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Ernie, Ulf & Co.Das wurde aus den „Stromberg“-Stars

Die Sitcom „Stromberg“ ist ein Meisterstück deutscher Comedy. Nun kommt mit „Stromberg - Wieder alles wie immer“ die nächste Spielfilmadaption in die Kinos. Wir fragen: Was wurde aus den Stars der Kultserie? (Bild: ProSieben / Willi Weber)

Die Sitcom „Stromberg“ ist ein Meisterstück deutscher Comedy. Nun kommt mit „Stromberg - Wieder alles wie immer“ die nächste Spielfilmadaption in die Kinos. Wir fragen: Was wurde aus den Stars der Kultserie? 

In der kultigen Büro-Sitcom „Stromberg“ wurden Christoph Maria Herbst, Bjarne Mädel und Co. zu Stars. Doch wie ist es den Schauspielern nach dem Aus der Comedy 2012 ergangen? Vom Grimmepreisträger bis zum Geschäftsführer - die Galerie verrät die Werdegänge der „Stromberg“-Stars.

„Als Chef bist du eigentlich ne Art Büro-Animateur. Ein Entertainer mit Schreibtisch.“ Genau als solcher brachte Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) seine Kollegen und Kolleginnen in der Capitol Versicherung zum Verzweifeln und löste bei den Fernsehzuschauern akute Lachkrämpfe aus.

Ebenfalls genial im Meisterstück von Serienschöpfer Ralf Husmann: Bjarne Mädel als Büro-Opfer Berthold „Ernie“ Heisterkamp. Doch wie ist es den einstigen Serien-Kollegen im wahren Leben ergangen? Zum Kinostart von „Stromberg - Wieder alles wie immer“ am 4. Dezember zeigt die Galerie, wie sich die Karrieren von Herbst, Mädel und Co. seit dem Serienaus entwickelt haben.

Mit Kloschüsselbart, sabberndem Machismo und hochnotpeinlicher Verzweiflung war er lange Jahre der Ekelchef der Nation: Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst), das intrigante Stehaufmännchen aus der fiktiven Capitol-Versicherung. Die Rolle seines Lebens brachte „Stromberg“-Darsteller Christoph Maria Herbst dreimal in Folge den Deutschen Comedypreis als bester Schauspieler ein.

Doch auch im Anschluss hinterließ Herbst seine Spuren im Film- und Fernsehgeschäft - ob in der Hitler-Satire „Er ist wieder da“ (2015) oder der Culture-Clash-Komödie „Highway to Hellas“ (2015).

Der Kloschüsselbart Bernd Stromberg wurde zur Paraderolle des Komikers und Schauspielers Christoph Maria Herbst. (Bild: Brainpool / Willi Weber )

Der Kloschüsselbart Bernd Stromberg wurde zur Paraderolle des Komikers und Schauspielers Christoph Maria Herbst.

Inzwischen gilt Christoph Maria Herbst als einer der vielseitigsten Schauspieler des Landes: Sowohl als Wirecard-Chef Markus Braun im RTL-Doku-Thriller „Der große Fake - Die Wirecard-Story“ (2021) als auch in der sozialkritischen Komödie „Contra“ von Sönke Wortmann begeisterte der heute 59-Jährige. Zuletzt war er as Immobilienbetrüger in der Kinokomödie „Ganzer halber Bruder“ (2025) zu sehen.

Dass er auch im neuen „Stromberg“-Film wieder dabei ist, versteht sich von selbst. Zwar ist Herbst nicht Stromberg, der Charakter sei in ihm allenfalls „in homöopathischer Dosis, also biochemisch gar nicht beweisbar“ vorhanden, sagte der Schauspieler einmal. Dafür ist und bleibt Stromberg die Paraderolle von Herbst.

Stromberg-Star Bjarne Mädel begeistert als Tatortreiniger und in „Mord mit Aussicht“

Fest an „Stromberg“ geknüpft bleibt auch Bjarne Mädel, der in der Kultserie den leicht inkompetenten, von seinen Kollegen immer gepiesackten Angestellten Berthold „Ernie“ Heisterkamp spielte. Wie Herbst konnte auch Mädel seine Karriere nach „Stromberg“ fortsetzen und ausbauen. Dem Humorfach blieb er treu: Für seine Rolle in der hochgelobten Serie „Der Tatortreiniger“ gewann er zweimal den Grimmepreis. Bestens unterhielt Mädel die Zuschauer auch in der witzigen ARD-Serie „Mord mit Aussicht“.

Berthold „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel, rechts) wurde in der Capitol-Versicherung ständig von seinen Kollegen gepiesackt - vor allem von Ulf Steinke (Oliver Wnuk). (Bild: Brainpool / Willi Weber )

Berthold „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel, rechts) wurde in der Capitol-Versicherung ständig von seinen Kollegen gepiesackt - vor allem von Ulf Steinke (Oliver Wnuk).

Für seine Rollen in den Kinofilmen „25 km/h“ und „Was uns nicht umbringt“ sowie der Netflixserie „How To Sell Drugs Online (Fast)“ gewann Mädel 2019 jeweils den Bambi. Eines dürfte damit klar sein: Der Hamburger ist längst einer der gefragtesten deutschen Schauspieler.

Zuletzt führte er gemeinsam mit Anke Engelke durch die sechsteilige Dokureihe „Wir können auch anders“, die sich mit kreativen Ideen auseinandersetzt, wie man der Klimakrise begegnen könnte. Seit seinem Debüt mit dem Fernsehfilm „Sörensen hat Angst“ im Jahr 2020 darf sich Mädel auch zu den Regisseuren zählen.

„Scheiß Weiber“ – nur bei Mitarbeiterin Jennifer machte Stromberg eine Ausnahme

„Scheiß Weiber! Die ganze Kohle, die die eh schon kosten! Hier 'n Cremchen, da 'n Sälbchen - und dann guckst du dir die Alte an und denkst: Wofür eigentlich das Ganze?“ Nein, ein Charmeur und Frauenversteher war Bernd Stromberg nie. Bei einer Vertreterin ihrer Spezies machte er aber eine Ausnahme: Seine Mitarbeiterin Jennifer Schirrmann umgarnte er über drei Staffeln hinweg.

Verkörpert wurde die junge Frau, der selbst ein Stromberg erlag, von Milena Dreißig. Die gebürtige Berlinerin stand bei der Seifenoper „Unter uns“ zum ersten Mal vor der Kamera und war auch nach „Stromberg“ in kleineren und größeren TV-Rollen zu sehen. Unter anderem war sie in mehreren Episoden des „Usedom-Krimis“ und der „Tatort“-Reihe zu sehen, zuletzt in der Dresdner „Tatort“-Folge „Siebenschläfer“ (2025). Wie Herbst und Mädel ist Dreißig auch in „Stromberg - Wieder alles wie immer“ wieder dabei.

Nach dem Ende von „Stromberg“ 2012 spielte Milena Dreißig vor allem Neben- oder Episodenrollen, so auch in der SAT.1-Comedy-Serie „Think Big!“ (Bild links, mit Hanna Plaß).   (Bild: SAT.1/Frank Dicks)

Nach dem Ende von „Stromberg“ 2012 spielte Milena Dreißig vor allem Neben- oder Episodenrollen, so auch in der SAT.1-Comedy-Serie „Think Big!“ (Bild links, mit Hanna Plaß).

Auch Diana Staehly und Oliver Wnuk sind wieder mit von der Partie: Die beiden spielten das Traumpaar der kultigen Bürocomedy, Tanja Seifert und Ulf Steinke. Zwar kriselte es immer wieder zwischen den beiden - etwa als Tanja kurzzeitig Stromberg als Chef beerbte - doch letztlich raufte sich das Paar immer wieder zusammen. In der vierten Staffel wagten sich Ulf und Tanja sogar vor den Traualtar.

Sie waren das Traumpaar der kultigen Bürocomedy: Ulf Steinke (Oliver Wnuk) und Tanja Seifert (Diana Staehly). (Bild: Brainpool / Willi Weber )

Sie waren das Traumpaar der kultigen Bürocomedy: Ulf Steinke (Oliver Wnuk) und Tanja Seifert (Diana Staehly).

Krimi statt Comedy: Diana Staehly wechselte nach „Stromberg“ das Lager. Erst übernahm sie im ZDF-Dauerbrenner „Die Rosenheim-Cops“ zwischen 2007 und 2016 die Rolle der Controllerin Patrizia Ortmann. Im Anschluss wechselte sie in ihre Heimatstadt zu „SOKO Köln“ (Bild), wo sie bis 2020 als Kommissarin Anna Maiwald auftrat. Außerdem gehörte Staehly von 2023 bis 2024 zur Stammbesetzung von „Rote Rosen“. Zuletzt war sie in zwei Folgen der Krankenhausserie „Bettys Diagnose“ zu sehen.

Während sein „Stromberg“-Charakter Ulf sein Herz an Tanja verlor, fand Oliver Wnuk auch im echten Leben die große Liebe: Mit Sängerin Yvonne Catterfeld, mit der er ein gemeinsames Kind hat, war er bis Ende 2021 liiert. Vom TV-Bildschirm ist der Konstanzer nicht wegzudenken: Von 2017 bis 2020 gehörte Wnuk zum Team der ARD-Serie „Die Kanzlei“, seit 2011 ermittelt er als Kommissar in „Nord Nord Mord“.

Seinen Vorgesetzten Timo Becker (Lars Gärtner) wollte Stromberg stets aus dem Weg räumen - selbst, wenn er dafür Beckers Alkoholsucht benutzen musste. Im wahren Leben ließ Lars Gärtner seine Schauspielkarriere hinter sich und ist heute Geschäftsführer des Dentaldepots van der Ven - Dental GmbH & Co. KG. Seine letzte Rolle spielte der heute 52-Jährige in der ersten „Stromberg“-Kinofassung „Stromberg - Der Film“.

Timo-Becker-Darsteller Lars Gärtner (rechts) hat seine Schauspielkarriere hinter sich gelassen und ist heute Geschäftsführer eines Unternehmens. (Bild: Brainpool / Willi Weber )

Timo-Becker-Darsteller Lars Gärtner (rechts) hat seine Schauspielkarriere hinter sich gelassen und ist heute Geschäftsführer eines Unternehmens.

Der Schauspielerei treu blieb hingegen Martina Eitner-Acheampong, deren „Stromberg“-Charakter Erika Burstedt immer wieder ins Visier der Sticheleien ihres Chefs Stromberg geriet. Neben Hauptrollen in der ZDF-Serie „Dr. Klein“ und in Fatih Akins Kinodrama „Der goldene Handschuh“ (2019) spielte Eitner-Acheampong im ARD-Thriller „Ökozid“ (2020) Angela Merkel. Abseits von Film und Fernsehen trat sie als Theaterregisseurin in Erscheinung. Auch für die Fitzek-Adaption „Die Therapie“ (Prime Video) wurde Eitner-Acheampong gecastet. Zuletzt spielte sie eine durchgehende Rolle in der ARD-Soap „Rote Rosen“.

Dagegen ist Erika-Burstedt-Darstellerin Eitner-Acheampong noch immer als Schauspielerin aktiv und erfolgreich. Im ARD-Thriller „Ökozid“ (Bild) spielte sie 2020 die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Bild: RBB / zero one film / Julia Terjung)

Dagegen ist Erika-Burstedt-Darstellerin Eitner-Acheampong noch immer als Schauspielerin aktiv und erfolgreich. Im ARD-Thriller „Ökozid“ (Bild) spielte sie 2020 die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Mit seiner überkorrekten Art war Lars Lehnoff (Laurens Walter) nicht unbedingt der beliebteste Kollege in der Schadensregulierung. Besonders Ulf (Oliver Wnuk) war schlecht auf den Anzugträger zu sprechen, weil Lehnoff sich immer wieder angetan von Ulfs Partnerin Tanja zeigte.

Nach dem Ende von „Stromberg“ konnte Laurens Walter keine größeren Rollen ergattern. Präsent blieb der gebürtige Schweizer trotzdem - dank Nebenrollen in „Wilsberg“ (2021) oder im deutschen Oscar-Beitrag von 2018, „Aus dem Nichts“.

Mit seiner überkorrekten Art war Lars Lehnoff (Laurens Walter, links) nicht unbedingt der beliebteste Kollege in der Schadensregulierung. (Bild: Brainpool / Willi Weber )

Mit seiner überkorrekten Art war Lars Lehnoff (Laurens Walter, links) nicht unbedingt der beliebteste Kollege in der Schadensregulierung.

Vor Sabine Buhrer (Maja Beckmann) aus der Buchhaltung war kein Klatsch und Tratsch sicher. (Bild: Brainpool / Willi Weber )

Vor Sabine Buhrer (Maja Beckmann) aus der Buchhaltung war kein Klatsch und Tratsch sicher.

Maja Beckmann war in „Stromberg“ als klatschsüchtige Buchhalterin Sabine Buhrer (Maja Beckmann) zu sehen. Heute kennt man die im nordrhein-westfälischen Herne geborene Schauspielerin trotz Episodenrollen im „Tatort“ vor allem durch ihr Wirken auf der Theaterbühne.

2019 gewann sie den Deutschen Theaterpreis Der Faust für ihre Leistung in „Dionysos Stadt“. Vor der Kamera war sie zuletzt in der „Polizeiruf 110“-Episode „Sie sind unter uns“. Übrigens: Beckmann stammt aus einer echten Künstlerfamilie. Drei ihrer vier Geschwister arbeiten ebenfalls als Schauspieler. (tsch)