„Bares für Rares“Händler warnt Kollegen vor Designerstühlen: „Da bringst du dich mit um!“

Weniger bequem als gedacht: Beim Probesitzen auf Designerstühlen war Julian Schmitz-Avila nicht überzeugt. (Bild: ZDF)

Weniger bequem als gedacht: Beim Probesitzen auf Designerstühlen war Julian Schmitz-Avila nicht überzeugt. (Bild: ZDF)

Der Test eines Möbelstücks in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“ hätte ein böses Ende nehmen können. Zum Glück passten die Händler gegenseitig aufeinander auf. Zum Verkauf standen zwei Designer-Schaukelstühle.

Ein Schaukelstuhl ist ein Sinnbild für Gemütlichkeit. Das sah am Donnerstag im Händlerraum von „Bares für Rares“ allerdings ganz anders aus. Julian Schmitz-Avilas Begeisterung für die Schaukel-SItzmöbel war schnell vorbei.

Ein anderer Interessent hatte hingegen einen eigenwilligen Grund für sein Kaufinteresse.

Bares für Rares: Julian Schmitz-Avila enttäuscht

Entspannung sieht anders aus: Julian Schmitz-Avila war enttäuscht über das mangelhafte Schaukelerlebnis auf den Designerstühlen. Walter Lehnertz warnte ihn sogar vor der Tücke der Schaukelstühle. Die Verkäuferin dagegen hatte nur schöne Erinnerungen.

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„Annika, erklär mit: Kunst oder Möbel?“, bat Horst Lichter seine Kollegin. Die Expertin fand: „Beides.“ Jutta aus Bühl gab zu bedenken: „Der Verkauf fällt mir schwer, ich verabschiede mich damit von einem Zweig meines Berufes.“ „Ich habe viele tolle Erinnerungen daran“, berichtete die 66-Jährige. „Ich bin Fotografin, und diese beiden Voidos haben zwanzig Jahre mit mir gearbeitet.“ Lichter staunte: „Boidos heißen die?“ Die Expertin korrigierte ihn: „Voidos.“

Mit zwei Designerstühlen im Gepäck schlug Jutta aus Bühl bei „Bares für Rares“ auf. (Bild: ZDF)

Mit zwei Designerstühlen im Gepäck schlug Jutta aus Bühl bei „Bares für Rares“ auf. (Bild: ZDF)

„Wie lange hast du sie gehabt?“, fragte der Moderator. „48 Jahre“, schätzte Jutta. „Das ist lange“, entgegnete der Moderator. Von Annika Raßbach wollte Horst Lichter mehr über die beiden „außergewöhnlichen Objekte“ wissen. Die italienische Firma Magis wurde 1976 gegründet „und arbeitet seitdem mit Lizenzen von Designern“, wusste die Expertin. Hinter den Entwürfen stecke „ein toller Designer“, verriet Annika Raßbach.

„Tierischer Trennungschmerz“: Verkäuferin hadert vor Gang in Händlerraum

Ron Arad ist bekannt für künstlerische Möbel. Er hatte die Möbel aus Metall und Gußeisen designt. Die Firma Magis reproduzierte sie ab 2006 aus Kunststoff. „Dann sind es nicht über 40 Jahre, sondern knappe 20“, deckte der Moderator Juttas Rechenfehler auf. „Seine Möbelstücke hatten immer einen skulpturellen Charakter“, erklärte die Expertin. „Voido heißt auf Finnisch gewinnen“, wusste sie. „Es gewinnt ja meine Aufmerksamkeit.“ Allerdings waren bei aufmerksamer Betrachtung auch Gebrauchsspuren zu erkennen.

Kein einfacher Gang: Ehe die Verkäuferin sich in den Händlerraum wagte, überkam sie „Trennungsschmerz“. (Bild: ZDF)

Kein einfacher Gang: Ehe die Verkäuferin sich in den Händlerraum wagte, überkam sie „Trennungsschmerz“. (Bild: ZDF)

Annika Raßbach bemängelte Abrieb an der Sitzfläche und leichte Kratzer. „Da kann man aber was machen“, munterte sie die Verkäuferin auf. Horst Lichter fragte nach dem Wunschpreis der Fotografin. Jutta erhoffte sich 500 Euro. „Neu kosten sie wesentlich mehr, aber in diesem Zustand 600“, taxierte Annika Raßbach die Stühle. Lichter blickte nochmal auf die Sitze: „So rum stehen sie eigentlich und anders herum ist es eher Kunst.“ Die Expertin bestätigte seinen Befund.

Vor dem Weg in den Händlerraum wird Jutta die Tragweite ihrer Entscheidung bewusst: „Ich habe tierischen Trennungsschmerz“, gab die Fotografin zu. „Das ist genau das richtige für meine Terrasse“, dachte Julian Schmitz-Avila laut. Dann schaukelte er und war enttäuscht: „Ne, doch nicht, die schaukeln nicht.“ Walter Lehnertz warnte: „Da bringst du dich mit um!“ Schmitz-Avila bat Jos van Katwijk, ihn zu sichern.

„Verbinde damit nur Rückenschmerzen“: Waldi Lehnertz zieht sich aus Poker zurück

„Passiert nix, da kannst du nicht umfallen, Waldi“, sagte Julian Schmitz-Avila und schaukelte voller Zuversicht. Just in dem Moment als Jos van Katwijk sich entfernte, nahm der Händler jedoch so beherzt Schwung, dass er fast nach hinten kippte. „Design aus Italien“, stellte Susanne Steiger mit Kennerblick fest. „Lieblingsstücke von mir“, erklärte Jutta ihre Requisiten. Steiger fragte verwundert nach: „Das sind ja Pool Chairs, was haben Sie denn am Pool gearbeitet?“ Walter Lehnertz scherzte: „Home Office.“

Jos van Katwijk waren die Stühle am Ende 550 Euro wert. (Bild: ZDF)

Jos van Katwijk waren die Stühle am Ende 550 Euro wert. (Bild: ZDF)

„Ich bin Fotografin“, erklärte Jutta. Die Schaukelstühle dienten ihr oft als Requisiten - in beiden möglichen Positionen. „Und die wurden nur drinnen benutzt?“, hakte Jos van Katwijk nach. Jutta stimmte zu. „Ich habe gedacht, wenn die draußen sind und wenn es regnet, werden sie auf den Kopf gesetzt“, grübelte Jos van Katwijk. Sein Startgebot: 300 Euro. Julian Schmitz-Avila und Wolfgang Pauritsch boten ebenfalls mit.

Jos van Katwijk ging bis auf 450 Euro hoch. Walter Lehnertz erklärte seine Zurückhaltung: „Was mich mit den Stühlen verbindet, sind nur Rückenschmerzen.“ Jos van Katwijk dachte laut: „Meine Tochter ist auch Fotografin. Ich sehe da Leute reinsetzen.“ Das wird ja dann quasi weitergelebt“, versuchte Schmitz-Avila, Jutta zu überzeugen. Doch die hielt 600 Euro für angemessener: „Jede Aufnahmeserie, die deine Tochter damit macht, bringt mehr als 600.“ Jos van Katwijk bezahlte 550 Euro - plus einen Lucky Dollar. (tsch)