Ärger um Interview von Prinz HarryNun folgt eine Entschuldigung – Fehler öffentlich zugegeben

Ein aktuelles Interview von Prinz Harry schlägt in seiner Heimat hohe Wellen. Die BBC muss nun in diesem Zusammenhang um Entschuldigung bitten.

von Jan Gebauer  (jag)

Die BBC hat eingeräumt, bei der Berichterstattung über ein Interview mit Prinz Harry ihre üblichen hohen redaktionellen Standards nicht eingehalten zu haben. In der Sendung „Today“ vom 3. Mai 2025 auf BBC Radio 4 wurden Äußerungen des Herzogs von Sussex wiederholt, in denen er die Entscheidung, ihm den Personenschutz des britischen Staates zu entziehen, als „klassischen Establishment-Stich“ („establishment stitch-up“) bezeichnete – also eine gezielte, undurchsichtige Entscheidung einflussreicher Kreise.

Interview mit Prinz Harry zieht BBC-Entschuldigung nach sich

Die BBC räumte nun ein, diese und andere Behauptungen nicht ausreichend hinterfragt und es versäumt zu haben, Stellungnahmen des Innenministeriums und des Buckingham Palace einzuholen. In einer Erklärung auf ihrer Website „Corrections and Clarifications“ entschuldigte sich die BBC für diesen redaktionellen Fehler.

In dem Interview, das am vergangenen Freitag (2. Mai 2025) ausgestrahlt wurde, äußerte Prinz Harry seine Enttäuschung über den Verlust des staatlichen Personenschutzes und kritisierte das britische Establishment. Am folgenden Tag wurde in der Sendung „Today“ ein ehemaliger Sicherheitsbeamter interviewt.

Alles zum Thema Prinz Harry

Die BBC räumte ein, dass sie versäumt habe, die Verantwortung des Innenministeriums in dieser Angelegenheit angemessen darzustellen und die Sichtweise des Buckingham-Palastes zu berücksichtigen.

Das Innenministerium betonte in einer nachgereichten Stellungnahme, dass das britische Sicherheitssystem rigoros und verhältnismäßig sei und dass es langjährige Praxis sei, keine detaillierten Informationen zu Sicherheitsvorkehrungen zu veröffentlichen.

Unklar blieb, wodurch genau die BBC-Redaktion auf das Versäumnis aufmerksam wurde und ob es interne Hinweise oder externe Beschwerden zum Beispiel durch den Buckingham-Palast selbst gab.

Das Interview von Prinz Harry hat auch außerhalb der BBC für Diskussionen gesorgt. In einem Kommentar der Zeitung „The Guardian“ wurde kritisiert, dass der Herzog von Sussex erneut öffentliche Plattformen nutze, um seine Beschwerden zu äußern, anstatt private Kommunikationswege zu suchen.

Der Artikel legt nahe, dass eine direkte Kontaktaufnahme mit seinem Vater, König Charles III., möglicherweise zu einer Versöhnung beitragen könnte. Die öffentliche Geduld mit Prinz Harrys Vorgehen scheint auch laut anderen Medienberichten zunehmend zu schwinden.