Beißender Spott für Aktion von Putin„Plötzlich kann nicht einmal Google Russland finden“

Kremlchef Wladimir Putin muss sich beißenden Spott von einem US-Senator gefallen lassen. Hier ist Putin am 25. Juni im Kreml zu sehen. (Archivbild)

Kremlchef Wladimir Putin muss sich beißenden Spott von einem US-Senator gefallen lassen. Hier ist Putin am 25. Juni im Kreml zu sehen. (Archivbild)

Ein US-Senator verhöhnt den Kremlchef – Trump nennt ihn „schwierig“. Kyjiw erklärt derweil Putins Sommeroffensive für gescheitert. 

Nachdem Russland seinen engen Verbündeten Iran hinsichtlich der jüngsten israelischen und amerikanischen Angriffe lediglich mit Worten unterstützt hat, muss sich Kremlchef Wladimir Putin jetzt beißenden Spott aus den USA gefallen lassen. Der republikanische Senator John N. Kennedy verhöhnte den russischen Präsidenten jetzt dafür, dass Russland seinen wichtigsten Verbündeten im Stich gelassen habe.

„Wo ist Russland? Wo ist Präsident Putin? Ich stelle diese Frage angesichts der Ereignisse der letzten Woche im Iran“, erklärte Kennedy angesichts der Angriffe der USA und von Israel auf iranische Atomanlagen bei einer Senatssitzung.

„Plötzlich kann nicht einmal Google Russland finden“, spottet Kennedy weiter.

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„Ich dachte, der Iran und Russland wären beste Freunde“, fügte der Republikaner an und verwies auf Irans massive Unterstützung für Russlands Krieg gegen die Ukraine. 

„Wissen Sie, was Präsident Putin versprochen hat? Nichts, null, nada“

„Ich erinnere mich, als Putin in die Ukraine einmarschierte, war der Iran einer seiner ersten Verbündeten und schickte Russland Munition“, führte Kennedy aus. „Der Iran hat Russland an jedem einzelnen Tag des Krieges Drohnen, Munition und Artilleriegeschosse geschickt.“

Als zu Wochenbeginn der iranische Außenminister dann nach Moskau gereist sei, um Putin um Unterstützung zu bitten, habe der Kremlchef jedoch abgelehnt. „Wissen Sie, was Präsident Putin versprochen hat? Nichts, null, nada – was für eine Freund“, spottete Kennedy. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Es sei „nicht das erste Mal, dass wir das wahre Gesicht von Präsident Putin sehen“, führte der Senator außerdem aus – und erinnerte daran, dass Teheran bereits „nachdem der Iran im Oktober 2023 Israel durch die Hamas angegriffen“ hatte, um militärische Hilfe Moskaus gebeten hatte.

„Der Iran war sich sicher, dass sein Kumpel Putin da sein würde“, führte Kennedy aus und fügte an: „Putin schickte ihnen ein paar Jets und sagte: ‚Geht weg, belästigt mich nicht.‘“ Ähnlich habe der Kremlchef auch den gestürzten syrischen Diktator Baschar al-Assad behandelt, erklärte Kennedy. 

„Ich hoffe, die Welt erkennt, was für ein Freund Russland ist“

Der „Verrat“ Moskaus am engsten Verbündeten Iran sei daher „sehr, sehr vorhersehbar“ gewesen, betonte der Republikaner. „Wer braucht noch Feinde, wenn er Freunde wie Russland hat?“, fragte Kennedy schließlich spöttisch. „Ich hoffe, die Welt erkennt, was für ein Freund Russland ist“, beendete der Senator, der kürzlich von US-Präsident Donald Trump die Bereitschaft gefordert hatte, Putin und Russland in „Fischfutter zu verwandeln“, schließlich seine hämische Rede. 

Während Moskau sich nach Erreichung der Waffenruhe zwischen Iran und Israel provokante Worte aus den USA gefallen lassen muss, gab es für den Kreml am Donnerstag (26. Juni) auch aus der Ukraine keine guten Nachrichten. Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten des Landes zu stoppen, das gab die Armeeführung in Kyjiw am Donnerstag bekannt.

Ukraine meldet: Russische Sommeroffensive in Sumy gestoppt

Kremlchef Putin hatte zuvor angekündigt, dass seine Armee in der Grenzregion Sumy eine „Pufferzone“ errichten werde. „Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde – Stand diese Woche – gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert“, schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, nun jedoch auf Telegram und betonte, dass ukrainische Einheiten teilweise besetztes Gebiet bereits wieder zurückerobern würden.

Moskaus Truppen haben seit der Rückeroberung der westrussischen Region Kursk damit begonnen, auch in die benachbarte Grenzregion Sumy in der Ukraine vorzurücken. Die Region gilt als eine Hauptstoßrichtung der russischen Sommeroffensive. Große Truppenteile sind dort gebunden. Auch unabhängige Militärexperten berichteten zuletzt, die russische Offensive sei ins Stocken geraten.

Donald Trump: „Der Krieg ist schwieriger, Putin ist schwieriger“

Bei seiner Forderung nach einer „Pufferzone“ im Nachbarland schloss Putin jüngst bei einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg auch die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy nicht aus. Auch aus Moskaus Kriegszielen machte der Kremlchef keinen Hehl mehr: „Wo der Fuß eines russischen Soldaten hintritt, das gehört uns“, erklärte der russische Präsident.

US-Präsident Trump kündigte am Donnerstag unterdessen an, erneut mit Putin reden zu wollen. „Ich denke, es ist ein guter Zeitpunkt, es zu beenden. Ich werde mit Wladimir Putin sprechen, um zu sehen, ob wir es beenden können“, sagte der Republikaner, räumte jedoch auch ein, dass es deutlicher schwieriger sei, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu beenden, als anfangs gedacht habe. „Der Krieg ist schwieriger, Putin ist schwieriger“, so Trump. (red/dpa)