Aus Stephen wird bei „Das perfekte Dinner“ (VOX) wohl kein Veganer werden. An Tag 2 der Pflanzenkost- und Nachhaltigkeitswoche in Berlin äußert sich der Amerikaner ziemlich drastisch über Nicos selbstgemachten Hafermilch-Schaum ...
Veganes „Perfektes Dinner“Fleischesser zieht drastischen Vergleich

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An Tag 2 trifft sich die Runde zum veganen, nachhaltigen Dinner bei Nico (Mitte).
Aktualisiert
Dit ist zweifellos „Balin“: In Crocs, weißen Sportsocken und mit Bauchtauschen bewegt sich die lässige Berliner Crew auch an Tag 2 des „perfekten Dinners“ in Richtung Nachhaltigkeit und Veganismus.
Obwohl die Runde mit Lina (27) nur eine einzige „echte“ Veganerin enthält, zeigen auch Vegetarier Dustin (34) und die Omnivoren Interesse an dieser Haltung.
„Eine vegane Ernährung ist für mich die richtige Entscheidung für die Erde und die Menschheit“, bekennt Gastgeber Nico (45). Doch der Architekt isst einfach zu gerne Fleisch und Milchprodukte: „Ich habe noch nicht umgestellt, weil ich zu schwach bin.“
Stark zeigt er sich allerdings in der Konzeption eines außergewöhnlichen veganen Menüs: „Eine Herausforderung für mich.“ - „Sieht nach Fine Dining aus“, sinniert Marie (35) bei der Lektüre der Speisekarte. „Schickimicki“, kommentiert Stephen (40) mit einem einzigen Wort. Ehrensache, so Nico: „Ich wollte mehr als ein einfaches Mittagessen kochen.“
- Vorspeise: Salatherzen / Erbsencreme / Spargel
- Hauptspeise: Tofu-Taler / Bohnen / Kräuterseitlinge / Miso-Zwiebeln
- Nachspeise: Wassermelone / Anis / Hafermilch / Haselnuss
„Zu sauer, trotzdem habe ich die Süße sehr genossen“
In seiner schönen Wohnung voller Design-Bildbände, Retro-Möbeln und strahlend weißer offener Küche betreibt Nico intensive Handarbeit. Tiefkühlware für die Erbsencreme?
Ach was, da werden Schoten handgepult - und zwar ohne Schnippelhilfe. Der Tofu ist deutsche Qualitätsware aus dem Brandenburger Oderbruch, und für die Grundlage der Gemüsebrühe bedient er sich der französischen Schneidetechnik „Brunoise“.

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„Somewhere over the Rainbow“ singt und spielt Nico als Zwischengang auf der Ukulele.
Auch die Hafermilch, die Nico für das Dessert mit Anis versetzen will, kommt nicht etwa aus der Packung, sondern wird aus eingeweichten Flocken ausgepresst. Das sorgt für Unruhe bei Lina: „Ich habe noch nie gute selbstgemachte Hafermilch getrunken.“ Außerdem gehe es um Grundsätzliches: „Wir Veganer haben so lange dafür gekämpft, dass geeignete Produkte in den Supermarkt kommen - warum also noch selbstmachen?“
Den Aperitif - Berliner Weiße mit selbstgemachtem Waldmeistersirup - genießt vor allem Marie sehr: „Könnte ich in einem Zug austrinken.“ Natürlich handelt es sich nicht um irgendeinen Waldmeister, sondern um eine Ernte von Nicos Balkon: „Die einzige Pflanze, die Nordbalkone verträgt.“

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Ein Traum in beige und braun ist Nicos Hauptspeise mit Tofutaler, Kräuterseitlingen, Bohnenpüree und Senfsaat.
Etwas zu sauer ist Lina der eingelegte Spargel zur Vorspeise. Dustin stimmt widersprüchlich zu: „Zu sauer, trotzdem habe ich die Süße sehr genossen.“
Die vegane „Bulette“ (Dustin) schmeckt ihm allerdings, während Stephen die Farbgebung des Hauptgerichts veralbert: „Braun, braun, beige, braun.“
Ein No-Go ist für ihn jedoch der Dessertschaum aus Hafermilch, der das Melonensorbet krönt. „Weird“, findet ihn der Amerikaner: „Er hat eine Konsistenz wie etwas, das aus meiner Nase kommen könnte.“
Bei so viel plastischem Vergleich sind 32 Punkte gern genommen - und Nicos Ständchen auf der Ukulele, das die vegane Runde noch bunter macht: „Somewhere over the Rainbow ...“ (tsch)