Trotzdem mosert erFrank lebt seit 34 Jahren vom Amt – plötzlich ist er reich

Frank aus „Hartz & herzlich“ schaut auf einem Foto direkt in die Kamera.

Im niedersächsischen Salzgitter wohnt der 57-jährige Frank. Mit dem Leben am Existenzminimum soll nun Schluss sein. 

Frank lebt seit 34 Jahren von Sozialhilfe. Doch damit ist jetzt Schluss! Grund dafür ist ein fettes Erbe – trotzdem findet er noch einen Grund, zu mosern.

Und plötzlich ist er reich! Der 57-jährige Frank aus Salzgitter lebt seit 34 Jahren von Sozialleistungen. Er bezeichnet sich selbst als „Gründungsmitglied von Hartz IV“ (wurde 2005 eingeführt). Doch kürzlich änderte sich sein Leben schlagartig. 

So richtig glücklich macht ihn die ganze Situation aber nicht, wie er vor den Kameras der RTLZWEI-Sozialdoku „Hartz & herzlich“ (dienstags, 20.15 Uhr und auf Abruf bei RTL+) zugibt.

„Hartz & herzlich“: Frank lebt 34 Jahre vom Amt – plötzlich ist er reich

Schon 2018 und 2019 wurde Frank für die TV-Show begleitet. Sein damaliger Plan, mit dem Taxischein aus der Sozialhilfe herauszukommen, scheiterte aber – wie mehrere andere Versuche in den vergangenen drei Jahrzehnten.

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Beim Wiedersehen vor einigen Monaten erzählte er dann: „Nachdem ihr weg seid, ist nicht unbedingt viel passiert. Aber dann hatte ich zwei Todesfälle zu beklagen. Einmal ist mir mein Hund weggestorben, mit zehn Jahren und am 20. Juni 2022 ist mir meine Tante weggestorben.“

Beide hatten dem 57-Jährigen viel bedeutet. Seine Tante Erika unterstützte ihn nicht nur mit Lebensmitteln, sondern war auch sonst immer für ihren Neffen da. Und das sogar über ihren Tod hinaus. 

Denn: „Nach dem Tod meiner Tante hat sich für mich herausgestellt, dass ich wohl die gesetzliche Erbfolge antreten werde, da kein Testament vorhanden gewesen ist. Ich habe jetzt mit einer Notarin den Erbschein beantragt, der wird dann irgendwann hoffentlich jetzt ausgestellt.“

Und damit hat Frank plötzlich ganz ungewohnte Summen zur Verfügung. Denn das Erbe besteht aus einem Reihenhaus in Salzgitter mit 100 Quadratmetern Wohlfläche, Garten und Doppelgarage. Dazu sollen noch mehrere hunderttausend Euro kommen, die ihm seine Tante vermacht.

Bis dies alles ihm gehört, dauert es jedoch eine Weile. Dokumente müssen eingereicht, Fristen abgewartet werden. Frank: „Deshalb werde ich jetzt warten. Was ich erbe, wann, wie viel – das steht alles noch in den Sternen.“

„Hartz & herzlich“: Frank erbt Haus und Geld seiner Tante

Beim Gang durch das Haus plant er aber schonmal die ersten Schritte als Hausbesitzer: „Komplett den ganzen Flur streichen. Das ganze Interieur kommt weg, hier kommt ein richtiges Sideboard hin.“ 

Saniert wurde das 60 Jahre alte Haus länger nicht. Frank: „Hier ist die Zeit definitiv stehen geblieben.“ Viele der Möbel will er deshalb zu Geld machen, genauso wie den alten Audi seiner Tante.

Die Aussicht auf den plötzlichen Reichtum macht Frank aber auch Bauchschmerzen.

Er erzählt: „Bei Hartz IV war das so wie ein kleiner Bach, so ein Rinnsal. Das hat so vor sich hin geplätschert. Da ist Geld gekommen, immer nicht viel, aber das hat gereicht zum Leben.“ Und weiter: „Jetzt auf einen Schlag kommt ein Haus, Geld, das und das. Was macht jetzt der Hartz-IV-Empfänger? Der wird verrückt.“

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Im Januar 2023 flattert dann der Erbschein ins Haus. Und spätestens da ist Franks altes Leben vorbei. Zunächst freut er sich: „Ich kann hier einziehen und leben, muss nur Gas und Strom bezahlen und monatliche Grundsteuer. Aber da ich aus Hartz IV austrete, habe ich kein Einkommen mehr, heißt: Ich muss irgendwas machen, damit ich Geld reinbekomme.“ Denn er weiß auch: Bisher hat Hartz IV ihm „den Arsch gerettet“.

Allerdings heißt es in der TV-Show auch: „Einem festen Job nachzugehen kann er sich nicht mehr vorstellen.“ Sein Plan daher: Rente beantragen.

„Wenn ich dann in Rente gehe, werde ich wohl den Mindestsatz kriegen. Was ist der? 700, 800 Euro. Das würde mir in erster Linie reichen, um das hier am Laufen zu halten“, malt er sich aus. Das wäre sogar mehr, als seine bisherigen 449 Euro vom Amt. Tatsächlich haben in Deutschland auch Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, ein Recht auf Rente. Wie hoch diese ausfällt, ist individuell. 

Doch in seine Zukunftsträume platzt ein weiterer Brief. Frank mosert:  „Erbschaftssteuer? Jetzt schon? Was geht da denn ab? Das hab ich alles bei Hartz IV nicht gehabt. Diese Behörden, diese geballte Maschinerie.“

30 Prozent Erbschaftssteuer fallen für ihn an. Zur Ablenkung schaut er auf dem Handy erst einmal nach einer Reise nach New York. Vielleicht im Winter. Denn Frank findet: „Da sollte jeder wenigstens einmal im Leben gewesen sein, oder?“ (sku)