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In deutschem Magazin185 Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich

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„Tatort“-Kommissarin Karin Hanczewski ist eine von 185 Schuspielerinnen und Schauspielern, die ein Manifest des „SZ-Magazin“ unterschrieben haben.

München – Die eigene sexuelle Orientierung ist in der Film- und Fernsehwelt noch immer ein Tabuthema. Dagegen wollen 185 Schauspielerinnen und Schauspieler nun vorgehen: In der aktuellen Ausgabe des „SZ Magazins“ (4. Februrar 2021) outen sie sich deshalb als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär oder trans.

  • 185 Schauspieler und Schauspielrinnen outen sich gemeinsam
  • Alle unterschrieben Manifest im „SZ-Magazin“
  • „Tatort“-Star wurde geraten, Sexualität geheim zu halten

„Wir sind hier und wir sind viele!“ – mit diesen Worten beginnt das Manifest von 185 Schauspielerinnen und Schauspielern, welches in der aktuellen Ausgabe des „SZ Magazin“ der „Süddeutschen Zeitung“ abgedruckt ist. Darin outen sie sich gemeinschaftlich als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär oder trans. Ziel ihrer neu gegründeten Gruppe „#actout“ sei es, Sichtbarkeit zu schaffen, eine Debatte anzustoßen und Tabus zu brechen.

185 Schauspieler und Schauspielerinnen outen sich

Zu den Unterzeichnern zählen bekannte Film- und Fernsehgesichter wie Mark Waschke („Tatort“), Jannik Schümann („Dem Horizont so nah“), Maren Kroymann („Enkel für Anfänger“), Ulrich Matthes („Das Boot“), Ulrike Folkerts („Tatort“) oder Jochen Schropp („Big Brother“). Einige von ihnen hatten sich bereits in der Vergangenheit geoutet. Andere wiederum würden diesen Schritt nun gemeinsam tun, heißt es in dem Manifest.

Alles zum Thema Homosexualität

Eines der wichtigsten Anliegen des Bündnisses ist es, mit der scheinbaren Unvereinbarkeit zwischen der eigenen sexuellen oder geschlechtlichen Identität und den zu spielenden Rollen aufzuräumen: „Wir müssen nicht sein, was wir spielen“, betonen die Künstler. „Wir spielen, als wären wir es – das ist unser Beruf“.

Jonathan Berlin: „Zeit reif für ein öffentliches Coming-out“

Sechs der Schauspieler, darunter Karin Hanczewski („Tatort“) und Jonathan Berlin („Der dritte König“), gaben dem „SZ Magazin“ zudem ein ausführliches Interview, in welchem sie über Vorurteile und Rollenklischees sprechen.

„Ich meine längst, dass ich Teil einer offenen, diversen Gesellschaft bin, aber dazu gehört eben auch, dass Minderheiten sichtbar sind“, sagte Berlin. Er habe „das Gefühl, dass die Zeit sehr reif ist“ für ein öffentliches Coming-out. Für ihn persönlich sei es „fast ein Akt von Selbstliebe“, sich zu outen.

Hanczewski wiederum berichtet von konkreten Situationen, in denen ihr geraten wurde, ihre sexuelle Orientierung zu verschweigen: „Mir wurde immer gesagt, ich solle mich nicht outen.“

„Tatort“-Kommissarin wurde von öffentlichem Coming-out abgeraten

Wenn sie ihre Partnerin mit zu den Dreharbeiten ans Set nehme, sei das meist kein Problem. „Dämonisiert wurde das öffentliche Coming-out, jenes vor dem Publikum, vor der Öffentlichkeit.“ Selbst nachdem sie die Rolle als „Tatort“-Kommissarin Karin Gorniak angenommen hatte, sei es dabei geblieben: „Wenn du dich outest, kann ich dich nicht mehr besetzen“, habe man ihr gesagt.

Von einem ähnlichen Erlebnis berichtet auch der Schauspieler Mehmet Ateşçi („Nachspielzeit“). Die Frage, ob das Interview für sie eine Lebensentscheidung sei, beantworten alle sechs Schauspieler mit „Ja“. (tsch)