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Twitter feiert ZDF-ModeratorinSlomka grillt Stiko-Chef und kommt zu einem vernichtendem Fazit

Marietta Slomka nahm den Stiko-Chef Thomas Mertens am Donnerstag (9. Dezember) im ZDF-„heute-journal“ ordentlich in die Mangel.

Marietta Slomka nahm den Stiko-Chef Thomas Mertens am Donnerstag (9. Dezember) im ZDF-„heute-journal“ ordentlich in die Mangel.

Marietta Slomka hat am Donnerstag (9. Dezember) den Stiko-Chef Thomas Mertens im ZDF-Interview ordentlich in die Mangel genommen – und wird im Netz dafür gefeiert. Mertens redete sich während des Gesprächs um Kopf und Kragen.

Lange mussten die Eltern darauf warten, am Donnerstag war es dann so weit: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Corona-Impfempfehlung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren angepasst. Sie will die Impfung Kindern mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten empfehlen. Eine Einschätzung, die von vielen sehnlichst erwartet worden war – aber für viele sehr spät kommt.

Die ZDF-Moderatorin Marietta Slomka nahm eben jene Kritik zum Anlass, um den Stiko-Chef Thomas Mertens im ZDF-„heute journal“ mal ordentlich in die Mangel zu nehmen.

Soll ich mein Kind impfen oder nicht? Bei vielen Eltern ist die Unsicherheit groß – ob die aktuelle Empfehlung das ändern wird? Fraglich: Slomka jedenfalls ist schon bei der Einstiegsfrage im „heute journal“ des ZDF gnadenlos: „Nach Ihrer Empfehlung, in Anführungsstrichen, sind Eltern heute so schlau als wie zuvor. Warum nicht eindeutiger in die eine oder andere Richtung?“

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Mertens berief sich auf die unzureichende Datenlage. Die hätten eine eindeutige Empfehlung für eine Impfung nicht hergegeben. „Und auf der anderen Seite wollten wir ja den Eltern, die unbedingt die Impfung wünschen, aus was immer für Gründen, dies nicht verwehren. Insofern glaube ich, dass es in der Summe eine ganz vernünftige Empfehlung ist.“

ZDF-„heute-journal“: Slomka grillt den Stiko-Chef

Slomka aber ließ das Argument nicht gelten, denn in anderen Ländern sieht die Lage ganz anders aus: „Warum fehlen Ihnen die Daten? Also die EMA hat ja zugelassen, es gab Studien, und in den USA gab es schon seit Ende Oktober die Zulassung, sind inzwischen über fünf Millionen Kinder geimpft. Über eine Million, wenn ich es richtig im Kopf habe, haben schon die Zweitimpfung“, zählte Slomka auf. „Das sind ja eigentlich ganz schön viele Daten, die Sie haben. Haben Sie da Daten über Schäden, über schwere Komplikationen, die Sie zögern lassen?“

Der Stiko-Chef redete sich um Kopf und Kragen, sein Gesicht war knallrot. Er sprach von einer Zulassungsstudie, die keinen Ausschluss von Nebenwirkungen möglich machten. „Was die Impfungen in den Vereinigten Staaten angeht, so ist es richtig, da sind Impfungen durchgeführt worden, und das sind allerdings nicht sehr viele Zweitimpfungen durchgeführt worden...“

Slomka unterbrach ihn. „Aber eine Million Zweitimpfungen, stimmt das nicht? Das wäre ja eine ganze Menge.“ Mertens wollte antworten, Slomka hakte weiter nach. „Also das melden jedenfalls die amerikanischen Behörden und darauf berufen sich auch amerikanische und deutsche Virologen.“

ZDF-„heute-journal“: Stiko-Chef redet sich um Kopf und Kragen

Mertens holte weit aus, erklärte, dass man noch mit einem Vertreter des ECDC gesprochen habe, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten. Da habe die Zahl noch etwas anders gelautet. „Aber gut, das schreitet ja auch fort mit den Impfungen. Aber wir wollen und nicht daran festhalten, ich will mich nicht daran festhalten.“ Mertens verlor den Faden. „Der Punkt ist, dass die Aussage, dass so und so viele Kinder geimpft worden sind, sind eigentlich nicht hilfreich.“  

Mitten in seiner längeren Ausführung wurde er erneut von der ZDF-Moderatorin unterbrochen. „Aber was wir ja wissen, dass Covid auch bei Kindern Schäden hervorrufen kann. Und dass im Moment dieses Virus regelrecht durchseucht. Finden Sie das richtig?“, wollte Slomka wissen.  „Sind Sie für eine sogenannte natürliche Immunität, dass die Kinder nach Möglichkeit alle dieses Virus bekommen? Das wird ja mehr oder weniger passieren: Entweder Impfung oder Infektion.“ 

Mertens versuchte sich zu rechtfertigen. „Ja, das wird so passieren. Aber nichtsdestotrotz ändert das im Augenblick an der aktuellen Situation für uns nichts.“ Er verwies erneut auf die Datenlage, die sei für diese ausdrückliche Empfehlung, die Slomka gerne hätte, zu schwach. 

Dann packte die ZDF-Moderatorin jene indirekte Empfehlung von Mertens aus, die er abgab, als er sagte, sein eigenes Kind nicht impfen zu wollen. „Dadurch, dass Sie gesagt haben, ich würde mein Kind nicht impfen lassen, haben Sie eine ausdrückliche Empfehlung gegeben, ohne Datenlage.“ Darauf würden eine Menge Ärzte und Eltern hören, sein Einfluss als Stiko-Chef sei groß. 

ZDF-„heute-journal“: Slomka wird im Netz für ihr Interview gefeiert

Mertens versuchte, sich zu erklären. „Also zunächst möchte ich doch mal sagen, dass diese völlig aus dem Zusammenhang gerissene Aussage, diese Aussage, die so nie getroffen worden ist...“ Slomka half ihm auf die Sprünge: „Im FAZ-Podcast?“

Der Stiko-Chef erklärte, das sei doch ein sehr langes Interview gewesen. Er habe doch nur auf die indirekte Frage einer Journalistin geantwortet, „die sozusagen angehängt war“. Er strauchelte zusehends.

„Haben Sie das Gefühl, das ist überhaupt noch angemessen, dass Sie solche Verantwortung haben, obwohl Sie ja personell, wie Sie selbst sagen, überfordert sind?“, fragte Slomka geradeheraus. Rumms. Was für ein vernichtendes Fazit. „Sie stellen viele Fragen, lassen aber wenig Antworten zu“, so Mertens. Er wechselte schnell das Thema.

Auf Twitter wurde Slomka für ihr Interview gefeiert. „Marietta #Slomka grillt den Vorsitzenden der @stiko im @heutejournal und die Frau und ich freuen uns sehr über diesen grandiosen Journalismus“, heißt es dort etwa. Ihre direkten Fragen, ihre Geradeaus-Art, das kam bei vielen Zuschauern sehr gut an. (mg)