Zum Auftakt von „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Wien gibt's gleich ordentlich Schmäh: Weil Patrick (39) nicht genug Schokolade für seine Dessert-Sauce hat, muss er improvisieren. Gut, dass Visar (33) eine Pralinenschachtel mitgebracht hat ...
Schock beim „Perfekten Dinner“Hauptzutat fehlt! Patrick schmilzt Gastgeschenk ein

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Mut zur Improvisation: Für seine Schoko-Sauce zum Dessert fehlt Patrick (39) die Hauptzutat. Da schmilzt er einfach Pralinen ein.
Aktualisiert
Imperial oder fatal? Zum Auftakt der „Das perfekte Dinner“-Woche in Wien beim charmant-lustigen Patrick (39) spielt beides eine Rolle. „Ich bin mit den „Sissi“-Filmen aufgewachsen und liebe k.u.k.-Kitsch“, gesteht der Gastgeber: „Bei mir heißt es klotzen, nicht kleckern.“
Sein Lebenslauf ist ebenfalls bunt: Nach einer Friseurlehre studierte er Geschichte und Kommunikationswissenschaft, arbeitete als Radiojournalist und betreibt heute eine Bar „mit Beisl-Charme“ (Patrick) im angesagten sechsten Bezirk von Wien. Den „Mariahilf“ beschreibt er als „Bobo“-Viertel: „Heute sagt man wohl ‚Hipster‘-Viertel, aber dafür bin ich zu alt.“
Ebenfalls in der Innenstadt wohnt er mit Ehemann Gerhard (43) in einer kleinen, schicken Wohnung mit riesiger Gartenterrasse, wo er - ganz der Bar-Profi - auch den Aperitif serviert: wahlweise Negroni, Negroni Sbagliato oder Americano.
Motto: IMPERIAL (oder) FATAL
- Vorspeise: „Marie Antoinette“ - Austern / Champagner / Mie de pain
- Hauptspeise: „Maria Theresia“ - Kapern-Kalb / Joghurt / Pita
- Nachspeise: „Maria Luise von Bourbon-Parma“ - Semifreddo al caffè / Croccante / Espresso Martini

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Zum Auftakt in Wien trifft sich die „Dinner“-Runde bei Patrick (39) im 6. Bezirk.
Sehr „imperial“, also von blaublütigen historischen Frauenfiguren inspiriert, benennt Patrick seine Gänge. Die Vorspeise, im eigenen Sud mit Champagner und Pastis eingekochten Austern, erinnert in ihrer Opulenz an die französische Königin Marie-Antoinette. Dazu (gekauftes) Baguette mit gesalzener Butter: „Brot, Butter und eine Muschel - das geht immer“, goutiert es Renate (51).
Das Kalbsragout mit Kapern und (selbstgebackenem) Pita-Brot steht für Wien und damit Kaiserin Maria Theresia. Den „orientalischen Touch“ rechtfertigt Patrick mit frühen Einflüssen: „Wien war ja auch mal von den Türken belagert.“ Die weniger bekannte Maria Luise von Bourbon-Parma bringe den „Italo-Flair“: „Alles soll sich anfühlen wie eine kulinarische Symphonie.“
Dessert-Retter zeigt „großes Herz“: „Ich helfe, wo ich helfen kann“
Nun zum „Fatalen“: Nachdem solide gut durch Vorspeise (Petra, 61: „Sehr appetitanregend, wie es sein soll“) und Hauptgang (Pascal, 32: „Herzensessen, aber hätte raffinierter, detaillierter sein können“), ereilt Patrick zum Dessert ein Schock: Für die Schokosauce zum Semifreddo fehlt ihm die Hauptzutat.
Nachdem in seiner Küche weit und breit keine Schokolade auftritt, erweist sich eines der Gastgeschenke als Rettung: Schnell greift Patrick zur von Visar (33) mitgebrachten Pralinenschachtel und lässt kurzerhand deren Inhalt in der erwärmten Sahne schmelzen.
Auf dem Teller wirkt sie etwas dicklich: „Wie eine Ganache“, formuliert es Patrick. Vor den Gästen macht er seinen Mut zur Improvisation transparent. Der edle Spender Visar nimmt's gelassen: „Ich habe ein großes Herz und helfe, wo ich helfen kann.“ Bei den Punkten sieht es zum Start verhalten aus: Mit 30 Punkten startet Wien so, wie man es sich erhofft: schillernd und ein kleines bisschen schräg. (tsch)
