„Lebensstil angepasst“Max Giesinger verrät sein Fitness-Geheimnis vor der großen Tour

Der deutsche Sänger Max Giesinger steht während der José Carreras Gala in Leipzig auf der Bühne.

Max Giesinger (hier am 7. Dezember 2022 bei einer TV-Show) gehört zu den angesagtesten deutschen Singer-Songwritern.

Sänger und Songschreiber Max Giesinger wurde vor zwölf Jahren bekannt, landete einige große deutsche Hits. Nun geht der Künstler auf eine ausgedehnte Tournee.

von Marcel Schwamborn (msw)

Er spielte früher in Fußgängerzonen, wurde 2011 durch die Talent-Show „The Voice of Germany“ bekannt und landete plötzlich Hit auf Hit. Max Giesinger (34) erlebte dank Songs wie „80 Millionen“, „Wenn sie tanzt“, „Legenden“ oder „Auf das, was da noch kommt“ einen rasanten Karriereaufstieg.

Aktuell läuft sein Duett mit Michael Schulte (32) „More To This Life“ im Radio rauf und runter. Und endlich kann der Wahl-Hamburger auch seine schon für 2021 geplante „Irgendwann ist jetzt“-Tournee starten. Am 1. April 2023 ist er im Palladium in Köln zu Gast, am 8. April in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.

Max Giesinger: „Irgendwann ist jetzt“-Tournee durch 27 Städte

Ihre Tour musste mehrfach verschoben werden. Da ist der Titel „Irgendwann ist jetzt“ ja sehr passend. Max Giesinger: Aber hallo! Im Rückblick wirkte die ganze Corona-Phase auf mich wie ein „Time Warp“, durch den man durch geschlängelt wurde. Ich kann es kaum glauben, dass meine letzte Hallentour im Februar 2019 war. Im vergangenen Jahr haben wir schon 40 Open-Air-Konzerte gespielt, aber nun geht es noch mehr zur Sache.

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Was steht auf dem Plan? Max Giesinger: Wir spielen 27 Konzerte in 35 Tagen, das ist ordentlich Holz. Aber ich freue mich total. Gerade in Hallen bleibt die ganze Energie im Raum. Die Lichtshow funktioniert immer, weil man nicht in den Sonnenuntergang reinspielt. Wir spielen ein Best-of-Programm, vermischt mit ein paar Fan-Lieblingen. Es wird rockig, mit akustischen Ausflügen. Jetzt freue ich mich wieder auf das Tourleben. Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

War das denn mal anders? Max Giesinger: Zu Beginn der Corona-Pandemie kam ich gerade von den Aufnahmen von „Sing meinen Song“ zurück. Damals war ich echt in einem heftigen Modus nach drei, vier anstrengenden Jahren. Der Rhythmus zwischen Aufnahmen, Live-Shows und TV-Auftritten war heavy. Wir waren nonstop unterwegs und sind von einem Großprojekt ins andere geflutscht. Es fühlte sich schon so an, dass meine Batterien am Anschlag waren, und ich habe mit Angst auf 2020 geschaut. Da hat es mir echt gutgetan, mal den Stecker zu ziehen, zu Hause zu bleiben und Social-Media-Detox einzulegen.

Sie gehören also zu den wenigen Künstlern, denen die Pandemie-Zwangspause geholfen hat? Max Giesinger: Als die Ansage kam, dass nichts mehr geht, habe ich es als positiven Wink des Schicksals gesehen. Die drei Jahre haben mir bei meiner inneren Balance geholfen. Ich weiß nun, dass ich den Job liebe. Aber ich kann ihn nur lieben, wenn ich nicht jeden Tag unter Strom stehe. Deshalb habe ich auch meinen Lebensstil angepasst.

Inwiefern? Max Giesinger: Ich war jetzt vier Wochen im Urlaub und habe mich top auf die Tour vorbereitet, um fit zu sein. Ich war täglich zwei Stunden surfen. Da spürt man, wie sich die eigene Haltung verbessert, wie die letzten Fettreserven dahinschmelzen. Ich werde auch auf Tour versuchen, möglichst wenig Alkohol zu trinken, viel Sport zu treiben. Die Fans haben ein Anspruch, einen fitten Künstler auf der Bühne zu sehen. Die Rockbands haben früher ein anderes Tourleben durchgezogen, waren aber auch mit 40 schon körperlich am Ende. Ich habe schon vor, noch viele Jahre durchzuziehen.

Zeigen Sie Ihre Fitness deshalb auch so gerne in den sozialen Netzwerken? Max Giesinger: Ich spüre einfach, dass es sich auszahlt, wenn ich fitnessmäßig am Ball bleibe und ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden bin. Es fühlt sich einfach besser an. Wenn ich zwei Wochen nur rumliege, fühle ich mich schnell wie ein Lauch. Ich gehe zum Yoga, ins Fitness-Studio oder spiele Tennis.

Sehen Sie hier den Instagram-Post von Max Giesinger aus dem Mexiko-Urlaub:

Spüren Sie großen Erfolgsdruck durch ihre bisherigen Hits? Max Giesinger: Nach „The Voice“ war ich drei, vier Jahre lang der Typ aus der Castingshow. Ich habe dann blauäugig einen Song nach dem anderen geschrieben, bis „80 Millionen“ dabei herauskam. So etwas kann nur gelingen, wenn man ohne Druck ans Schreiben geht. Vielleicht werde ich nie wieder einen Titel haben, der so groß wird, aber das ist eventuell gar nicht so schlimm. Der Erfolg ist von so vielen Parametern abhängig. Du kannst die beste Platte deines Lebens veröffentlichen. Wenn das zum falschen Zeitpunkt passiert, kriegt es keiner mit. Bei den vergangenen drei Fußball-Turnieren hätte „80 Millionen“ nicht so gut funktioniert.

Sind andere deutsche Künstler wie Peter Maffay oder Udo Lindenberg Vorbilder für Sie? Max Giesinger: Beide haben auch Dellen in ihrer Karriere gehabt. Das muss man sich immer vor Augen halten. Dass ich schon sieben Jahre Musik mache, viele Deutsche einige meiner Songs mitsingen können, macht mich schon glücklich und lässt mich entspannt in die Zukunft schauen. Ich weiß das zu schätzen, aber das kann sich auch schnell wieder ändern.

Max Giesinger: DSDS und „Let's dance“ wären nichts für ihn

Sie waren in mehreren TV-Musik-Formaten zu Gast. Wäre die Juroren-Rolle bei „Deutschland sucht den Superstar“ auch was für Sie? Max Giesinger: „Sing meinen Song“ ist ein großartiges Format. Bei „The Voice of Germany“ war ich schon zweimal in der Jury, war selbst Kandidat. DSDS hat sich einen gewissen Ruf erarbeitet, dadurch, wie sie jahrelang mit Leuten umgegangen sind. Da wird sich doch zu sehr über die Teilnehmenden lustig gemacht. Das wäre für mich nicht die Sendung, in der ich mich sehe.

Und ein Tanz-Auftritt bei „Let’s dance“? Max Giesinger: Ich hatte mal ein Tanz-Coaching für ein Musik-Video. Solche Herausforderungen mag ich eigentlich. In diesem Jahr möchte ich Spanisch lernen, das Surfen verbessern. Ich mag aber keine Prüfungssituationen, das mochte ich schon in der Schule nicht. Bei meinen Shows bewege ich mich auf vertrautem Terrain und werde nicht vom Publikum rausgewählt (lacht).