„Bauer sucht Frau“Moderatorin Inka Bause: So läuft die Show ohne Scheunenfest

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Inka Bause moderiert auch die 16. Staffel von „Bauer sucht Frau“ auf RTL.

von Simon Küpper (sku)

Berlin/Köln – In der Corona-Zeit ist vieles anders, doch das bleibt gleich: Deutschlands liebeshungrige Bauern suchen im TV die große Liebe. Am Montagabend (26. Oktober 2020, 20.15 Uhr, RTL und auf Abruf bei TVNOW) startet „Bauer sucht Frau“ bereits in die 16. Staffel. 

Im großen EXPRESS-Interview spricht Moderatorin Inka Bause (51) über die Gefahren bei der Partnervermittlung und warum sie sich öfter mal auf die Lippen beißen muss. Außerdem verrät sie, welcher Promi-Sohn ihr den ersten Kuss bescherte und wie die neue Staffel „Bauer sucht Frau” nach der Corona-bedingten Absage des beliebten Scheunenfestes abläuft.

„Bauer sucht Frau“ ohne Scheunenfest – das ist doch eigentlich undenkbar!

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Inka Bause: Ja, undenkbar! Aber wir haben uns alle so gefreut, dass wir überhaupt die Staffel machen können. Dass sich überhaupt so viele Bauern gemeldet haben. Wir dachten echt, die haben anderes zu tun – aber ganz im Gegenteil. Und ich glaube, dass vielen Menschen, die immer schreien „Ich komme alleine gut klar, ich brauche niemanden“, gerade in diesen Zeiten bewusst geworden ist, wie wichtig Gemeinschaft und Gesellschaft sind. Und ein Partner und Familie. Ich war auch ganz froh, dass ich mein Kind bei mir hatte.

Und wie war es ohne Scheunenfest?

Alle waren total traurig, auch die Produktion, dass es kein Scheunenfest gab. Aber einige Bauern – gerade die Älteren – haben auch gesagt: Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich die Frauen für mich alleine habe und dass ich auf meinem Hof bleiben kann. So konnten sich die Frauen auf die Bauern konzentrieren und die Bauern auf die Frauen. Aber das Schlimme ist ja: Die Sendung ist auch so erfolgreich und beliebt, weil die Bauern beim Scheunenfest untereinander Freundschaften schließen, die teilweise seit 16 Jahren halten. Deswegen fehlt es wahnsinnig.

Da wird ja auch gerne noch mal nach den Frauen der anderen Bauern geschaut und getauscht… Für die Zuschauer spannend.

Absolut! Die Verwirrung ist nicht mehr so groß – aber das ist manchmal auch besser so. Unsere Bauern haben ja mitunter jahrelang keine Partnerin, dann zwei ausgesucht und beim Scheunenfest stellen sie fest: Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Dann wurden sie wieder unsicher. Das war auch für uns als Team echt ne Herausforderung! Viel hilft nicht immer viel (lacht).

Ohne Scheunenfest hieß das für Sie: Ochsentour durch Deutschland zu den Höfen…

Ich hatte richtig viel Arbeit (grinst). Aber ich bin froh – ich gehöre zu den wenigen, die in diesem Jahr mehr arbeiten durften als vorher. Und das Schöne ist: Ich hatte auch mehr ruhige Zeit mit den Bauern. Und für die Zuschauer wird es noch spannender! Weil wir viel mehr verschiedene Locations haben. Das Scheunenfest war Glamour, ein riesiges Fest – aber vom Ablauf her recht vorhersehbar. Die Begegnungen waren ähnlich. Diesmal hat alles viel mehr Spannung und auch mehr intime Momente, Zwischenmenschliches. Das Format musste sich jetzt ein bisschen neu erfinden.

15 erfolgreiche Jahre wecken aber auch gewisse Gefahren. Wie kann man ausschließen, dass die Leute nicht nur mitmachen, um berühmt zu werden?

Wir können denen keinen Lügendetektor anschließen und kein polizeiliches Führungszeugnis verlangen – dann ist die Romantik raus. Wir müssen den Leuten glauben, was sie uns erzählen. Wenn sie uns sagen: Wir wollen uns verlieben.

Wenn die uns dann für irgendwas benutzen, fällt das ja auf die zurück. In dieser Staffel ist auch ein Bewerber dabei, der schon in anderen Formaten war. Da haben wir überlegt, ob wir das machen sollen. Aber er hat gesagt, er findet Denise toll und möchte sie kennenlernen. Sollen wir dann sagen, nein? Auch dieser Mann hat ja das Recht darauf, sich zu verlieben. Und: Wir haben über 30 Hochzeiten, 2 „Bauer sucht Frau“-Kinder und 82 Landwirte, die nach der Staffel glücklich verliebt waren. Und das bei 145 Bauern. Das spricht für sich.

Trotzdem: Ich erinnere mich da an die Tennis-Zwillinge Morderger, die 2018 dabei waren und anschließend in anderen Reality-TV-Formaten. Tut einem der Bauer dann leid, weil man denkt, er hätte es schon verdient gehabt, jemanden kennen zu lernen, der es ernst meint?

Absolut! Meine Priorität liegt immer bei den Bauern. Aber letztendlich suchen die ja auch die Frauen aus. Was denken Sie, wie oft ich mir beim Scheunenfest auf die Lippen beißen muss und denke: Nimm die nicht, aber wir dürfen das nicht bestimmen. Das geht uns nichts an. Und das ist halt die Liebe.

Sie sagten zu Beginn, in der Corona-Zeit merkte man, was Partnerschaft wert ist. Haben Sie auch gemerkt, dass da was fehlt?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich will keine Männer mehr haben. Aber ich gehe keine Kompromisse ein, auf meine alten Tage. Ich will meinen persönlichen Traummann haben. Wie der aussieht? Wie der ist? Keine Ahnung! Ist mir auch egal – einsam war ich nie. Ich habe meine Familie, Freundeskreis. Als Corona anfing, habe ich meine Tochter direkt bei mir behalten und wir hatten eine schöne Zeit.

Lernen Sie denn Männer kennen, flirten ab und zu?

Also meine Freunde unterstellen mir schon, dass ich nicht so gucke, als würde ich einen Mann haben wollen. Ich mache wohl keinen offensiven Eindruck. Aber wirklich: Es kommt, wie es kommt. Ich suche nicht, ich will nix, habe so viele Überraschungen im Leben erlebt. Wenn ich heirate, sage ich allen Bescheid (lacht). Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Leben, so wie ich es führe.

Und das beinhaltet auch Musik. Ende Oktober kommt ein neues Album raus. Und eines der Lieder hat Ihr Vater geschrieben.

Ja, es sind überhaupt alles alte Kamellen. Meine Lebenslieder – so heißt auch das Album. Es ist auch eine Hommage an alle Autoren und Interpreten, die teilweise nicht mehr leben. Einfach wunderschöne Lieder, die ich einer neuen Generation und den Westlern, die sie gar nicht kennen nahebringen

Wonach haben Sie die ausgesucht?

Es sind Lieder – ganz egoistisch – aus meinem Ost-Leben. Ich will jetzt nicht so tun, als würde mein ganzes Leben aus dem Osten bestehen, aber es ist ja mein Thema. Am meisten triggern uns doch die Lieder aus der Jugend, der Kindheit. Auch mein Kind hört die Lieder gerne, die ich gehört habe, als sie klein war.

Ich verbinde mit jedem Lied etwas. Den ersten Kuss, den ersten Disco-Besuch, meine Studien-Zeit – das hat jeder einzelne Mensch. Und das ist mein Soundtrack des Lebens. Wenn ich da Schnittstellen mit vielen anderen Menschen habe, freut mich das. Die Lieder laufen ja auch nicht mehr im Radio. Und es ist min persönlichstes Album, ich war überall der Chef und bin sehr stolz!

Und welches Lied lief nun beim ersten Kuss?

Oh Gott, lief da Musik? (lacht) Also es war ein Puhdys-Song und davon gibt es auch einen auf dem Album. Das war, als ich mit neun Jahren den Sohn von „Maschine“ – dem Puhdys-Sänger – kennengelernt habe und mich sturzverliebt habe!

Mit dem hatten Sie den ersten Kuss?

Ja! Also so ein Küsschen würde ich sagen, wie man das mit neun Jahren halt so hat. Wir waren ja Kinder. Wir haben an der Ostsee zusammen am Strand gebuddelt und da habe ich mich verliebt. Und das hielt acht Jahre, bis zu meinem Studium.