„Goodbye Deutschland“Auswanderin auf Sansibar übel betrogen – „stocksauer“

Paolo und Angie sind besorgt: Werden Sie zu ihrem Recht kommen?

Paolo und Angie sind besorgt: Werden Sie zu ihrem Recht kommen?

2017 hatte sich „Goodbye Deutschland!“-Auswanderin Angela Wolf im Urlaub in den 15 Jahre jüngeren Massai Paolo verliebt und war zu ihm nach Sansibar gezogen. Heute berichten sie von einem fiesen Betrug.

Geglaubt hätten das vor ein paar Jahren die wenigsten VOX-Zuschauerinnen und -Zuschauer. Doch die Münchner „Goodbye Deutschland!“-Auswanderin Angela „Angie“ Wolf (45) und ihr tansanischer Ehemann Paolo (30) sind auch nach gut drei Jahren noch glücklich miteinander. Gemeinsam betreiben die gelernte Frisörin und der ehemalige Kuhhirte auf Sansibar eine paradiesische Lodge.

Die Corona-Krise hat sie zwar einen großen Teil ihrer Ersparnisse gekostet, insgesamt aber hat es das Paar besser getroffen als Menschen, die anderswo vom Tourismus leben. Der im im vergangenen Jahr verstorbene Präsident Tansanias, John Magufuli, hatte das Virus geleugnet, dementsprechend hatte es lange keinerlei Maßnahmen gegeben, Sansibar galt unter manchen Sonnenhungrigen als eine Art „Insel der Seligen“. Und so hatten sich in Angelas und Paolos Loft einige Dauergäste eingenistet.

Dass die „Corona-Flüchtigen“, wie Angie sie nannte, teils viel länger als geplant blieben, hatte unterschiedliche Gründe: Während der tschechische Ingenieur Josef Chnupa (33) einfach die „Oase des Friedens“ genoss, gab die ehemalige Stewardess Anke Olschewski (61) zu, „eigentlich eher dieser Einsamkeit entflohen“ zu sein, da sie als Alleinlebende zu Hause „irgendwann mal nur noch mit meiner weißen Wand geredet“ habe.

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„Goodbye Deutschland“ auf Sansibar: 3.000 Euro für 900 Quadratmeter

Doch die wunderbar familiäre Atmosphäre, von der die Touristin so begeistert war, hatte auch Nachteile für das Betreiberpaar: Privatsphäre gab es so gut wie gar nicht, rund um die Uhr konnte es vorkommen, dass ein Gast an die Tür klopfte, zum Beispiel, um nach einer Rolle Toilettenpapier zu fragen. Die Lösung sollte ein zweites Zuhause außerhalb der Lodge sein, für das sie zunächst ein weiteres Grundstück kaufen wollten - von ihrem guten Bekannten Wasifa.

Acht Millionen tansanische Schillinge, umgerechnet rund 3.000 Euro, sollten die 900 Quadratmeter kosten, auch für tansanische Verhältnisse ein Schnäppchen. 400 Euro davon zahlten Angie und Paolo bei Vertragsunterzeichnung an. Doch wenig später folgte der Schock: Der Großgrundbesitzer hatte das Areal einfach ein zweites Mal verkauft und war dann zunächst abgetaucht!

„Goodbye Deutschland“: Deutsche Auswanderin „stocksauer“

Nach Absprache mit Anwälten suchten Angie und Paolo zunächst Wasifa auf, der plötzlich sehr kamerascheu war. Wasifa versuchte, beide noch hinzuhalten, worauf sie sich aber nicht einließen und sich schließlich an den Bürgermeister wandten, der jeden Landverkauf auf Sansibar von Amts wegen anerkennen muss.

Im Grunde eine klare Sache, sollte man meinen, auch Angie war zuversichtlich: Es gab einen Vertrag, das VOX-Team von „Goodbye Deutschland“ hatte die Anzahlungs-Geldübergabe gefilmt - was sollte da schiefgehen? Was auch immer es war (vielleicht waren Schmiergelder geflossen): Es ging schief. Der Bürgermeister riet dem deutsch-tansanischen Paar, sich mit der Rückzahlung der Anzahlung zufriedenzugeben. „Sonst werdet ihr am Ende gar nichts haben.“

Obwohl „stocksauer“, gingen Angie und Paolo schließlich darauf ein - und blickten dann nach vorn: „Geht eine Tür zu, gehen die anderen auf!“ Auch darauf, was sie sich bis jetzt bereits alles geschaffen hatten, konzentrierten sie sich wieder, sagten sich, dass sie grundsätzlich ja „schon geil“ wohnten in ihrer Lodge. Und zwei Monate später wurde ihre positive Grundhaltung belohnt: Das VOX-Team erreichte die Nachricht, dass das Paar ein anderes Grundstück gefunden und erstanden hatte. (tsch)