„Ich versuche alles“Lauterbach erklärt irren Impfstoff-Plan, Markus Lanz kann nur ungläubig lachen

Karl Lauterbach erklärte bei „Markus Lanz“ seine Pläne für die Impfkampagne.

Karl Lauterbach erklärte bei „Markus Lanz“ seine Pläne für die Impfkampagne.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei Markus Lanz am Mittwoch (15.12.2021) seine Pläne vorgestellt, um an mehr Impfstoff heranzukommen. ZDF-Moderator Lanz konnte nur ungläubig lachen.

von Jan Voß (jv)

Bereits im Sommer 2021 war klar, Deutschland muss mehr impfen. Damals will aber noch niemand davon wissen. Im Wahlkampf lässt man unangenehme Themen lieber außen vor. Und jetzt kommt auch noch das, was in Deutschland bereits zu Beginn der Impfkampagne akut war: Der Impfstoff wird knapp.

Karl Lauterbach war am Mittwoch (15. Dezember) zu Gast bei „Markus Lanz“. Er erklärte, wie auffiel, dass die Impfstoff-Vorräte für die ambitionierte Booster-Kampagne wohl nicht ausreichen werden. Direkt zum Antritt als Bundesgesundheitsminister habe er alle Beteiligten an einen Tisch geholt, um die Datenlage zu überprüfen. Dabei seien dann, neben ein paar „Ungereimtheiten“, die Lücken in den Vorräten klar geworden, so Lauterbach bei „Markus Lanz“.

Dem neuen Bundesgesundheitsminister ist die Verzweiflung anzumerken. Drei Millionen Biontech-Dosen für drei Wochen seien noch übrig. Gestückelt bedeute das, für jede Woche eine Million Dosen, rechnet Lauterbach vor. „Mehr ist einfach nicht da“, beschwert sich Karl Lauterbach. Das sei viel zu wenig. Die Ärzte würde pro Woche viel mehr abrufen.

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Es sei kein Vorwurf an seinen Vorgänger Jens Spahn, da habe man einfach eine andere Corona-Impfkampagne gehabt. Dennoch, die Situation sei angespannt. Es sei eine Aufgabe, die niemand gerne macht, betont Lauterbach.

Karl Lauterbach über Impfstoff-Pläne, Markus Lanz kann es nicht fassen

Bei dem Plan, den der Bundesgesundheitsminister dann in der ZDF-Sendung vorstellt, muss Moderator Markus Lanz dann verblüfft den Kopf schütteln und kann sich ein ungläubiges Lachen nicht verkneifen. „Notfallmäßig will ich nun Impfstoffe aus osteuropäischen Ländern abkaufen“, berichtet der Minister. Dort werden sie wohl nicht in der Menge gebraucht. „Ich versuche alles“, beteuert Lauterbach.

Weitgehend klar sind die Ziele bis Jahresende. Kanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigte das Ziel von bis zu 30 Millionen Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen. Davon seien 19 Millionen geschafft. Auch Spahn hatte zugesichert, dass dieses Ziel nicht am Impfstoff scheitern werde und dafür noch extra Lieferungen organisiert. (jv)