„Das ist kein Spaß”Ikke Hüftgold will Bürgermeister werden

„Ikke Hüftgold”-Interpret Matthias Distel will in seiner Heimatstadt Limburg als Bürgermeister kandidieren

„Ikke Hüftgold”-Interpret Matthias Distel, hier im August 2020, ist mit der Event-Politik in seiner Heimat Limburg nicht zufrieden und würde auch als Bürgermeister kandidieren, um etwas zu verändern.

von Markus Krücken (krue)

Limburg – Mit seinen Schlager-Hits bringt er die Besucher von Köln bis Mallorca zum Schwitzen, in der Corona-Krise scheint sich Matthias Distel alias Ikke Hüftgold (44) jetzt allerdings einem anderen Berufszweig zugewandt zu haben.

  • Matthias Distel als „Ikke Hüftgold” auf Mallorca bekannt und gefeiert
  • Schlagersänger will Bürgermeister in alter Heimat werden
  • Ikke Hüftgold plant Hessentag nach Limburg zu holen

Der Partysänger will für den Bürgermeister-Posten in Limburg zu kandidieren. Hinter dem ungewöhnlichen Plan steckt eine ernste Idee, wie die „Frankfurter neue Presse” am Samstag (10. April) berichtet.

Ikke Hüftgold zum EXPRESS: „Ja, ich kann mir das vorstellen“

Gegenüber EXPRESS erklärt Ikke: „Ja, ich kann mir das vorstellen! Da muss einer ran, der Eier hat. Limburg versperrt sich der Kultur und da muss sich was ändern. Wenn man mit sowas wie einer Idee mit Ikke Hüftgold nach wenigen Jahren ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern aufbaut, dann geht auch Politik in Deutschland.“

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Und der Schlagersänger legt nach: „Es geht um Kreativität und Mut und Leidenschaft. Das muss ein Politiker haben. Man muss überparteilich sein für den Bürger und für jeden einzelnen Gast ansprechbar sein so wie es in meiner Branche auch üblich ist. Politik darf keine Resterampe für gescheiterte Studenten sein. Erfolgreiche Leute aus der Wirtschaft gehören dahin. Lobbyismus gehört bestraft. Ich würde versuchen das Vertrauen der Menschen zurück zu gewinnen.“

Ikke Hüftgold arbeitete vor Corona-Pandemie als Event-Veranstalter

Die Corona-Pandemie hat auch den 44-Jährigen Unternehmer stark getroffen. Distel war vor der Krise nicht nur als Sänger gefragt, sondern konnte auch mit seiner eigenen Event-Firma Erfolge feiern.

Unter seiner Führung veranstaltete Ikke-Hüftgold-Interpret Matthias Distel zahlreiche Großevents samt prominenter Gäste. Daran will er auch nach der Pandemie wieder anknüpfen.

Ikke Hüftgold will Hessentag nach Limburg holen

Dafür plant der Schlagersänger, den Hessentag in seine Heimatstadt Limburg zu holen. Gleichzeitig will er so mehr Aufmerksamkeit auf die 35.000-Einwohner-Stadt lenken.

Das Potenzial der Stadt sei lange Zeit nicht richtig genutzt worden, meint er. Ideen der vergangenen Jahre seien seiner Meinung nach zerredet worden – dem Stadtparlament fehle die nötige Fachkompetenz für Großveranstaltungen.

Matthias Distel sieht Hessentag als Bereicherung für Limburg

Auch Stefan Scheichel alias Lorenz Büffel (41) macht bei dem Vorhaben mit und glaubt, dass die Domstadt für ein solches Großevent die passende Kulisse biete.

Limburgs aktueller Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) sieht das Thema Hessentag jedoch kritisch und warnt vor hohen Kosten und Verkehrsproblemen. Der Bürgermeister erklärt dazu: „Wir sind für einige Tage ein erstrebenswertes Ziel, um Konzerte zu besuchen, Aufführungen zu erleben und mehr. Und anschließend?”

Ikke Hüftgold hat Plan für Hessentag in Limburg

Distel kann die Kritik nicht verstehen und liefert für das Verkehrsproblem folgende Lösung: „Man kann einen Hessentag veranstalten, ohne die Autos der Gäste in der City zu haben. Das ist alles mit einer Kooperation mit Bus- und Taxiunternehmen möglich.”

Distel ist sich sicher, die Positivauswirkungen überwiegen bei der Kostenfrage. Folgeveranstaltungen könnten das Interesse an der Stadt aufrecht erhalten.

Schlagersänger kündigt Bürgermeister-Kandidatur an

Bei der nächsten Wahl setzt sich Distel daher nicht für den amtierenden Bürgermeister, sondern dessen Kontrahenten Stefan Laux ein. Laux stehe hinter der Idee zum Hessentag und habe eine ähnliche Einstellung wie Distel.

Sollte sich dennoch nichts in der Lokalpolitik ändern, kündigte Distel an, bei der nächsten Wahl selbst als Bürgermeister-Kandidat anzutreten. „Das ist kein Spaß, das meine ich sehr ernst”, betont er. (sj)