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ARD-Serie „Mozart/Mozart“ fällt bei Zuschauern durch„Was für eine Zumutung!“

Havana Joy (Maria Anna Mozart) und Eren M. Güvercin (Amadeus Mozart) in der ARD-Serie „Mozart/Mozart“. (Bild: WDR/Story House Pictures GmbH/Armands Virbulis)

Havana Joy (Maria Anna Mozart) und Eren M. Güvercin (Amadeus Mozart) in der ARD-Serie „Mozart/Mozart“. (Bild: WDR/Story House Pictures GmbH/Armands Virbulis)

Die ARD-Serie „Mozart/Mozart“ erzählt die Geschichte von Wolfgang Amadeus Mozart und seiner Schwester Maria Anna Mozart aus einer moderneren Sicht. Das klingt vielversprechend - konnte bei den Zuschauern allerdings nicht punkten. Die Quoten und die Reaktionen im Netz fielen deutlich aus.

Am Dienstagabend strahlte Das Erste die ersten Folgen der Mini-Serie „Mozart/Mozart“ aus. Die Serie sei „die Geschichte der Geschwister Mozart“, heißt es in einem Disclaimer. „Nicht wie die historische Überlieferung sie schreibt, sondern die Vorstellungskraft.“ Denn nicht nur Wolfgang Amadeus Mozart war ein musikalisches Naturtalent, auch seine Schwester Anna Maria, genannt „Nannerl“ konnte musikalisches offenbar einiges vorweisen. Bisher stand „Nannerl“ immer im Schatten ihres talentierten Bruders - das sollte „Mozart/Mozart“ nun ändern. Die Serie will die Schwester des „Wunderkindes“ ins Rampenlicht stellen.

Ein ehrenhafter Vorsatz, der vom Publikum allerdings nicht belohnt wurde. Nach der Ausstrahlung der ersten Episoden zeigen die Quoten ein deutliches Bild: Wie „meedia“ berichtet, brachte es die ARD-Primetime-Folge auf Marktanteile von insgesamt 10,1 Prozent und im jungen Publikum 6,4 Prozent. 2,40 Millionen Leute schalteten bei der ersten Folge ein. Bei Folge zwei sank dieser Wert auf 2,09 Millionen und 9,1 Prozent herab, bei Folge drei auf nur noch 1,94 Millionen und 9,5 Prozent. Prime-Time-Sieger war stattdessen die beliebte RTL-Datingshow „Bauer sucht Frau“ mit 3,13 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14 Prozent.

„Welches Genre soll das sein?“

Am Mittwochabend folgen zwei weitere Episoden von „Mozart/Mozart“ im linearen TV. Doch dass sich die Quoten noch einmal deutlich steigern werden, ist unwahrscheinlich. Es ist also abzuwarten, wie die Streaming-Aufrufe über die Mediathek ausfallen.

Schaut man sich die bisherige Kritik im Netz an, lässt diese allerdings nicht groß hoffen. Auf Instagram, X und Facebook wird die Serie von vielen Zuschauerinnen und Zuschauern regelrecht zerrissen. Unter einem Ankündigungs-Beitrag der ARD zu „Mozart/Mozart“ auf Facebook heißt es so unter anderem: „Was für eine Zumutung! Das können nur Menschen ohne jegliche Geschichtskenntnis inszenieren!“ Andere Kommentare stimmen in die Kritik ein: „Ganz schlimm. Ein Tiefpunkt deutscher TV-Produktion“ und „Ich habe tapfer 30 Minuten durchgehalten ... welches Genre soll das sein? Einfach nur schrecklich!“

Offenbar fehlt vielen Zuschauerinnen und Zuschauern die historische Korrektheit, denn mit geschichtlichen Fakten nimmt es die Serie nicht so genau. Statt originaler Musik von Mozart werden Themen wie Drogensucht, Burn-out und Feminismus behandelt. Für „Mozartfans“ sei die Serie daher nicht geeignet, sind sich mehrere Stimmen im Netz sicher. Andere Zuschauerinnen und Zuschauer loben den modernen Ansatz und die Umsetzung. „Interpretationen sind subjektiv, nicht objektiv. Für mich ist die Serie erfrischend jung“, schreibt eine Userin. Vom Facebook-Account der ARD Mediathek heißt es: „Die Serie versteht sich nicht als Biopic, sondern als eine moderne Auseinandersetzung mit dem Mythos der Mozart-Geschwister.“ (tsch)