweiten Teil der „Star Wars“-Original-Trilogie.

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Annika Raßbach erklärte, dass es sich um 24 Reproduktionen einer Auftragsarbeit des Illustrators Ralph McQuarrie handelte. (Bild: ZDF)
Vertreten waren Bilder, die Fan-Herzen höher schlagen lassen - unter anderem: Luke Skywalker auf dem Tauntaun, Darth Vader und Luke Sykwalker bei der Familienaufstellung, Han Solo mit dem legendären Raumschiff Millennium Falcon in der Wolkenstadt ... Die Zeichnungen waren auf Fotopapier gedruckt und in einem „Wahnsinnszustand für 45 Jahre“, so Annika Raßbach. Die Sammlung wurde 1980 produziert. „Sind die so alt?“, staunte Horst Lichter und machte ehrfürchtig: „Hui! Wow!“

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„Eine grandiose, sensationelle Sammlung“, schwärmte die Expertin. (Bild: ZDF)
„Eine grandiose, sensationelle Sammlung“, schwärmte die Expertin. „Jetzt bekomme ich selbst Gänsehaut“, kommentierte Marcel. Er blieb jedoch bei seiner Verkaufsabsicht. 100 Euro erhoffte er sich. Annika Raßbach erhöhte auf 130. Nur Wolfgang Pauritsch hielt es bei dieser Sammlung auf seinem Platz. Annika Raßbach sollte Recht behalten. Sie hatte zuvor orakelt: „Star Wars wird geliebt und mit Sicherheit auch von dem einen oder anderen Händler.“
„Wie viel gibt es denn von diesen Mappen?“, fragte Susanne Steiger wissen. Marcel verstand die Frage falsch und sagte: „24 Seiten.“ Liza Kielon bohrte nach: „Ne, die Auflage. Das war ja wahrscheinlich Merchandise.“ Sie fragte nach der konkreten Stückzahl. Marcel musste passen. Kielon blieb hartnäckig: „Haben Sie schonmal online geschaut, wie viel es davon aktuell in Deutschland gibt?“ Marcel erklärte: „Ich habe mehr auf dem amerikanischen Markt entdeckt als hier.“ Kein Wunder: Die Sammlung erschien in den USA und Kanada.
„Ich habe überhaupt keine Ahnung, ich kenne die Filme nicht und weiß nicht, wie das gehandelt wird“, gab Wolfgang Pauritsch zu. Immerhin verwechselte er „Star Wars“ nicht mit „Star Trek“. Liza Kielon versicherte dem Kollegen: „Es gibt große Sammlerkreise.“ Auch Friedrich Häusser erkannte intuitiv, dass das Mitbringsel einen Sammlerwert hatte: „Die ganzen Folgen von früher und auch die neueren werden laufend wiederholt, der Bereich ist für den bestimmten Kreis bestimmt noch interessant.“
„Mehr als der doppelte Wunschpreis“
Wolfgang Pauritsch bot als Erster: 100 Euro. Liza Kielon und Benjamin Leo Leo waren ebenfalls interessiert. „Das Gute ist: Das ganze Publikum liebt Star Wars, ob jung oder alt“, argumentierte Marcel. Benjamin Leo Leo biss an: „Wenn das so ist, sage ich 200.“ m Ende blieben nur Benjamin Leo Leo und Liza Kielon im Wettbewerb. Nachdem sie 250 vorgeschlagen hatte, gestand sie: „Ich kann es aber auch nicht einschätzen, in welcher Größenordnung ...“
Marcel nannte 250 Euro ein „gutes Schlusswort“ - mehr als der doppelte Wunschpreis! „Das ist ein Weihnachtsgeschenk für Herren“, fand die neue Eigentümerin. „Gerade zu Weihnachten wird das ein schönes Geschenk unterm Baum werden“, war sie überzeugt. Marcel freute sich schon lange vor Weihnachten: „Das hätte ich nicht gedacht!“
Horst Lichter erkannte das nächste Objekt zunächst nicht. „Oh, zum Kochen“, riet Wolfgang Pauritsch. „Ein Musikinstrument?“, fragt Benjamin Leo Leo. Veronika und ihr Sohn Mirco wünschten sich 80 Euro für die Wandleuchte. Annika Raßbach taxierte auf bis zu 120. Liza Kielon bezahlte 90 Euro. Ein indisches Gold-Collier mit reichlich Edelsteinen wollte Winfried für 3.000 Euro loswerden. Patrick Lessmann erhöhte auf bis zu 8.000. Wolfgang Pauritsch war die Kette 5.700 Euro wert. „In der Verhandlung sind Sie ein harter Brocken“, sagte Winfried zum Abschied. (tsch)
