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VertuschungsvorwürfeDeutsche Bahn schmeißt YouTube-Star aus Zug

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Enttäuscht: YouTube-Star und Mädchenschwarm Eren Can Bektas.

Es ist die Geschichte einer unglaublichen Aktion – und eines üblen Verdachts…

Aber von vorne: Der erfolgreiche Youtube-Star und Sänger Eren Can Bektas (18) will am Sonntagabend nach seinem Auftritt bei der „Toggo“-Tour von Super RTL auf dem Leipziger Stadtfest entspannt mit der Deutschen Bahn zurück in seine Heimatstadt Duisburg (circa 5 Stunden Fahrt) fahren.

Die Bundespolizei rückte an

Doch der Schüler, der als „deutscher Justin Bieber“ bekannt wurde, wird mit vielen anderen Zuggästen von der Bundespolizei einfach aus dem Zug geschmissen. Offizielle Begründung: „Überfüllung“.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Der 18-Jährige Sänger überlegt nun, ob er weitere Schritte einleiten soll und er zu seiner anstehenden Tour überhaupt noch mit der Deutschen Bahn anreisen möchte.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Das Protokoll einer unglaublichen Bahnfahrt

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Erfolgreicher Sänger: Eren Can Bektas wurde als deutscher Justin Bieber auf YouTube bekannt, ist aktuell auf Tour.

Das Protokoll der unglaublichen Bahnfahrt, wie Eren Can Bektas sie schildert:

  • Sonntagabend, 18:43 Uhr. Der IC 2446 (Leipzig Hbf - Hannover Hbf) startet bereits mit Problemen: „Die Klimaanlage funktioniert nicht (bei 29 Grad Außentemperatur) und der Zug war hoffnungslos überbucht und überfüllt“, sagt Eren Can Bektas. „Es gab doppelt vergebene Sitzplätze. Kinder schrien, Leute bekamen Platzangst.“
  • Als bereits die erste Verspätung auftritt, werden Passagiere gebeten, die Eingangsbereiche freizuhalten, den Zug zu verlassen und auf Alternativen umzusteigen.
  • Eren Can Bektas und sein Manager Sebastian Hiedels so wie viele weitere Passagiere verblieben allerdings im Zug. „Der Zug war so überfüllt, dass man sich kaum bewegen konnte und stehen oder auf dem Boden Platz nehmen musste“, erklärt Bektas.
  • Das gleiche Spiel ereignet sich auch noch an den folgenden Bahnhöfen Halle (Saale) Hbf und Köthen.
  • In Magdeburg eskaliert die Situation völlig: Der Zug fährt einfach nicht mehr weiter. „Das Bahnpersonal wies 5- bis 6-mal darauf hin, dass Passagiere aussteigen müssten, um die Fahrt weiter fortzusetzen.“
  • Dabei sei der Eingangsbereich, in dem sich der Sänger und einige weitere Passagiere befanden, leerer als vorher gewesen.
  • Die Bundespolizei wird gerufen und ruft nun auch nochmal dazu auf, dass Passagiere den Zug verlassen müssten, weil der Zug ansonsten zwangsgeräumt werden müsste.
  • Nach vielen Diskussionen räumt die Polizei den Zug und verweist 60 bis 80 Passagiere des Zuges. Scheinbar willkürlich. „Es bildete sich eine riesige Warteschlange und lediglich ein Zug, der eine Stunde später losfuhr hatte das Ziel Hannover“, berichtet Bektas sauer.
  • Um 23:34 Uhr erreichen etliche Passagiere den Hauptbahnhof Hannover. Das Bahnpersonal stellt Taxis zur Verfügung – aber nur für kürzere Ziele. Bektas bekommt die Antwort: „2 Personen mit dem Taxi nach Duisburg? Schwierig!!!!“
  • Alle Anschlusszüge in Richtung Duisburg sind weg. Der nächste ICE in die Richtung fähr um 3:40 Uhr, also vier Stunden später, ab. Alternativen? Fehlanzeige.
  • Um 3 Uhr erreichte Eren Can Bektas dann sein Ziel Duisburg, weil sich sein Manager selbst einen Fahrer aus dem Bekanntenkreis organisiert.
  • Die Bahn verteilt lediglich ein „Fahrgastrechte Formular“. Dass der Sänger am nächsten Tag um 7:30 Uhr in der Schule sitzen muss, stört niemanden.

Auf der nächsten Seite: Erens Vertuschungsvorwürfe gegen die Deutsche Bahn

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Diesen Screenshot schickte Eren uns - er zeigt, wie er sein Video auf die Seite der Deutschen Bahn stellte.

Bektas macht noch mehr Vorwürfe: „Die Deutsche Bahn möchte offenbar die Zugfahrt unter den Tisch kehren“, sagt er.

Hintergrund: Das Video in dem er die Situation und die Hilflosigkeit auf seiner offiziellen Facebookseite (über 174.000 Fans) schildert, erreichte in kurzer Zeit über 20.000 Klicks – und er postete es auch auf die Pinnwand der Deutschen Bahn. „Ich wollte die Reaktionen einfangen und ein Statement zu den Vorfällen einholen“, sagt Bektas.

Die Reaktion der DB fiel aber anders aus als erwartet: „Das Video wurde innerhalb von 40 Minuten einfach gelöscht ohne Reaktion, ohne Entschuldigung.“

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Diese Nachricht bekam Eren Can Bektas, nachdem die Deutsche Bahn sein Video entfernte.

Warum? Bektas hat da eine Vermutung. „Die Reaktionen der Facebook-Fans sprechen nicht zugunsten der Bahn, viele schildern gleiche Erlebnisse im Zugverkehr.“

Bektas fragt: „Warum fuhr die Deutsche Bahn rund eine Stunde mit einem massiv überfüllten Zug und argumentierte nach einer Stunde Zugfahrt damit, dass nun der Zug geräumt werden müsste, obwohl weniger Menschen im Zug waren?“

„Kein Wasser trotz brütender Hitze“

Der Zug sei „trotz Überfüllung gefahren und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. „Was wäre passiert, wenn der Zug verunglückt wäre? Warum wurde kein Wasser an die Passagiere verteilt, die fast drei Stunden in brütender Hitze saßen?“

Auf unsere Nachfrage entschuldigt sich eine Bahn-Sprecherin: „Grundsätzlich ist das leider richtig. Das war eine sehr unangenehme Fahrt, das tut uns leid.“ Es sei das „übliche Prozedere“ bei überfüllten Zügen, aber „nicht glücklich gelaufen“.

Das Video sei gelöscht worden, weil Bektas beleidigend geworden sein soll. „Wir bedauern den Vorfall, aber die Art und Weise der Kritik  war auch nicht okay.“ Trotzdem macht sie ihm ein Angebot: „Wenn Kosten entstanden sind, können wir über die Erstattung sprechen.“