Am Ende rettete Thomas Gottschalk sich in die Pause. Es war bitter nötig.

„Weils so toll läuft, hat RTL spontan noch eine Werbung verkauft und die machen wir jetzt einfach mal“, verkündete der Moderator mit eingefrorenem Lächeln am Ende seines Interviews mit Samuel Koch. Der guckte genervt - und verkündete ironisch: „Ja - witzig.“

Diese schlimme Szene am Ende der fast vierstündigen Debüt-Ausgabe von „Mensch Gottschalk“, warum auch Gottschalk an der Herausforderung eines Interviews mit dem Schauspieler und einst verunglückten „Wetten, dass..?“-Kandidaten scheiterte - wie vor ihm schon Markus Lanz und Jan Böhmermann.

Denn Samuel Koch hat verständlicherweise keine Lust mehr, ständig über seine körperliche Behinderung zu reden - und lässt das den Gesprächspartner auch spüren - freundlich, aber bestimmt.

Und Gottschalk kam damit nicht klar. Er bezeichnete stattdessen die Verlobung Kochs mit Sarah Elena Timpe (war beim Interview dabei, hielt aber meistens nur die Hand ihres Freundes) als „Risiko“ und „Herausforderung“ - was Koch beinahe empört von sich wies.

Der RTL-Moderator, der in Interviews vor der Show um Relevanz bemüht war („Buzzern in Castingshows habe ich hinter mir“), versuchte relativ plump, das Paar den Hochzeitstermin zu entlocken. Beispiel: „Wir wollen ja hier kein Datum verraten. Aber ihr seid in den Vorbereitungen?“ Sarah: „Ja natürlich. Was auch sonst...“ Gottschalk bleibt dran. „Im Sommer?“ Koch sichtbar angenervt: „Wir gucken mal...“ 

Auch die Zuschauer schalteten ab

Als Tommy sich dann auch noch selbst zur Hochzeit einlud, ließ Koch ihn nochmal auflaufen. „Du kannst gerne viele Geschenke mitbringen...“ Man hörte fast schon das unausgesprochene „... und dann direkt wieder gehen“, das er nicht sagte...

Die Zuschauer waren übrigens auch nicht sonderlich begeistert von der Show und dem Interview. Gerade mal 2,09 Millionen Zuschauer zählte die knapp vierstündige Sendung, die somit schon beim Gesamtpublikum nur einen Marktanteil von 7,9 Prozent verzeichnete.

Und auch bei Twitter wurde munter über das misslungene Interview gelästert: